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Alfred Dregger

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Von 1962 bis 1972 war er Mitglied des Hessischen Landtages.  
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Von 1972 bis 1998 war Alfred Dregger Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier wurde er sofort Mitglied im Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. 1976 wurde er zum Stellvertretenden Vorsitzenden und nach 1989 zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt. Dieses Amt behielt er bis zum November 1991. Sein Nachfolger wurde der bisherige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble.
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Von 1972 bis 1998 war Alfred Dregger Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier wurde er sofort Mitglied im Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. 1976 wurde er zum Stellvertretenden Vorsitzenden und 1982 zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt. Dieses Amt behielt er bis zum November 1991. Sein Nachfolger wurde der bisherige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble.
Alfred Dregger war bei der Bundestagswahl 1972 noch über die Landesliste Hessen und danach stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Fulda in den Deutschen Bundestag eingezogen. Zuletzt erreichte er bei der Bundestagswahl 1994 55,1% der abgegebenen Erststimmen. Von 1998 bis 2005 wurde dieser Wahlkreis vom 2003 aus der CDU-Fraktion ausgeschlossenen [[Martin Hohmann]] im Deutschen Bundestag vertreten.
Alfred Dregger war bei der Bundestagswahl 1972 noch über die Landesliste Hessen und danach stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Fulda in den Deutschen Bundestag eingezogen. Zuletzt erreichte er bei der Bundestagswahl 1994 55,1% der abgegebenen Erststimmen. Von 1998 bis 2005 wurde dieser Wahlkreis vom 2003 aus der CDU-Fraktion ausgeschlossenen [[Martin Hohmann]] im Deutschen Bundestag vertreten.

Aktuelle Version vom 06:11, 11. Sep. 2021

Alfred Dregger (* 10. Dezember 1920 in Münster; † 29. Juni 2002 in Fulda) war ein deutscher Politiker (CDU).

Er war von 1956 bis 1970 Oberbürgermeister von Fulda und von 1982 bis 1991 Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion Bundestagsfraktion.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ausbildung und Beruf

Nach dem Besuch des Humanistischen Marien-Gymnasiums in Werl wurde Dregger 1939 zur Wehrmacht einberufen. Am 1.9.1940 trat er der NSDAP bei [1]. Bis Kriegsende diente er als Soldat, zuletzt als Hauptmann und Bataillonskommandeur. Dregger begann 1946 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, das er 1949 mit dem Ersten und 1953 mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen abschloss. Schon 1950 promovierte er zum Dr. jur. Von 1954 bis 1956 arbeitete er dann als Referent in Verbänden. Von 1970 bis 1983 war er Vorstandsmitglied bei der Üwag.

[Bearbeiten] Familie

Alfred Dregger wurde in Münster als Sohn eines Verlagsdirektors geboren. Seine Jugend verbrachte er auf dem mütterlichen Bauernhof. Sein Bruder wurde nach dem 2. Weltkrieg an der Ostfront vermisst.

Alfred Dregger war verheiratet und hatte drei Kinder; der älteste Sohn starb 1972 bei einem tragischen Verkehrsunfall.

[Bearbeiten] Partei

Dregger war Mitglied der CDU und von 1967 bis 1982 deren Landesvorsitzender in Hessen. 1969 wurde er außerdem Mitglied im Bundesvorstand und war von 1977 bis 1983 Stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU.

Dregger war der prominenteste Vertreter der so genannten Stahlhelmfraktion, eines nationalkonservativen Flügels der CDU.

[Bearbeiten] Abgeordneter

Von 1962 bis 1972 war er Mitglied des Hessischen Landtages.

Von 1972 bis 1998 war Alfred Dregger Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier wurde er sofort Mitglied im Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. 1976 wurde er zum Stellvertretenden Vorsitzenden und 1982 zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt. Dieses Amt behielt er bis zum November 1991. Sein Nachfolger wurde der bisherige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble.

Alfred Dregger war bei der Bundestagswahl 1972 noch über die Landesliste Hessen und danach stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Fulda in den Deutschen Bundestag eingezogen. Zuletzt erreichte er bei der Bundestagswahl 1994 55,1% der abgegebenen Erststimmen. Von 1998 bis 2005 wurde dieser Wahlkreis vom 2003 aus der CDU-Fraktion ausgeschlossenen Martin Hohmann im Deutschen Bundestag vertreten.

