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Esther Bejarano

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Aktuelles


17. April: Esther Bejarano in Fulda Schülergespräche: Der hohen Teilnehmerzahl wegen ist das Gespräch Esther Bejaranos am 17. April um 11:00 Uhr mit Schülern in den großen Saal der Christuskirche (Heinrich-von-Bibra-Platz) verlegt worden.

Konzert in der Orangerie, Eröffnung durch Oberbürgermeister Gerhard Möller


Datei:Esther Befreiung vom Faschismus gabriel moeller 2.jpg

Gabriel Möller berichtet von seinen Erfahrungen, Auftaktveranstaltung der Reihe


Zum Antrag "Die Linke. Offene Liste" aus dem Dezember 2014

Mehr mit dem Veranstaltungsprogramm der Reihe : http://www.fulda-stellt-sich-quer.de/termine/esther-bejarano/

Vorankündigungen

  • 13.4.15 Marktkorb: Die Pflicht der Überlebenden http://www.marktkorb.de/index.php?id=40&tx_ttnews[year]=2015&tx_ttnews[month]=04&tx_ttnews[day]=13&tx_ttnews[tt_news]=252&cHash=6f9f30103331d29bf3e9f2372598e4ae
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Berichterstattung


Inhaltsverzeichnis

Medien

Neue CD erschienen: Für das Leben

„Eins haben wir gemeinsam, das ist die Menschlichkeit und keiner stirbt einsam“, diese Liedzeile eines Songs der CD "Per la Vida" könnte auch das Motto sein, unter dem die ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen den Bands Microphone Mafia und Coincidence steht. Die in Köln aufgewachsenen jungen HipHopper Rosario Panini und Kultu Yurtseven und die Auschwitzüberlebende Esther Bejarano und ihre Kinder Joram und Edna eint der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus.

Beide Bands haben in den vergangenen Jahren nicht nur in ihren Texten politisch Stellung genommen gegen alle Formen der Unterdrückung. Sie waren auch immer wieder dort zu hören und anzutreffen, wo Menschen gegen alte und neue Rechte, gegen Ausgrenzung und Unterdrückung ihre Stimmen erhoben haben. Rosario Panini und Kultu Yurtseven, die sich als „typische Jugendliche mit Migrationshintergrund“ vorstellen, sind in einem Kölner Arbeiterviertel aufgewachsen und haben von frühester Kindheit an Erfahrung mit den unterschiedlichen Arten von Diskriminierung gemacht. Die pogromartigen Überfälle auf Flüchtlingsheime Anfang der 90er Jahre waren für sie der Anlass, mit ihren HipHop-Texten ihrer Wut und ihrem Zorn Ausdruck zu verleihen. Bei Esther Bejarano, der ihre Musik in Auschwitz das Leben gerettet hat, war es das Wiedererstarken der neonazistischen NPD Ende der 60er Jahre, die sie zur Aktivistin machte. Nicht nur mit ihrer Musik, auch mit ihren Reden trug und trägt sie auf vielen antifaschistischen Kundgebungen und Veranstaltungen zur politischen Bewusstseinsbildung bei. Beim Lesen der von Birgit Gärtner verfassten Biographie über Esther Bejarano, die den programmatischen Titel “Wir leben trotzdem“ trägt, entstand bei den HipHoppern der Wunsch nach einer musikalischen Kooperation.

Am Anfang waren beide Seiten unsicher, ob die unterschiedlichen Musikstile zusammenpassen. Doch die CD zeigt, dass diese Bedenken völlig unnötig waren. Die HipHoper und die Sängerin ergänzen sich nicht nur vorzüglich.

Es wird keine Unterhaltungsmusik präsentiert. In mehreren Liedern wird das Grauen der rassistischen Verfolgung mit einer beklemmenden Intensität vorgetragen.

„Wir sind aufgereiht wie Vieh, habe Angst wie noch nie“, heißt es im einem Song, in dem beschrieben wird, wie am helllichten Tag die Juden von den Nazis aus ihren Wohnungen deportiert wurden.

Neben Verzweiflung und Trauer drücken die Songs aber auch einen tiefen Glauben an die Menschlichkeit aus.

„Wer Menschen tötet, tötet die Menschlichkeit“, heißt es in dem Song über einen Pazifisten, der in dem französischen Präsident in einem Brief mitteilt, dass er nicht bereit ist, im Algerienkrieg für den Erhalt der französischen Kolonialreich zu kämpfen und sich zum Desertieren gezwungen sieht. „Sag Eurer Polizei, sie würde mich schon schaffen. Denn ich bin ohne Waffen. Zu schießen steht ihr frei“. Das Leben ist stärker als die Kultur des Hasses und des Todes. Das ist die Botschaft dieser ungewöhnlichen CD, der große Verbreitung zu wünschen ist. Ihr Titel ist Programm – für das Leben.

