Möller Medical

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[Bearbeiten] Lohndumping per Einzelarbeitsvertrag bei Möller Medical

[Bearbeiten] Arbeitsgericht: Strafversetzung des Betriebsrates muss zurückgenommen werden

Ein Teil der "Volkstanzgruppe der IG Metall"
Verhandlungsunterbrechung
Nach der Verhandlung

Sichtlich unwohl war es dem Geschäftsführer Schrempp und dem Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Baumann angesichts der breiten Öffentlichkeit beim Arbeitsgerichtstermin. Aufgeregt verlangte der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes, den Ausschluss der Öffentlichkeit und bezeichnete diese als "Volkstanzgruppe der IG Metall". Falsch: Es waren nicht nur IG Metall Kollegen, sondern Mitglieder aus vielen DGB Gewerkschaften. Volkstanzgruppe? Ja, eine Region steht auf - es wird ein Tanz aufgeführt nach einer neuen Melodie...

Der Arbeitsrichter lehnte den Ausschluss der Öffentlichkeit ab.

Weiter wurde moniert, dass Fahnen, Kameras und Aufnahmegeräte im Saal seien. Hier verwies der Richter auf die Neutralität des Raumes: Die Fahnen wurden eingerollt und der Journalist von osthessennews legte sein Aufnahmegerät ausgeschaltet auf den Richtertisch. Ein Bericht, der alles weitere aufzeigt, findet sich bei osthessennews [2]

[Bearbeiten] Presse

  • Sehr guter Bericht mit schönen Fotos und Interview des Vorsitzenden des Betriebsrates bei osthessennews: Betriebsrat von MÖLLER MEDICAL klagt gegen "seine Strafversetzung" [3]


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Vergößerung bei Klick - Noch weitaus schärfer formuliertes Originalflugblatt Vergrößerung S.2 hier [1]

Fröhliche Weihnachten werden es für die ca. 170 Mitarbeiter/innen der Möller Medical GmbH & Co. KG in diesem Jahr sicherlich nicht werden. „Mit Lügen und massivem Druck wurde die Belegschaft genötigt Einzelarbeitsverträge zu unterschreiben, die ab 01.01.07 eine 3-stündige und ab 01.01.08 eine weitere 2-stündige Arbeitszeitverlängerung ohne Bezahlung vorsehen. Die Erhöhung der Arbeitszeit von 35 auf 40 Stunden/Woche ohne Bezahlung bedeutet eine 14,3 %-ige Lohnkürzung. Das sind monatlich 342 € und jährlich sogar 4.110 € weniger im Geldbeutel eines Metallfacharbeiters bei Möller“, so Ferdinand Hareter von der IG Metall Hanau/Fulda.

Noch weitaus schärfer formuliertes Originalflugblatt S.2

Dies sei der nächste Fall von übelstem Lohndumping in der „Wohlfühlgesellschaft Fulda“, so Hareter weiter. Er warf den Geschäftsführern Traxler und Schrempp ein gestörtes Rechtsverhältnis vor. Ihnen sei bewusst gewesen, dass sie mit den einzelvertraglichen Regelungen gegen geltende Tarife und geltendes Tarifvertragsrecht verstießen. Der Austritt aus dem Arbeitgeberverband hebe die Bindung an geltende Tarifverträge keinesfalls auf. Hierzu gehöre u.a. der Manteltarifvertrag, der die 35-Stunden-Woche festschreibe und auch der Tarifvertrag über eine betriebliche Sonderzahlung (Weihnachtsgeld).

Die IG Metall werde sich diesen offenen Rechtsbruch nicht bieten lassen. Ein systematischer Verstoß gegen einen gültigen Tarifvertrag sei mit dem Grundgesetz nicht vereinbar. Höchstrichterlich wurde schon mehrmals entschieden, dass der Gewerkschaft bei tarifwidrigen einzelvertraglichen Regelungen ein Unterlassungsanspruch zustehe. Die IG Metall prüfe derzeit rechtliche Schritte und werde diese auch gegebenenfalls einleiten.

Hareter wirft Traxler und Schrempp eine hinterlistige Vorgehensweise vor. Erst seien sie aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten, dann teilten sie der Belegschaft mit, dass es künftig keine Lohn- und Gehaltserhöhungen mehr gebe, drohten so nebenbei mit Arbeitsplatzverlust und forderten rotzfrech und dreist eine 5-stündige Arbeitszeitverlängerung pro Woche ohne Bezahlung.

