Zukunft der Arbeit

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Für ein Seminar „Jugendarbeitslosigkeit und Jugendberufshilfe“ an der Fachhochschule im Sommersemester 2005 wertete ich das Buch „Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft“ von Jeremy Rifkin, Frankfurt/New York 2004 ISBN 3596169712 aus und stellte die Ergebnisse den Studierenden vor. Ich stelle hiermit die Hauptaussagen des Buches auch den Leserinnen und Lesern des Fuldawiki zur Verfügung.


[Bearbeiten] Strukturelle Arbeitslosigkeit

Rifkin beschäftigt sich in dem Buch mit der Entwicklung von Arbeitslosigkeit in den letzten 10 Jahren und zeigt auf:

Wir sind konfrontiert mit einer dramatischen Beschleunigung der Rationalisierung und Technisierung und damit mit einer drastischen Zunahme der so genannten strukturellen Arbeitslosigkeit weltweit. Im Jahr 1995 waren weltweit 800 Millionen Erwerbsfähige arbeitslos oder unterbeschäftigt, im Jahr 2001 bereits 200 Millionen mehr, also 1 Milliarde und das, obwohl die globale Produktivität und die Bruttoinlandsprodukte enorm zulegten.

In den westlichen Nationen beträgt die Arbeitslosigkeit im Durchschnitt 10 % (immer zwischen 8-12 %), davon sind meist mehr als die Hälfte länger als 1 Jahr arbeitslos (heute in Deutschland AlG II-Empfänger, sprich auf Sozialhilfeniveau abgerutscht)

Ein Zitat dazu (aus „Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft“):

„Die große Debatte über die Zukunft der Arbeit hat jede Nation fest im Griff. Unter der Last hoher Arbeitslosigkeit, erdrückender Steuern, überlasteter Sozialsysteme und einem Wirrwarr von Regulierungsmaßnahmen, die nach Ansicht einiger die wirtschaftliche Stagnation nur verlängern, haben sich Kritiker in Regierung, Industrie und Gesellschaft in wilde ideologische Grabenkämpfe verbissen, ob die Gesetze, die Handel, Gewerbe und den Arbeitsmarkt regeln, geändert werden müssen, und wenn ja, wie. Politiker, Manager und Gewerkschafter zanken sich um eine flexiblere Arbeitspolitik, niedrigere Steuern und die Spielregeln für eine Umverteilung der Renten- und Sozialhilfelasten, und währenddessen geht der wahre Grund für die globale Arbeitslosigkeit in der öffentlichen politischen Debatte unter.“

Einige Methoden, mit denen Länder sich selbst und andere um den wahren Stand der Dinge betrügen:

Statistikmanipulationen

  • man definiert um, wer als arbeitslos gilt (vgl. Hartz IV)
  • man entmutigt Menschen so sehr, dass sie sich nicht mehr arbeitslos melden (durchgängige Praxis in allen Ländern)
  • man erhöht die Anzahl der Schulpflichtjahre, damit hat man automatisch - allerdings kurzfristig - weniger jugendliche Arbeitslose (so geschehen in Österreich)
  • man verschärft die Gesetze und knastet mehr Menschen ein (Bsp. USA 1980 betrug die Gefängnispopulation 330000 Menschen, im Jahr 2000 = 2 Millionen (rechnerische Zunahme um 500 Prozent, die Bevölkerungsentwicklung wurde nicht mit einberechnet, damit sitzen aber ca. 2 % der arbeitsfähigen Bevölkerung im Knast).

Verbraucherkredite

  • Um Wirtschaftswachstum anzuheizen, senkte man in USA (aber auch bei uns) die Kreditzinsen
  • In USA und Großbritannien wurden die Möglichkeiten, sich Produkte auf Kredit, Kreditkarte, Raten etc. zu kaufen, stark erleichtert. Man animierte die Menschen zusätzlich noch, ihre Sparrücklagen zu reduzieren. Diese Maßnahmen bringen kurzfristig Erfolge. Langfristig stürzen sie eine ganze Volkswirtschaft in den Konkurs. (z.B. 1994 erklärten sich 780000 US-Amerikaner für bankrott, 2002 bereits 1.576.133, also ungefähr die doppelte Zahl, in Großbritannien hat die Verschuldung der Haushalte insgesamt 1,4 Billionen (1.400.000.000) Dollar erreicht, damit gibt der durchschnittliche Brite 120 bis 130 % seines Jahreseinkommens aus).


