Hünfeld

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Hünfeld ist eine Stadt im Landkreis Fulda in Osthessen

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Die Stadt Hünfeld liegt an dem Fluss Haune nahe dem Naturpark Hessische Rhön ( und ist auch unter dem Beinamen "Das Tor zur Rhön" bekannt. Die nächstgrößere Stadt im Süden ist Fulda, etwa 16 Kilometer weit entfernt und im Norden Bad Hersfeld, etwa 26 km weit entfernt.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Hünfeld grenzt im Norden an die Gemeinde Eiterfeld, im Osten an die Gemeinden Rasdorf und Nüsttal, im Südosten an die Gemeinde Hofbieber, im Süden an die Gemeinde Petersberg und die Stadt Fulda (alle im Landkreis Fulda), sowie im Westen an die Stadt Schlitz (Vogelsbergkreis) und die Gemeinde Burghaun (Landkreis Fulda).

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Neben dem Stadtkern besteht Hünfeld aus den Stadtteilen Dammersbach, Großenbach, Kirchhasel, Mackenzell, Malges, Michelsrombach, Molzbach, Nüst, Oberfeld, Oberrombach, Roßbach, Rudolphshan, Rückers und Sargenzell.

[Bearbeiten] Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hünfeld als "Campus Unofelt" (Bedeutung: Feld an der Hunaha) in einer Urkunde aus dem Jahr 781. Darin wurde das Gebiet des mittleren Hauneeinzugsgebietes durch Kaiser Karl den Großen der Abtei Fulda übereignet. Die Abtei Fulda gründete spätestens zu Beginn des 9. Jahrhunderts eine "cella in Huniofelt", die am 27. März 815 zum ersten Mal erwähnt wurde. In dieser Urkunde erhielt die Abtei Fulda das Zehntrecht an der Zelle und einigen weiteren Orten der näheren Umgebung.

Hier überquerte die Heer- und Handelsstraße Antsanvia, vermutlich an einer Furt, die Haune. Die Zelle entstand an dieser Furt, an der sich früher vermutlich schon ein fränkischer Königshof befunden hatte. Die Zelle entwickelte sich schnell zu einem Kloster; bereits am 20. Februar 825 wird Hünfeld als "monasterium" schriftlich erwähnt. Die erste Siedlung entwickelte sich um das Kloster. Das Kloster hatte um 883 einen Konvent von 33 Mönchen und 13 Schülern. Vermutlich wurde das Kloster bei einem Einfall der Ungarn im Jahre 915 zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte durch Kanoniker als Kollegiatstift. In der evangelischen Pfarrkirche in Hünfeld sind noch Reste aus der damals neu errichteten gotischen Stiftskirche erhalten (Chorabschluss, in der Nordwand und am Turm). Der erste Propst ist im Jahr 1128 beurkundet.

Unter anderem durch die verkehrgünstige Lage bekam Hünfeld 1244 das Marktrecht. Am 27. Juli 1310 folgten die Gelnhäuser Stadtrechte, die von König Heinrich VII. verliehen wurden. Die Heerstraße brachte jedoch nicht nur Segen für die Stadt: Durch Kriege wurde sie oft in Mitleidenschaft gezogen; Napoleon zog zum Beispiel neunmal durch die Stadt an der Haune.

Auch der Dichter Goethe besuchte die Stadt und schrieb 1814 das Gedicht Jahrmarkt zu Hünfeld über seine Eindrücke.

[Bearbeiten] Neuzeit

Am 29. Oktober 1888 fiel der gesamte Stadtkern einem verheerenden Großbrand zum Opfer. In der Folgezeit entstanden zahlreiche Bauten, wie das Rathaus oder das Bonifatiuskloster der 1895 auf Bitten der Bürger nach Hünfeld gekommenen Oblatenmissionare.


Aus Frankfurt kommend wurden 330 KZ Häftlinge am 28./29. März 1945 auf der B40 Richtung Hünfeld getrieben. In Hünfeld wurden sie in Güterwagen verladen und zum KZ Buchenwald bei Weimar gebracht. Mehr dazu Artikelseite Naziverbrechen in der Region Fulda

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Auch die Hünfelder Bürger jüdischen Glaubens wurden deportiert und ermordet. Mehr Info auf den Seiten http://www.stolpersteine-huenfeld.de und Auf den Spuren jüdischen Lebens im Hünfelder Land


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[Bearbeiten] Neuere Geschichte

Im Jahr 2000 war Hünfeld "Hessentagsstadt".

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Im Zuge der kommunalen Gebietsreform 1972 in Hessen wurden der Stadt, die unter dem Kapitel Stadtgliederung genannten 14 ehemals selbständigen Gemeinden eingegliedert.

Die Einwohnerzahl wuchs von damals 7.500 auf heute 16.000 Einwohner. Durch diese Gebiets- und Verwaltungsreform wurde Hünfeld auch eine der größten Flächenstädte in Hessen. Die Gemarkungsfläche stieg von 12 auf fast 120 Quadratkilometer.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab folgende Sitzverteilung:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands] 64,3 24 59,0 22
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 14,0 5 16,4 6
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 3,1 1 3,6 1
FDP Freie Demokratische Partei 4,2 1 3,2 1
CWE Christliche Wähler-Einheit 12,6 5 13,3 5
HüLi Hünfelder Liste 1,9 1 4,4 2
gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 50,3 61,2

Der Magistrat besteht aus 7 Stadträten und dem Bürgermeister. Davon entfallen 5 Sitze auf die CDU und je ein Sitz auf die SPD und die CWE.

