Siehe auch die neusten Artikel auf der Portalseite

Bäume

Aus Fuldawiki

Wechseln zu: Navigation, Suche

Erklärung der unbekannten Hexen zur Baumkreuzaktion am 30.Mai in Fulda

Fulda präsentiert sich im Internet ( Fulda, unsere Stadt) als „Stadt im Grünen“

„ Bäume in der Stadt sind kostbar, denn durch sie wird die Stadt belebt und zum Wohlfühlort für uns Menschen. Die Erhaltung eines gepflegten und gesunden Baumbestandes sowie dessen Weiterentwicklung ist für die Stadt ein wichtiges Anliegen….“

Angesichts der kürzlich durchgeführten umfangreichen Baumfällaktionen im Innenstadtbereich, der ca. 50 Bäume zum Opfer fielen, stellt sich die Frage, ob das Stadtplanungsamt überhaupt seine eigenen Satzungen kennt oder ob diese überhaupt irgendeine gültige Verbindlichkeit besitzen.

Zumindest einige Fuldaer Bürger stellten sich diese Frage.

So machten sie sich auf, um in der Nacht vom 30.04.09, in der so genannten Walpurgisnacht die Fritz Rangstraße, welche bisher eine bescheidene aber immerhin bestehende Allee darstellte, in einen mehrere hundert Meter langen Friedhof zu verwandeln, eine Gedenkstätte für die 38 dort gefällten Bäume.

Neben jeder der 38 verbliebenen Baumstümpfe prangt ein schwarzes Kreuz mit Inschriften, die gerade in der klimapolitisch äußerst bedrohlichen Situation als Mahnschriften bezeichnet werden können. Die im Dunkeln leuchtenden Grablichter vor den Kreuzen tauchte die Rangstraße in ein unheimliches Licht.

Aber es handelt sich nicht um einen „normalen“ Hexenstreich, das machten die Inschriften an den Kreuzen deutlich- hier haben betroffene Bürger ihrem Herzen Luft gemacht.

„Ein ausgewachsener Baum“, so ist dort zu lesen, „ bindet 10 kg Staub pro Monat und 9400 l Treibhausgas pro Tag. Er verdunstet 400 l Wasser pro Monat und produziert 6700 l Sauerstoff pro Tag“ (Anmerkung: Die Tagesangaben müssen aufs Jahr gerechnet werden. Eine Rotbuche kann etwa 20 kg Kohlenstoffdioxid aus der Luft entfernen und produziert etwa 5kg Sauerstoff am Tag)

„Kennt man die Homepage der Stadt Fulda, könnte man meinen, es handele sich hier um eine Aktion der Stadt selbst, weil für diese die Erhaltung und der Schutz der Bäume so ein wichtiges Anliegen ist. Das Merkblatt „Baumschutzmaßnahmen in Baustellen“ stellt zum Beispiel detailliert dar, wie Bäume während Bauarbeiten optimal geschützt und erhalten werden können.“, meint eine Bürgerin, die gerade eine Kerze anzündet, voller Sarkasmus.

In der Rangstraße wurden die Bäume gefällt, „weil sie durch Bauarbeiten geschädigt waren“, so die Antwort des Magistrates auf eine Anfrage eines Anwohners.

Es wurden aber, außer den Baumfällungen, keinerlei Baumaßnahmen dort durchgeführt und die verbliebenen Stümpfe zeigen keinerlei Anzeichen einer Schädigung, argumentieren die Bürger, welche das Mahnmal errichteten.

Sie wollen wissen:

„Wie viele Ersatzpflanzungen sind für die ca. 50 gefällten Bäume in der Innenstadt Fulda vorgesehen und wann und an welchen Standorten werden sie realisiert?“

Diese Frage kann man auf einer weiteren „Inschrift“ lesen.

„Klimaschutz- in der Barockstadt Fulda ein Fremdwort?“ wird auf einem weiteren Schild gefragt. Besonders empörend, so argumentieren die Aufsteller der Kreuze, dass die Baumfällungen nicht nur entgegen der Lippenbekenntnisse zuständiger Politiker, sondern auch kurze Zeit vor dem alljährlichen Tag des Baumes“ stattfanden.

So verkündete der umweltpolitische Sprecher der CDU- Landtagsfraktion, Peter Stephan anlässlich des „Tag des Baumes“:

"Der alljährliche Tag des Baumes soll Ansporn für uns sein, uns den Nutzen der Bäume und einer schonenden Waldbewirtschaftung stets vor Augen zu führen und bewusst zu machen", Der Umweltpolitiker informierte darüber, dass die letzte Bundeswaldinventur Hessen im Bundesvergleich einen "überdurchschnittlich hohen Anteil naturnaher und sehr naturnaher Baumartenzusammensetzungen" bescheinigt habe. "Die vorhandene Vielfalt in den hessischen Wäldern ist von hohem ökologischen Wert und gleichzeitig Garant für deren Attraktivität und deren hohen Erholungswert", erläuterte der CDU-Politiker.

„Und was ist mit dem ökologischen Wert für die Städte“?

Es bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen auf den Appell reagieren. Die Frage, wo und wann die Ersatzpflanzungen für die etwa 50 gefällten Bäume in der Innenstadt realisiert werden, interessiert sicher noch mehr Bürger als die Handvoll Aktivisten, denn, 50 Bäume ergeben ja schon einen kleinen Park.

Hat der OB Möller neben den vielen geplanten Konjunkturpaket- Projekten noch eine Überraschung für „seine“ Bürger?

Das bleibt abzuwarten.

Persönliche Werkzeuge