[Bearbeiten] Öffentliche Ämter

Von 1956 bis 1970 war er Oberbürgermeister von Fulda.

[Bearbeiten] Positionen

Dregger vertrat revanchistische Positionen, vor allem in Bezug auf die Rolle der Wehrmacht im Nationalsozialismus. Bis zur letzten Kriegsminute war er an den Schlachten um Berlin beteiligt. In einer Bundestagsrede zum Volkstrauertag 1986 bringt er es auf den Punkt: Wer sich in dieser ausweglosen Situation dafür entschieden hat … dem Kriegsgegner bis zuletzt zu widerstehen, der hat für seine Person eine ehrenhafte Wahl getroffen.

Auf Alfred Dregger geht der Slogan Freiheit statt Sozialismus zurück, mit dem die CDU bei der Bundestagswahl 1976 in den Wahlkampf zog und die absolute Mehrheit mit 48,6 % nur knapp verfehlte. In den 70er Jahren war er ein vehementer Befürworter der Durchsetzung des Radikalenerlasses. Dregger war einer der Unterzeichner des Aufrufs "Gegen das Vergessen" am 8. Mai 1995, u.a. neben Jörg Haider, Gerhard Frey und Franz Schönhuber.

Dregger setzte sich stark für die Freilassung von Kriegsverbrechern ein. Ende der 80er Jahre machte er sich für die Freilassung des ehemaligen SS-Hauptsturmführers Ferdinand Hugo stark. Dregger wurden auch Kontakte zur rechtsextremen Vereinigung "Stille Hilfe" nachgesagt. Die Wanderausstellung "Die Verbrechen der Wehrmacht 1941 - 1944" nannte er einen Angriff auf Deutschland.

In Fulda als einer der ersten Städte wurden während seiner Zeit als Oberbürgermeister Sozialhilfeempfänger zu gemeinnütziger Arbeit verpflichtet, zu einem Stundenlohn von unter zwei DM. Der "Stern" deckte in den 70er Jahren auf, dass der Garten von Dreggers Dienstwohnung auf diese Weise gepflegt wurde.

Friedrich Merz sagte in der Traueransprache: "Alfred Dregger war ein Mann fester Überzeugungen und klarer Worte. Nur wenige haben sich über Jahrzehnte der politischen Linken in Deutschland so klar und deutlich entgegengestellt wie Alfred Dregger."

[Bearbeiten] Veröffentlichungen

  • "Freiheit in unserer Zeit. Reden und Aufsätze", Herbig 1980
  • "Der Preis der Freiheit. Sicherheitspolitik im geteilten Europa", Universitas 1985
  • "Der Vernunft eine Gasse. Politik für Deutschland. Reden und Aufsätze", Universitas 1986
  • "Einigkeit und Recht und Freiheit. Beiträge zur deutsch-europäischen Einheit", Universitas 1993
  • Dilemma der Frontsoldaten. Gegen die zynische Einseitigkeit der Nationalmasochisten. in Junge Freiheit 95/ 15, S. 2.
  • "Mein Blick nach vorn", Naumann 2000

[Bearbeiten] Medien

  • "Vom Dritten Reich zum Dritten Weltkrieg" Aufsatz von Gerhard Zwerenz in der Zeitschrift Ossietzky [2]
  • Studie Dezember 2008: Alfred Dregger – Manfred Kanther – Roland Koch: Die hessische CDU war und ist ein rechts-konservativer Kampfverband [3]
  • Alfred Dregger für Fulda und Deutschland, Dokumentationen zur Stadtgeschichte Nr. 26, Fulda 2008
Erwähnung auch hier JW: Reaktionäre Ausrichtung Zentrum gegen Vertreibungen [4]
  • Gerhard Zwerenz "Auf Frauen und Kinder schießen" in Ossietzky 18/2007 [5]
  • Peter Nowak, Berlin Journalist aus Fulda: Der Stahlhelm-Fraktionär -Zum Tod von Alfred Dregger, der nicht nur für die Freilassung verurteilter Nazi-Kriegsverbrecher kämpfte [6]

[Bearbeiten] Ehrungen

Im November 2007 (Parteitag zur Landtagswahl 2008) beantragte die Junge Union auf dem hessischen CDU Parteitag, die CDU-Landesgeschäftsstelle in Wiesbaden in „Alfred-Dregger-Haus“ umzubenennen. Der Antrag wurde von den Delegierten angenommen

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