Peter Nowak

Die CD Per La Vida kann für 12 ,50 Euro zuzüglich Porto bestellt werden über die Emailadresse kontakt@aldenterecordz.de

Ausschnitt aus der CD

Radio z, Dokumentation Auftritt in Nürnberg 18 Minuten

Für das Fuldawiki mit freundlicher Genehmigung des Autors

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Diether Dehm (Autor der Hits "Tausendmal berührt", "Monopoly", "Faust auf Faust" verneigt sich vor Esther Bejarano


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Am Rande eines Konzertes 26.9.09 in Berlin gegen eine NPD Infozentrale vlnr Diether Dehm (MdB), Thorsten Hild (Büroleiter Oskar Lafontaine, Kutlu von der Microphone Mafia, Esther und ihr Sohn Joram

Bejarano & Microphone Mafia - Deserteur feat CHAOZE ONE

Veranstaltung in Fulda

Esther Bejarano im Gespräch mit Dr. Wolfgang Hamberger am Donnerstag 6.3.08, Veranstaltung Fuldaer Geschichtsverein
Dr. Wolfgang Hamberger, Vorsitzender des Geschichsvereins Fulda und ehemaliger Oberbürgermeister kündigt Esther Bejarano an am Donnerstag 6.3.08, Veranstaltung Fuldaer Geschichtsverein
Lesung mit Esther Bejarano, eine Veranstaltung des Geschichtsvereins Fulda März 2008
Esther Bajarano beim Signieren ihrer Bücher. am Donnerstag 6.3.08, Veranstaltung Fuldaer Geschichtsverein
Esther Bejarano im Gespräch mit Christof Krackhardtam Donnerstag 6.3.08, Veranstaltung Fuldaer Geschichtsverein
Esther Bejarano in Fulda, dahinter ein junger Kamerad mit der Fahne der VVN/BdA Vereinigung Verfolgte des Naziregimes/Bund der Antifaschisten am Donnerstag 6.3.08, Veranstaltung Fuldaer Geschichtsverein

Donnerstag 6.3.08, 19.30 Uhr Fuldaer Geschichtsverein, Referentin Esther Bejarano (Hamburg), Überlebende des Mädchenorchesters von Auschwitz lebte 1945 nach der Befreiung auf dem Gehringshof bei Fulda, sie liest zusammen mit ihrer Co-Autorin Birgit Gärtner aus ihrem Buch. "Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Künstlerin für den Frieden" am Donnerstag 6.3.08, Veranstaltung Fuldaer Geschichtsverein

Ankündigungen:

Bericht:

  • Fuldaer Zeitung "Da waren wir nur noch Nummern" [4]


Auf dem UZ-Pressefest Zeitung der DKP 2007

Esther Béjarano (* 15. Dezember 1924 in Saarlouis) und Anita Lasker-Wallfisch sind die letzten Überlebenden des Mädchenorchesters von Auschwitz. Nach ihrer Befreiung verbrachte sie die Wartezeit zu ihrer Ausreise nach Palästina auf dem Gehringshof bei Hattenhof im Landkreis Fulda.

Der Fuldaer Geschichtsverein hat sie zu einem Vortrag am 6. März 2008 eingeladen: Thema "Erfahrungen auf dem Gehringshof"

Esther Béjarano wurde als Esther Loewy als Tochter des Oberkantors einer jüdischen Gemeinde geboren. Der Vater interessierte seine Tochter für die Musik und Esther erlernte das Klavierspiel. 1936 zog die Familie nach Ulm.

Als 15-jährige musste sie sich von ihren Eltern trennen, um sich auf die Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Doch daraus wurde zunächst nichts.

1941 wurde sie ins Zwangsarbeitslager Neuendorf, bei Fürstenwalde/Spree verbracht. Dort leistete sie zwei Jahre Zwangsarbeit in einer Fürstenwalder Gärtnerei. Am 20. April 1943 wurden alle Insassen des Arbeitslagers mit weiteren über 1.000 jüdischen Menschen aus dem Berliner Sammellager in der Großen Hamburger Straße mit Viehwaggons nach Auschwitz deportiert. Hier musste sie in einem Arbeitskommando Steine schleppen, bis sie sich zu dem Mädchenorchester von Auschwitz meldete, das neu aufgestellt wurde. Hier spielte sie Akkordeon.

