Konrad Zuse

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Konrad Zuse (* 22. Juni 1910 in Berlin; † 18. Dezember 1995 in Hünfeld bei Fulda) war ein deutscher Bauingenieur, Erfinder und Unternehmer (Zuse KG). Mit seiner Entwicklung der Z3 im Jahre 1941 baute er den ersten vollautomatischen, programmgesteuerten und frei programmierten, in binärer Gleitpunktrechnung arbeitenden Computer der Welt.

Zu seinem Leben und Wirken bezüglich seiner Erfindungen findet sich im Internet, der Literatur und in der regionalen Presse viel Material. Es ist durch einfache Suchmaschinensuche auffindbar.

Was Konrad Zuse für Linke interessant macht, sind seine späten Schriften zur Gesellschaftsentwicklung durch die Produktivkraft "Computer". Gemeinsam mit seinem Freund Arno Peters, entwickelte er Gedanken, die in dem Buch Arno Peters: Was ist und wie verwirklicht sich Computer-Sozialismus: Gespräche mit Konrad Zuse. Verlag Neues Leben, Berlin 2000, ISBN 3-355-01510-5 niedergelegt sind. Sie beschreiben darin die Entwicklung von Äquivalenzwirtschaft zur Marktwirtschaft und die Rückkehr zur globalen Äquivalenzwirtschaft


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Konrad Zuse - ein Sozialist

Über die sozialistischen Länder schreiben sie: "Die Wirtschaft hatte dort ihre Vorherrschaft verloren und war wieder Dienerin der im erstarkten Staat verkörperten Gemeinschaft. Durch Vergesellschaftung der Produktionsmittel wurde sie als Planwirtschaft in die Lage versetzt, die Bedarfsdeckung als ihren eigentlichen Inhalt anzustreben. Das Recht auf Arbeit wurde als verfassungsgemäßes Grundrecht gesichert. Dem Profit wurde durch die Abschaffung des Privateigentums an den Produktionsmitteln der Boden entzogen.

Genügsamkeit trat so die Stelle der unersättlichen Marktwirtschaft. Das Leben jedes einzelnen erhielt Existenzsicherheit und Zukunftsperspektive. Die Einkommens-Unterschiede wurden von einem Verhältnis von eins zu mehr als einer Million auf ein Verhältnis von weniger als eins zu zehn vermindert. Der Egoismus wich weitgehend einer Gesinnung und Verhaltensweise mitmenschlicher Solidarität. Das alles waren bedeutende historische Fortschritte. Aber die kommunistische Planwirtschaft war deshalb noch nicht sozialistisch.

Die Preise der Güter entsprachen dort nicht ihren Werten, waren also nicht durch die in ihnen enthaltene Arbeitszeit bestimmt. Die Löhne entsprachen nicht den von den Arbeitern den Gütern hinzugefügten Werten. Die Wirtschaft in den kommunistischen Ländern war also nicht äquivalent."

und weiter:

"Planwirtschaft wird aber erst durch die Verbindung der Arbeitswertlehre mit dem Äquivalenzprinzip sozialistisch" (S. 44f)

Und zur Geschichte stellen sie fest:

"Denn wenn wir die Ökonomie historisch auf die ihr zugrunde liegenden Prinzipien untersuchen, finden wir nur zwei Archetypen: Die äquivalente Ökonomie, in der die Menschheit seit Beginn 800.000 Jahre lang lebte, und die nicht-äquivalente Ökonomie, die vor etwa 6.000 Jahren begann, die Wirtschaft auf eine neue Grundlage zu stellen, und die in den vergangenen Jahrtausenden die ganze Erde ihrem System unterwarf." (S. 49)

Unter der Überschrift "Der Weltstaat als historische Alternative" beweisen sie auch anhand von Platon- und auch Goethezitaten, wie die Marktwirtschaft den Krieg hervorbringt "Krieg, Handel, Piraterie - dreieinig sind sie, nicht zu trennen" (Goethe, FaustII)

"Politisches Ziel des Computer-Sozialismus ist es, mit der Marktwirtschaft und dem Kriege auch die Kriminaltät für immer aus der Welt zu schaffen" (S.76)

