Kaliabbau: Erdsenkungen

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In ehemaligen Bergbaugebieten gibt es Gefährdungen durch Erdsenkungen. Diese können allmählich aber auch plötzlich geschehen.

  • Erdfälle und Dolinen (Krater, die sich plötzlich auftun)
  • allmähliche Senkungen mit Schäden an Gebäuden (Risse)
  • Erdbeben, die durch zusammenstürzende Stollen und Strecken entstehen

Im Kalibergbau ist hier besonders die Eigenschaft des Salzes zu nennen, welches allmählich Hohlräume schließt (Konvergenz) bzw. Auswaschungen von Salzlagern.

Werra-Weser-Versalzung - K+S kommt nicht zur Ruhe

Ein weiterer kritischer Fernsehbericht belastet das Unternehmen K+S. Der MDR berichtete über die Gefahren, die von ungesicherten Kalibergwerken ausgehen: Bodensenkungen, Erdfälle, Erdbeben. Der Beitrag zeigte aber auch, dass es Möglichkeiten gibt, die Gefahren zu minimieren und die Bergwerke sicher zu machen. In Teutschendorf und in Staßfurt etwa werden die unterirdischen Hohlräume verfüllt und erlangen so innerhalb kurzer Zeit die notwendige Stabilität. Bei dem aktuellen Abbau anfallende Abfallsalze werden sofort als Versatzmaterial verwendet.

Auch im Werrarevier gibt es in den ausgebeuteten Gebieten untertägige Hohlräume. Auch dort werden die Stützpfeiler im Laufe der Zeit zusammen gedrückt und es kommt zu Bodensenkungen. Geschieht dies plötzlich, so bebt die Erde. Die Bergsicherheit ist auch m Werrarevier nicht garantiert.

Die Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. kritisiert seit Jahren, dass das Unternehmen K+S die Hohlräume in ihren Bergwerken nicht verfüllen will. An Versatzmaterial fehlt es nicht: im Werrarevier gibt es zwei Salzhalden mit einer Gesamtmenge von ca. 300 Mio. Tonnen Salzabfällen, sie sollen noch auf die doppelte Menge anwachsen.

Zu teuer, sagt K+S, wir verdienen unser Geld nicht damit, dass wir etwas in die Erde hineinbringen. „K+S spendet für die Erdbebenopfer in Haiti und zeigt den Opfern von Tiefenort die kalte Schulter. Wir wünschen dem MDR die Standhaftigkeit, nicht dem politischen Druck zu weichen und weiterhin kritische Beiträge zu senden. Auch dann, wenn die „Weißen Götter“ aus Kassel betroffen sind“, so Dr. Walter Hölzel, Vorsitzender der Werra- Weser-Anrainerkonferenz e.V.

Aus Pressematerial Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Erdfälle

[Bearbeiten] Nachterstedt

geschrieben Dienstag, 21. Juli 2009

Nachterstedt, Erdfälle und das Salz

Die Bildeindrücke der eingerutschten Uferböschung am Concordia-See in Sachsen Anhalt sind gewaltig. Medien interviewen die geschockten Einwohner, das Gelände wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Schnell scheint die Ursache gefunden: der Braunkohletagebau. Eine schnelle passende Lösung, steht Braunkohletagebau doch wie kaum ein anderes Umweltthema als Hinterlassenschaft der DDR Industriepolitik im Focus.

Doch unter dem seit 150 Jahren bestehenden Braunkohleabbau, befindet sich ebenso Deutschlands ältestes Kali- und Salz Abbaugebiet. Etwa 20 km entfernt liegt Staßfurt, wo Erdfälle und Geländeabsenkungen bereits viele Teile der Innenstadt einstürzen ließen. Durch einen Erdfall Ende des 19. Jahrhunderts entstand ein Loch, das seit 1929 als „Strandsolbad“ genutzt wird.

Weiter südöstlich fast ebenso nahe, das Salzbergwerk Bernburg. Hier betreibt noch heute der Konzern K+S AG aktiven Abbau. Abbaufelder und ausgeräumte Stollen durchziehen kilometerweit den Untergrund Sachsen-Anhalts.

Die Braunkohle von Nachtenstedt wird als versalzt beschrieben, denn sie ruht auf ausgedehnten Salzstöcken. Was geschehen kann, wenn Wasser durch Verwundungen der Deckschichten eindringt, sehen wir derzeit am gescheiterten Atommüllager Asse in Niedersachsen. Es droht einzustürzen. Erdfälle sind im Kali und Salzabbaugebieten häufig anzutreffen, insbesondere, wenn Stollen und Gänge nicht wieder durch Abraum verfüllt werden und Wasser die Kalipfeiler auflöst. Der Bergdruck lässt tonnenschwere Brocken von den Decken fallen, so geschehen z.B. im Endlager Morsleben. Durch zusammenbrechende Hohlräume wurden schon mehrfach Erdbeben ausgelöst wie z.B.1989 im Kaliabbaugebiet in thüringischen Rhön.

Ein Kilometer großer See über einer Salzlagerstätte mag zwar eine billige Lösung zur Renaturierung des Braunkohleabbaus gewesen sein, doch die Gefahr der Auflösung des darunter liegenden verwundeten Salzstockes wurde ignoriert oder billigend in Kauf genommen.