Das Orchester hatte die Aufgabe, zum täglichen Marsch der Arbeitskolonnen durch das Lagertor aufzuspielen. Sie überlebte Auschwitz auf diese Art und wurde ins KZ Ravensbrück verbracht. Auf einem Todesmarsch 1945 konnte sie fliehen. Sie gelange zu Fuß in die Nähe von Fulda und verbrachte einige Wochen auf dem Gehringshof um dort auf die Ausreise nach Palästina zu warten.

Sie wanderte nach Palästina aus und kehrte später nach Deutschland zurück. Gemeinsam mit Tochter Edna und Sohn Joram gründete sie Anfang der 1980er Jahre die Gruppe 'Coincidence' mit Liedern aus dem Ghetto und jüdischen sowie antifaschistischen Liedern.

Esther Béjarano lebt heute in Hamburg.

Zum Eklat kam es am 31.01.2004 als sie in Hamburg an einer Demonstration gegen einen Nazi-Aufmarsch teilnahm und die Polizeimit einem Wasserwerfer direkt auf den Wagen zielte in dem die damals 79-jährige saß. Neues Deutschland [5] 03.02.04

Sie ist Mitbegründerin und Vorsitzende des Auschwitzkomitees und Trägerin der Carl-von-Ossietzky-Medaille. Anlässlich ihres 70. Geburtstags wurde sie 1994 vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg mit der Biermann-Ratjen-Medaille für ihre künstlerischen Verdienste um die Stadt Hamburg geehrt.


Esther Béjarano: Ich hatte großes Glück, dass in dem Block, in dem ich übernachtete, eines Abends Frau Tschaikowska, eine polnische Musiklehrerin, nach Frauen suchte, die ein Instrument spielen konnten. Die SS befahl ihr, ein Mädchenorchester aufzustellen. Ich meldete mich, sagte, dass ich Klavier spielen könne. Ein Klavier haben wir hier nicht, sagte Frau Tschaikowska. Wenn du Akkordeon spielen kannst, werde ich dich prüfen. Ich hatte nie zuvor ein Akkordeon in der Hand. Ich musste alles versuchen, um nicht mehr Steine schleppen zu müssen. Ich sagte ihr, dass ich auch Akkordeon spielen könne. Sie befahl mir, den deutschen Schlager "Du hast Glück bei den Frauen, Bel Ami" zu spielen. Ich kannte diesen Schlager, bat sie um ein paar Minuten Geduld, um mich wieder einzuspielen. Es war wie ein Wunder. Ich spielte den Schlager sogar mit Akkordbegleitung und wurde gemeinsam mit zwei Freundinnen in das Orchester aufgenommen.

Die Funktion des Mädchenorchesters in Auschwitz-Birkenau war, am Tor zu stehen und zu spielen, morgens, wenn die Arbeitskolonnen ausmarschierten und abends, wenn sie ins Lager zurückkamen. Wir alle hatten ein schlechtes Gewissen, weil wir sozusagen halfen, dass die Gefangenen im Gleichschritt marsch, marsch, nach unserer Musik marschieren mussten.

Aber es kam noch schlimmer. Die SS befahl uns, am Tor zu stehen und zu spielen, wenn neue Transporte ankamen in Zügen, in denen unzählige jüdische Menschen aus allen Teilen Europas saßen, die auf den Gleisen fuhren, die bis zu den Gaskammern verlegt wurden und die alle vergast wurden. Die Menschen winkten uns zu, sie dachten sicher, wo die Musik spielt, kann es ja nicht so schlimm sein. Das war die Taktik der Nazis. Sie wollten, dass all die Menschen ohne Kampf in den Tod gehen. Wir aber wussten, wohin sie fuhren. Mit Tränen in den Augen spielten wir. Wir hätten uns nicht dagegen wehren können, denn hinter uns standen die SS-Schergen mit ihren Gewehren.

Literatur

  • Esther Bejarano/Birgit Gärtner: "Wir leben trotzdem", Esther Bejarano - vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Künstlerin für den Frieden ISBN 3-89144-353-6,

Medien

  • Esther Bejarano - Es steht mir zu, zu leben - Esther Bejarano erzählt über Auschwitz und Ravensbrück, Mediennr.: 42 50709, Format: Video/VHS, 28 Min farbig, Prod.land/-jahr: Bundesrepublik Deutschland 1992

Regie: Loretta Walz [6]

  • Dokumentation von 1991, Esther Bejarano gewidmet, Interview mit ihr Ein Dokumentarfilm, der anhand von Interviews mit führenden Neonazis und Holocaustleugnern sowie Archivmaterial von konspirativen Treffen den Zustand der deutschen Neonaziszene kurz nach der Wende aufzeigt und deren internationalen Verquickungen, die bis in das Europaparlament reichen. Zu sehen auch der Fuldaer Neonazi Thomas Brehl

[7]

Weblinks

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