Da die Belegschaft nicht gerade begeistert war, so der Gewerkschafter, mussten willfährige Günstlinge mithelfen. Arglistig wurde so getan, als ob die Betriebsräte Reinhardt und Scholz auch noch Lohnerhöhungen für die Belegschaft rausgeholt hätten. Jetzt soll es bis 2011 Lohnerhöhungen geben, die sich an den Abschlüssen der IG Metall orientieren, aber ohne Einmalzahlungen und Monate später. Wäre der Arbeitgeber im Verband geblieben, hätte es die Lohnerhöhungen sowieso gegeben. Unter dem Strich bleibe übelstes Lohndumping.

Hareter sorgt sich um den Zustand in der Gesellschaft. Wenn es möglich sei, dass ganze Belegschaften erpresst und genötigt würden, ohne dass dieses gierige und charakterlose Vorgehen einiger Geschäftsführer geahndet würde, stimme etwas nicht in der Gesellschaft. Von Gerechtigkeit könne keine Rede mehr sein, wenn Traxler und Schrempp der eigenen Belegschaft schamlos in die Taschen griffen, was der Firma ca. 800.000 € im Jahr bringe, obwohl es sich um ein kerngesundes Unternehmen handele. Im Gegenzug rechtfertige der Diebstahl eines Mitarbeiters im Wert von 2 € nach ständiger Rechtsprechung eine fristlose Kündigung.

Als Heuchler bezeichnet Hareter die Geschäftsführer Traxler und Schrempp. Mit Schreiben vom 01.12.06 hatten sie den Mitarbeitern mitgeteilt, dass ihr Einsatz mit einer freiwilligen Sonderzahlung (Weihnachtsgeld) honoriert werde. Wieder einmal gelogen. Bei der betrieblichen Sonderzahlung handele es sich um einen tariflichen Anspruch. Dieser sei nach wie vor voll gültig. Das Weihnachtsgeld müsse gezahlt werden. Kein IG Metall-Mitglied brauche der Geschäftsleitung auch noch dankbar zu sein.

Hareter schlussfolgert, dass wieder einmal eine ganze Belegschaft für die Renditen der Aktionäre und die Erhöhung der Gehälter ihrer Geschäftsführer bluten müsse. Ganz nebenbei würden auch noch die Sozialkassen geschädigt, weil für die unbezahlte Arbeit auch keine Sozialabgaben gezahlt würden. Die IG Metall fordert die Belegschaft auf, dieses rechtswidrige Vorgehen nicht zu akzeptieren und sich gemeinsam zu wehren. Offener Rechtsbruch dürfe in unserer Gesellschaft nicht geduldet werden.


IG Metall Hanau/Fulda gez. Ferdinand Hareter

Inhaltsverzeichnis

Möller Medical GmbH & Co. KG

Wasserkuppenstraße 29-31

D-36043 Fulda

Werksanlagen gibt es auch auf dem Mehler Areal (Foto nebenan).Dort befindet sich die Abteilung für Nanobeschichtungen.

[Bearbeiten] Allgemeines

Möller Medical ist ein Biotechnologieunternehmen, das sich mit der Herstellung von Medizintechnik beschäftigt.

[Bearbeiten] Entwicklung

Aus einem Familienbetrieb entwickelte sich die Möller Feinmechanik GmbH & Co. KG zu einem mittelständischen Unternehmen. 2003 wurde der Betrieb von der CENTROTEC AG aus Brilon übernommen.

Die CENTROTEC AG hat sich auf Umwelttechnologien, Kunststofftechnik und Meidzintechnik spezialisiert und ist in sieben europäischen Ländern sowie in Singapur vertreten.

Im Dezember 2005 waren in Fulda 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, heute sind es noch 150.

Die CENTROTEC Sustainable AG, Brilon, hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres ein Umsatzsprung von 32,7 Mio. EUR (Q1/2005) auf 62,0 Mio. EUR erreicht.

Der Teilbereich Medical Technology & Engineering Plastics konnte um 16 % im Umsatz zulegen. Da es laut Vorstandsvorsitzendem Gert-Jan Huisman in dieser Sparte zu dem "Kerngeschäft" der Umwelttechnologien kaum Synergien gäbe, will man durch Akquisitionen weiter wachsen. Der ehemalige McKinsey-Mann kennt sich aus mit Synergien, Synergien bedeuten Personalabbau.