Kreistagsitzung 18.1.2 2006 in Hünfeld, oben rechts das Wappen

[Bearbeiten] Wappen

Blasonierung: „In Blau ein silbernes durchgehendes Kreuz.“

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

  • Landerneau, seit dem 14. Juli 1968
  • Geisa in Thüringen, seit 1990
  • Prószków in Polen seit dem 4. Oktober 1997
  • Steinberg (Vogtland) (in Sachsen)

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen

Am Kirchplatz in Hünfeld gibt es das Stadt- und Kreisgeschichtliche Museum Hünfeld. Es wurde im Jahr 2007 auf eine Ausstellungsfläche vom 1200 m² erweitert und in Konrad-Zuse-Museum umbenannt.

[Bearbeiten] Bauwerke

  • Rathaus
  • St. Bonifatius-Kloster

[Bearbeiten] Sport

Der örtliche Sportverein ist der Hünfelder SV. Der derzeitige Trainer der 1.Herren-Fußballmannschaft (Landesliga Nord) ist der ehemalige Bundesliga-Profi Oliver Bunzenthal. Der Verein spielt im heimischen Stadion Rhönkampfbahn. Der Trainer der 2. Mannschaft (Bezirksoberliga Fulda) ist Sven Bednarek.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Frühlingsmarkt (...)
  • Reitturnier, Freilandturnier, zweite Wochenende im August
  • Gaalbernfest (nach den Sommerferien)
  • Martinsmarkt (immer am Wochenende Samstag und Sonntag um den 11.11.)
  • Weihnachtsmarkt (im Dezember vor dem Rathaus)
  • Silvesterkonzert mit Hünfelder Neujahrslied am Silvesterabend vor dem Rathaus
  • Wochenmarkt (Freitag von 8 bis 13 Uhr am Anger)
  • Kirmes (Im Herbst in sämtlichen Gemeinden Hünfelds)

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Hünfelds wirtschaftlicher Aufschwung begann nach dem 2. Weltkrieg. Hier siedelten sich Maschinenbau- und metallverarbeitende Betriebe an. Der größte Arbeitgeber ist die weltbekannte Haarkosmetikfirma Wella, die hier in ihrer Produktionsstätte mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Wella wurde vom US-amerikanischen Konzern Procter & Gamble übernommen. Weitere Arbeitsplätze gibt es im Verwaltungsbereich. In den letzten Jahren wurden zentrale hessische Verwaltungsstellen nach Hünfeld verlagert.

[Bearbeiten] Verkehr

Durch die Stadt führen die Bundesstraßen B 27 und B 84. Die Autobahn A 7 führt ebenfalls durch die Gemeindegemarkung und die Stadt ist über die Anschlussstelle 90, Hünfeld/Schlitz zu erreichen.

Die Stadt hat einen Bahnhof an der Linie Fulda–Bad Hersfeld–Bebra–Kassel/Erfurt (siehe auch: Bahnstrecke Bebra–Fulda). Auf einer ehemaligen Bahnstrecke, Bahnstrecke Hünfeld–Wenigentaft-Mansbach die durch Hünfeld führt, ist ein Radwanderweg am 27. April 2007 eröffnet worden.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

Die JVA Hünfeld ist die erste teilprivatisierte Justizvollzugsanstalt Deutschlands, die im Dezember 2005 fertig gestellt wurde. In diesem Zuge wurde auch an der Konrad-Zuse-Schule die Möglichkeit geschaffen, Justizvollzugsbeamte auszubilden.

In Hünfeld befindet sich das zentrale Mahngericht für das Bundesland Hessen (Amtsgericht Hünfeld).

[Bearbeiten] Bildung

Hünfeld hat insgesamt vier Grundschulen, zwei im Stadtkern und zwei weitere in den Ortschaften Mackenzell und Michelsrombach. Dazu kommt eine Förderschule für Lernbehinderte und eine Schule für Praktisch Bildbare. Die zwei Grundschulen im Stadtkern, sowie die Förderschulen sind:

  • Paul-Gerhardt-Schule (Grundschule)
  • Johann-Adam-Förster-Schule (Grundschule)
  • Christian-Andersen-Schule (Schule für Lernhilfe)
  • Vinzenz-von-Paul-Schule (Schule für Praktisch Bildbare)

Bei den weiterführenden Schulen gibt es ein Gymnasium und eine Haupt- und Realschule sowie eine Berufliche Schule.

  • Jahnschule (Haupt- und Realschule)
  • Wigbertschule (Gymnasium)
  • Konrad-Zuse-Schule (Berufliche Schule des Landkreises Fulda)

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

  • Wilm Hosenfeld (* 2. Mai 1895 in Mackenzell; † 13. August 1952 in Stalingrad) war ein katholisch geprägter Wehrmachtsoffizier

[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Johann Wolfgang von Goethe (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar) schrieb auf seiner Durchreise durch Hünfeld ein Gedicht mit dem Titel „Jahrmarkt zu Hünfeld“.
  • Johann Adam Förster (* 1796; † 22. März 1890), Bürgermeister. Zur Zeit der Deutschen Revolution war er einer der herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche.
  • Konrad Zuse (* 22. Juni 1910 in Berlin; † 18. Dezember 1995 in Hünfeld) war ein Bauingenieur, Erfinder des ersten funktionstüchtigen Computers, Unternehmer, Künster und Philosoph.
  • Paul Erich Frielinghaus (* 14. Dezember 1959 in Darmstadt); aufgewachsen in Hünfeld; Schauspieler



[Bearbeiten] Weblinks


siehe auch:

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