Sie beschreiben die Funktion des Staates als Dienstleistung, als Verwaltung notwendige Güter planvoll den Bedürfnissen gemäß herzustellen zu lassen und planvoll zu verteilen. S 127: "Digitale Planwirtschaft bewirkt die direkte Entsprechung von Produktion und Konsumtion" Demokratie wird zu mehr als eine Abstimmung alle paar Jahre, durch die Computertechnik sind ständige demokratischen Willenbekundungen möglich. "Diese reale Demokratie (Direkt-Demokratie) tritt weltweit an die Stelle der bisherigen politischen Ordnungen." (S. 80)

S. 133: "In der realen (=direkten) Demokratie braucht und darf die Macht nicht vom Bürger an Politiker delegiert werden, der Bürger übt seine Macht selbst aus, indem er jede Sachfrage von allgemeiner Bedeutung durch seine Stimme direkt mitentscheidet" Der handelt dann also nicht "aus eigener Machtvollkommenheit wie in der formalen Demokratie, sondern nur als Vollzugsorgan des Volkes, das jederzeit der wirkliche Souverän bleibt"

S. 131 "Damit verlieren Parlamente, Parteien und Berufspolitiker ihre Daseinsberechtigung, Politik wird zu einer wesentlichen Seite der Lebensentfaltung aller Menschen, die direkt über jede sie selbst betreffende Frage entscheiden. Diese durch dem Computer möglich gewordene Direkt-Demokratie ist die Erfüllung aller seit Jahrtausenden von Menschen ersehnten und geforderten Selbstbestimmung.".

Es folgt ein Abschnitt über die Manipulationen durch die kapitalistischen Massenmedien

S. 127: "Der Computer, in dem die bisherige technisch-wissenschaftliche Entwicklung der Menschheit kulminiert, hat als Alternative zu der vor unseren Augen zerbrechenden Marktwirtschaft den globalen Sozialismus vorbereitet und den Weg dorthin im einzelnen gewiesen:"

Es ist erfreulich, dass einem Menschen, der sich so mit der zukünftigen Gesellschaftsform des Globalen Sozialismus beschäftigt hat, in der Region und darüber hinaus jetzt schon große Ehrungen zuteil werden.

[Bearbeiten] Ehrungen

  • acht Ehrendoktortitel (darunter Technischen Universität Dresden 1981, Bauhaus-Universität Weimar 1991) und zwei Ehrenprofessuren.
  • Nach ihm sind zwei Medaillen benannt, die zum einen von der Gesellschaft für Informatik und zum anderen vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Informatik vergeben werden.
  • Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband (1995), des Werner-von-Siemens-Ringes (1964) und der Wilhelm-Leuschner-Medaille (1987).
  • 1980 erhielt Konrad Zuse den mit 60.000 DM dotierten Preis der Aachener und Münchener für Technik und angewandte Naturwissenschaften.
  • 1984 wurde das Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin gegründet.
  • 1985 wurde Zuse das erste Ehrenmitglied der Gesellschaft für Informatik. Seit 1987 verleiht diese alle zwei Jahre die Konrad-Zuse-Medaille. 1995 ernannte ihn der Chaos Computer Club zu seinem Ehrenmitglied und die Stadt Hoyerswerda zum Ehrenbürger.
  • 2002 wurde ein Konrad Zuse gewidmetes Medienzentrum an der Bauhaus-Universität Weimar eröffnet, das das Rechenzentrum der Hochschule sowie verschiedene Studios beherbergt.
  • Zuse wurde 2003 im ZDF auf Platz 15 der größten Deutschen gewählt.

[Bearbeiten] Ehrungen in der Region

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[Bearbeiten] Ehrungen zum 100. Geburtstag

  • Im Jahr 2010 werden zum hundertsten Geburtstag von Konrad Zuse im Rahmen des „Zuse-Jahr 2010“ in sechs deutschen Museen in Berlin, Dresden, Paderborn, Hünfeld (Hessen), Hoyerswerda und Kiel Ausstellungen veranstaltet, die seinem Leben und Wirken gewidmet sind.
  • Die Deutsche Post AG würdigte Zuse mit einer am 10. Juni 2010 erschienenen Sonderbriefmarke. Diese Marke zeigt ein Konterfei Konrad Zuses aus grob gerasterten Bildpunkten mit den Lebensdaten 1910–1995 und dem Aufdruck seines Namens.
  • Am gleichen Tag erschien auch eine 10-Euro-Gedenkmünze zum 100. Geburtstag

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Medien

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