Teil der großen bundesweiten Demonstration am 21.10.2006 in Frankfurt - Mit dabei Kollegen vom Möller Medical

[Bearbeiten] Demokratie im Betrieb

  • Geschäftsleitung hat die Betriebsratswahlen angefochten.
  • Betriebsrat wird in Abteilung mit 3 Kollegen versetzt

[Bearbeiten] Arbeitsbedingungen

Die Kollegen bekamen kürzlich mitgeteilt, dass der Betrieb nicht mehr im Arbeitgeberverband sei, und man sich daher nicht mehr an den Tarif und die vereinbarten Tariferhöhungen von 3% halten werde. Man erwarte zukünftig eine Mehrarbeit von 5 Stunden ohne Bezahlung.

Am 24. 11. wurde im Pausenraum der Möller Medical eine Informationsveranstaltung statt. Hierzu hatte Herr Werner Reinhardt (Betriebsratsmitglied der Liste Chance also der der Minderheitenliste) eingeladen. Er stellte das Ergebnis seines ersten Gesprächs mit Herrn Schrempp (Geschäftsführer der Möller Medical) vor. Ohne näher zu beschreiben wodurch er sich ermächtigt fühlt, ohne Betriebsratsbeschluss irgendwelche verbindlichen Gespräche mit der Geschäftsleitung zu führen und wieso er zu einer solchen Veranstaltung während der bezahlten Arbeitszeit einladen kann stellte er folgenden (hier verkürzt wiedergegeben Vertragsentwurf) vor. Wer einen Zusatzvertrag zu seinem bestehenden Arbeitsvertrag, in dem er sich verpflichtet ab Januar 2007 seine Arbeitszeit ohne entsprechende Erhöhung des Lohns auf zunächst 38 und zum Januar 2008 um weitere 2 Stunden erhöht, bekommt ab Januar 2007 eine Lohnerhöhung von 3%, ab Januar 2008 weitere 4% und erhält von 2009 bis 2011 alle Tariferhöhungen, mindestens jedoch 2% / Jahr. Auf Nachfrage erklärte Herr Reinhardt, dass von dieser Reglung nur die gewerblichen Arbeitnehmer betroffen seien, die Angestellten (also auch er) hätten bereits Zusatzverträge unterschrieben.

[Bearbeiten] Presseerklärung der IG Metall Oktober

Möller Medical-Belegschaft soll für Börsengang verzichten

IG Metall: Geschäftsführer drangsalieren die Belegschaft


Der CENTROTEC-Konzern will seine Medizinsparte an die Börse bringen. Zu dieser zählt auch die Fuldaer Firma Möller Medical GmbH & Co. KG mit ihren ca. 150 Mitarbeiter/innen. Wie die IG Metall Hanau/Fulda mitteilt, fordert die Geschäftsleitung von der Belegschaft jetzt Lohn- und Gehaltsverzicht sowie 5 Stunden unbezahlte Arbeit. Die IG Metall bezeichnet das Vorgehen der Geschäftsleitung als rotzfrech und unverschämt. „Hier sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Verzicht die Firma für die künftigen Aktionäre noch attraktiver machen und deren Gewinnerwartungen absichern“, so Ferdinand Hareter, IG Metall Hanau/Fulda.

Laut Hareter kenne die Gier in Manager- und Aktionärskreisen offenbar keine Grenzen mehr. Nach Recherchen der IG Metall bestehe aber überhaupt kein Anlass für einen etwaigen Verzicht der Belegschaft. Auf der Homepage des CENTROTEC-Konzerns könne jeder unter „www.centrotec.de“ nachlesen, dass das Unternehmen beim „Handelsblatt Firmencheck 2006“ als überdurchschnittlich ertragsstark bewertet wurde. Stolz werde verkündet, dass der Gewinn nach Steuern im letzten Jahr um 74 % gesteigert wurde.

Ein ganz anderes Bild der Firma Möller Medical zeichneten auf der letzter Woche stattgefundenen Betriebsversammlung die beiden Geschäftsführer Schrempp und Traxler. Sie berichteten von immensen Umsatzeinbrüchen und einer Kreditlinie am untersten Ende. Auch eine Insolvenz wurde nicht gänzlichst ausgeschlossen, wenn es so weitergehe.

Vor diesem Hintergrund, so Schrempp und Traxler, könne Möller Medical die Tariferhöhung der Metall- und Elektroindustrie Osthessen nicht bezahlen. Außerdem forderten sie von der gesamten Belegschaft fünf Stunden Mehrarbeit die Woche, natürlich ohne Bezahlung. Um der Belegschaft die Entscheidung einfacher zu machen, wurde gleich noch mit Arbeitsplatz-verlusten gedroht.