Karin Masche

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[Bearbeiten] Tiefenort

In Tiefenort nahe des früheren Bergwerkes Merkers bildete sich im Jahr 2002 mitten im Ort ein Krater. Er wurde mit einer Betonplombe verschlossen. Im Januar 2010 rumorte erneut die Erde, ein Krater von mehr als 200 Metern Tiefe mitten im Wohngebiet tat sich auf. Die umliegenden Häuser sind unbewohnbar. Die Menschen mussten die Häuser aufgeben. Die Entschädigungsfrage ist unklar.

Die Ursachen können sein:

  • natürliche Ausspülungen des Salzgesteins im Untergrund
  • Ausspülungen aufgrund von Änderungen in der Struktur des Untergrundes
  • Ausspülungen durch Einträge über die Laugenversenkung
  • Zusammenbrechen von Strecken

Was nun tatsächlich Ursache der Kraterbildung ist, müssen Fachleute klären.

Nur die Fachleute der K+S AG, die das Besucherbergwerk betreibt, in der Nähe Versenkungen durchführt und alte Bergwerke zur "Zwischenlagerung" von Laugen nutzt sind da nicht vertrauenserweckend.

[Bearbeiten] Staßfurt

Text folgt

[Bearbeiten] Erdbeben

Text folgt

[Bearbeiten] Völkershausen

Text folgt

[Bearbeiten] Kalibergbau Neuhof

[Bearbeiten] Veranstaltung Rommerz

Datei:Kali rommerz.jpg

[Bearbeiten] Anfrage Kreistag

Bei einer Veranstaltung in Neuhof /Rommerz informierte ein K+S Vertreter, dass Zahlen des BUND von bis zu zwei Metern Geländeabsenkungen in Kaliabbaugebieten nicht zutreffen würden. Man habe überall Meßpunkte über dem Hauptfeld des Abbaugebietes Neuhof und da würden „lediglich 5 cm Geländeabsenkungen pro Jahr" gemessen.

1. Hat der Landkreis Fulda von dieser Information Kenntnis?

2. Wie bewertet der Kreisausschuss diese Aussage?

3. Seit wann werden jährlich etwa 5 cm Geländeabsenkungen gemessen?

4. Unter welchen Gebieten des Landkreises findet Kaliabbau statt (Karte)?

5. Was bedeutet eine Geländeabsenkung für die betroffenen Hausbesitzer?

6. Sind im Landkreis Fulda bislang Erdfälle und Dolinen aufgetreten?

7. Welche technischen Möglichkeiten gibt es, die Geländeabsenkungen zu vermeiden/stoppen?

Mehr zur Kaliindustrie

speziell Kaliabbau: Erdsenkungen

[Bearbeiten] Antwort des Landrates

Der Kreisausschuss berichtet wie folgt: zu 1. Hat der Landkreis Fulda von dieser Information Kenntnis?

Zunächst ist festzuhalten, dass das Regierungspräsidium Kassel für die Genehmigung und Überwachung des Kalibergbaubetriebs in Neuhof zuständig ist, konkret das Dezernat Bergaufsicht. Das Regierungspräsidium erhält regelmäßig die Ergebnisse der Oberflachenbewegungen über dem Kaliabbaugebiet. Die Messungen werden alle 5 Jahre durchgeführt, zuletzt 2006.


Zu 2. Wie bewertet der Keisausschuss diese Aussage?

Wie bereits erläutert, ist nicht der Kreisausschuss des Landkreises Fulda, sondern der RP Kassel zuständige Behörde. Von Seiten des RP kann die Aussage, dass über dem Abbaufeld Neuhof lediglich 5 cm Geländeabsenkungen Jahr gemessen worden seien, nicht nachvollzogen werden. Die Senkungsbeträge liegen in weiten Bereichen unter 5 Millimetern pro Jahr. Im Osten des Abbaufeldes wurde die höchste Absenkungsgeschwindigkeit mit 27 Millimetern pro Jahr gemessen.


Zu3. Seit wann werden jährlich etwa 5 cm Geländeabsenkungen gemessen?

Die Geschwindigkeit der Geländeabsenkung ist wesentlich geringer als 5cm, Bereits unter Frage 2 erläutert.


Zu 4. Unter welchen Gebieten des Landkreises findet Kaliabbau statt (Karte)?

Regierungspräsidium Kassel und K+S Kali GmbH haben uns darauf hingewiesen,dass Informationen über Abbaugebiete direkt bei den vorgenannten Institutionen abzufragen sind. Dem Landkreis Fulda liegen hierüber keine Informationen vor.


Zu 5. Was bedeutet eine Geländeabsenkung für die betroffenen Hausbesitzer?

Die Senkungen sind gering und erfolgen gleichmäßig. Häuserschäden können dagegen nur bei ungleichmäßigen Senkungen auf kurzen Entfernungen auftreten, da dies zu Schieflagen führt.


Zu 6. Sind im Landkreis Fulda bislang Erdfälle und Dolinen aufgetreten?

Auskünfte darüber werden zurzeit vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie in Wiesbaden eingeholt. Die Beantwortung wird schriftlich nachgereicht.


7. Welche technischen Möglichkeiten gibt es, die Geländeabsenkungen zu vermeiden/stoppen?

Die geringen Senkungsgeschwindigkeiten erfordern keine technischen Maßnahmen

PDF des Dokumentes hier

siehe Kreistagsitzung Juni 2010#Geländeabsenkungen im Kreis Fulda durch Kaliabbau

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