Kaliabbau: Pipeline Neuhof-Werra

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Wohin mit den Kalilaugen aus Neuhof?

Jahrzehntelang hat der Kalikonzern Millionen Liter salzige Abwässer vom „Montekali“ in den Untergrund des Landkreises versenkt, ohne, dass die Bürger dies großartig bemerkt hätten.

Nun ist der Grundwasserleiter irreparabel geschädigt und in schlechtem Zustand, das durch die Industielaugen geschädigte Wasser taucht insbesondere an den Störzonen am Rand der Lagerstätte wieder auf. Ganz in der Nähe befinden sich eine handvoll Brunnen, die der Fuldaer Wasserversorgung dienen.

Das Kasseler Regierungspräsidium hat nun die weitere Versenkung der Abwässer untersagt.

Die ungeklärte Einleitung in die Fliede und Fulda wird von der Kaliindustrie nach wie vor bis zum rechtlich Möglichen genutzt.

Doch durch die immer weiter wachsende Halde fällt etwa 10 mal so viel verunreinigtes Regenwasser an.

Ab in die Werra?

Der Kalikonzern hat nun den Antrag zum Bau einer Abwasser-Pipeline von Neuhof an die Werra eingereicht. An der Werra gilt seit 1942 ein ursprünglich für die Dauer des Krieges genehmigter Grenzwert, der 10 mal höher liegt, als aus gewässerbiologischer Sicht gerade noch erträglich wäre. Nun sollen also auch noch die Abwässer aus Neuhof dazu. Der tote Abwasserkanal mündet in die Weser und die Städte an der Weser beziehen ihr Trinkwasser teilweise aus dem Fluss. Es ist verständlich, dass die Menschen an der Weser diesen Zustand nicht weiter dulden wollen.

Bürgerbeteiligung

Wegen der Betroffenheit der Bürger wird nun der Bauantrag der Pipeline Neuhof-Phillippsthal in allen Städten und Gemeinden von Neuhof an die Werra und auch entlang der Weser bis hinter Bremen ausgelegt. Mehrere Tonnen Papier sind für diesen Zweck ausgeliefert worden. Ab 23. August werden die Pläne in den Rathäusern zur Einsicht ausliegen und es besteht die Möglichkeit Einwendungen abzugeben.

Die Bundesländer Bremen und Niedersachsen haben Widerstand angekündigt. Auch zahlreiche Kommunen an der Weser werden die Zustimmung versagen. So verlangt sogar Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP), K+S solle in erster Linie mehr zur Reduzierung des Abwassers tun. Selten genug, dass man Positionen der FDP einmal zustimmen kann. Aber hier hat er doch recht?

Reduzierung des Abwassers

Eine Reduzierung der Abwässer an der Halde Neuhof ist zu erreichen, indem man auf Versatzbergbau umsteigt, wie dies inzwischen Stand der Technik ist. Damit wächst die Halde nicht weiter und die bestehende Halde kann Stück um Stück abgetragen und untertage in die ausgedienten Strecken verfüllt werden. Diese Maßnahme dient auch der Bergsicherheit und verhindert weitere Senkungen, die jetzt schon mindestens 2,7 cm im Jahr im östlichen Abbaufeld betragen (Siehe Aussage Landrat Woide Kreistag Juni 2010). Es gilt diese nachhaltige Variante der Abwässerreduzierung umzusetzen auch im Sinne der Bürger des Kreises. Eine Pipeline installiert eine teure, kurzfristige Lösung mit der niemandem geholfen ist. Dieses Provisorium müsste 1000 Jahre gewartet und betrieben werden, bis der Kaliberg abgewaschen ist.

Jetzt ist die Möglichkeit mit Hilfe der Betroffenen auch in anderen Bundesländern eine solche nachhaltige Lösung zu fordern.

Wir wollen nicht, dass unser Grundwasser verseucht wird, unsere Häuser über den Abbaufeldern gefährdet werden und auch nicht, dass die Menschen an der Weser gezwungen werden die Hinterlassenschaften der Kaliindustrie zu trinken.

Wir brauchen nachhaltige Lösungen, die die Natur schonen und die Arbeitsplätze erhalten, ja sogar ausweiten.

Nutzen Sie die Möglichkeit der Einwendungen gegen Lösungen, die nur den Profiten des Kalikonzerns dient.

Die öffentliche Auslegung

Vom 23. August bis 22 September 2010 werden die Unterlagen zum Pipelinebau in folgenden Städten und Gemeinden des Landkreises Fulda jeweils in den Gemeindeverwaltungen ausgelegt:

In den betroffenen Gemeinden für eine solche dauerhafte Einleitung in Hessen, Thüringen, Niedersachsen, NRW und Bremen liegen die Pläne ebenfalls aus.

Es ist ein Thema, das substantiel Lebensperspektien in unserem Kreis beeinträchtigt: es geht letztlich darum, ob die Laugen von der Halde in Neuhof 1000 Jahre abgeleitet werden während in die Hohlräume Giftmüll verbacht wird oder großflächige Geländesenkungen stattfinden. Die Auslegung hat am 23.8. begonnen und endet am 22. September. Einwendungen können bis 6. Oktober vorgebracht werden.

Medien und weitere Links

Protest formiert sich

Zum Auslegungsstart besuchten Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion aus Hessen und Thüringen Gemeindeverwaltungen um die Ordner in Augenschein zu nehmen.

Die Bundestagsabgeordnete Sabine Leidig mit Regionalbüro in Bad Hersfeld besuchte Heringen zum Start der öffentlichen Auslegung der Unterlagen zur "dauerhaften Einleitung" von Salzlauge in die Werra. Dr. Hölzel von der Werra-Weser Anrainerkonferenz erläutert das Vorhaben

weiteres folgt

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