Für die IG Metall Hanau/Fulda sei diese niveaulose Drangsaliererei der Belegschaft eine freche und geschmacklose Forderung, die konsequent abzulehnen sei. Besonders bei Traxler bekomme laut Hareter die Verzichtsforderung an die Belegschaft einen üblen Beigeschmack. Er habe neben seinem Gehalt noch Aktienbezugsrechte als CENTROTEC-Vorstandsmitglied. Diese beliefen sich auf 48.722 Aktien. Ende 2004 hatte er 2.500 Aktien zu 20 € das Stück veräußert. Der Gesamterlös lag damals bei 50.000 €.

Für die Mitarbeiter bei Möller Medical seien das je nach Lohngruppe fast zwei Brutto-Jahresgehälter. Diese sollen nun auf ihre 3%ige Lohnerhöhung verzichten und noch 5 Stunden länger arbeiten ohne Bezahlung. Den Mitarbeitern Wasser predigen und selber Wein saufen, dies mache Traxler nicht gerade glaubwürdiger, so Hareter.

Warum sollen die Mitarbeiter verzichten?, fragt der Gewerkschaftssekretär. Im Konzernquartalsbericht schreibt CENTROTEC über den Medizinbereich folgendes: Steigende Umsätze, eine gute Auftragslage aber eine weiterhin unzureichende Rendite kennzeichnen die Entwicklungen des zweiten Quartals . . . Das Ergebnis ist trotz der Umsatzerhöhungen gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Wesentliche Gründe liegen in den aufwendigen Produktentwicklungen der Medizintechnik und dem Hochfahren der Serienproduktionen für die Automobilindustrie, wodurch Einmal- und Anlaufkosten verursacht wurden. Aufgrund der positiven Umsatzentwicklung . . . und der sehr guten Auftragslage wird . . . das Umsatzziel und das Jahresergebnisziel erreicht . . .

Sehr gezielt soll in den nächsten Monaten der sich sehr positiv entwickelnde Bereich Medizintechnik durch weitere neu zu akquirierende Geschäfte ausgebaut werden.

Ziel ist, diese dann verstärkte Unternehmensgruppe - ähnlich wie in 2005 bei der CENTROSOLAR - in eine eigene Aktiengesellschaft umzuwandeln und an die Börse zu bringen.

Die Bewertung der wirtschaftlichen Situation von Möller Medical durch Schrempp und Traxler auf der Betriebsversammlung stehe im krassen Gegensatz zu der des Konzerns CENTROTEC. Eines dürfte laut IG Metall klar sein. Man bringe kein marodes Unternehmen an die Börse. Aktionäre wollten Gewinne sehen und investieren nicht in eine verlustbringende Firma.

Aber Möller Medical sei für die Aktionäre um so interessanter, wenn die Belegschaft verzichte. Hareter forderte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf, nein zu sagen, zur Arbeitszeitverlängerung ohne Bezahlung. Keiner sichere sich mit Verzicht den Arbeitsplatz und Arbeitsplatzgarantien im Falle einer Arbeitszeitverlängerung lehnten Schrempp und Traxler kategorisch ab.

IG Metall Hanau/Fulda

gez. Ferdinand Hareter

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Presse

  • 15.12.06 "Bericht FZ" Zusammenhalt im Inneren, Beschuss von Außen

Möller Medical einigt sich mit Belegschaft auf längere Arbeitszeiten / Ab 2008 gilt 40-Stunden-Woche [5]

  • 15.11.06 Elender Kommentar der Parzeller Günstlinge [6]
  • 13.12.06 IG METALL-Vorwürfe: "Lohndumping per Einzelarbeitsvertrag bei MÖLLER MEDICAL"[7]
  • 25.10. 06 FZ: „Produktionskosten deutlich senken“ Möller-Medical-Mitarbeiter sollen künftig ohne Lohnausgleich fünf Stunden länger arbeiten [8]
  • 24.10.06 Osthessennews: "Rotzfrech und unverschämt" - IG Metall gegen Lohnverzicht bei MÖLLER-Medical [9]
  • 23.10.06 beautifulda: Möller Medical-Belegschaft soll für Börsengang verzichten IG Metall: Geschäftsführer drangsalieren die Belegschaft [10]
  • 23.10.06 Fuldawiki.de
  • 24.10.05 -"MÖLLER Medical" - vom kleinen Familienbetrieb zum Medizintechnik-Unternehmen [11]


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