Einige falsche Annahmen über die Wirtschaftsentwicklung


1. Technologischer Fortschritt und Produktivitätszuwachs vernichten zwar alte Jobs in der Produktion, schaffen auf der anderen Seite aber genau so viel neue Jobs.

Die Milchmädchenrechnung lautet konkret: die Steigerung der Produktivität erlaubt Unternehmen, Waren sehr billig anzubieten; billige Waren stimulieren die Nachfrage, das führt wiederum zu mehr Produktion von (neuen) Waren und Dienstleistungen, dadurch müssen an anderer Stelle wieder Leute eingestellt werden.

Wahrheit 1: Obwohl die Betriebe Gewinne erwirtschaften, entlassen sie Mitarbeiter. Es kommt letztlich billiger, in neue, menschliche Arbeitskraft ersetzende Technologien zu investieren, als Leute einzustellen.

Das gilt für die Produktion in hohem Maße, holt aber auch den Dienstleistungssektor ein. Bsp. Einzelhandel oder Banken - die Internet Bank NetBank verfügt über 2,4 Milliarden Dollar Einlagen. Eine konventionelle Bank dieser Größenordnung benötigte ca. 2000 Angestellte, NetBank hat davon nur ca. 10 % (=180) Mitarbeiter.

Nach Schätzung von Jeremy Rifkin wird man in 2050 nur noch ca. 5 % der erwachsenen arbeitsfähigen Bevölkerung (weltweit) benötigen, um die normalen Industrien am Laufen zu halten. Fabriken und Büros fast ohne Menschen werden die Regel sein.

Auf dem Arbeitsmarkt werden nur noch einzelne Mitarbeiter mit stark spezialisiertem Wissen gefragt sein.

Wahrheit 2: Trotz Produktivitätszuwachs gibt es immer mehr Arbeitslose, diese wiederum können sich in Zukunft weder teure noch billige Waren leisten. Wer wird dann all die potenziellen neuen Produkte kaufen? Verbraucherkredite sind nur eine Seifenblase.


2. Die organisierte Arbeiterschaft und sozial-demokratische Parteien sorgen dafür, dass die Unternehmen, die Früchte ihres Produktivitätszuwachses in Form von Lohnerhöhungen, kürzeren Arbeitszeiten, verbesserten Arbeitsbedingungen breit unter die Lohnabhängigen verteilen. Dadurch wird der Nachschub an Konsumenten gewährleistet.

Wahrheit 1: Die Manager denken im Traum nicht ans Teilen. Die Gewerkschaften sind geschwächt durch die hohe Arbeitslosigkeit und durch die breite Verlegung von Produktionen ins Ausland (in dem z.T. kaum ein Schutz für die Arbeiter besteht).

Wahrheit 2: Produktivitätsgewinne werden nicht mehr mit den Arbeitern geteilt, sondern unter den Managern selbst (aufgeblähte Gehälter) bzw. unter den Anteilseignern (Dividenden). Bsp. Deutsche Bank oder große Krankenkassen.

Wahrheit 3: Selbst Politiker von ehemals „linken“ Parteien, die für die Arbeitnehmer etwas taten, stehen auf Gehaltslisten von Konzernen.


Vier Vorschläge Jeremy Rifkins, in neue Richtungen zu denken

1. Neue Technologien verändern die Welt - Das Ende des Öl-Zeitalters, der Beginn der Wasserstofftechnologie

Wasserstoffbrennzellen, die als neue Technologie der Energieerzeugung die fossilen Brennstoffe ablösen könnten, würden weltweit die Abhängigkeit vom Öl stoppen und damit auch die Kriege in Nah-Ost beenden, in denen es natürlich fast ausschließlich um Öl geht. Weitere positive Folgen: Emissionen von Kohlendioxid verschwinden, Wasserstoff ist im Überfluss vorhanden und könnte leicht von jedem genutzt werden. Von jedem Nutzer wird gleichzeitig überschüssige Energie erzeugt, die ins Versorgungsnetz eingespeichert werden kann. Nach Aussage von Rifkin könnte diese neue Technologie vor allem positiv auf die Entwicklung der Infrastrukturen der 3. Welt Länder wirken. Auf eine positive Auswirkung auf unsere Arbeitslosenzahlen geht er jedoch nur am Rande ein.

In Europa setzt man allerdings bereits verstärkt auf die Entwicklung der neuen Energieform.


2. Arbeitszeitverkürzung

Jedem kann einleuchten, dass wenn die Arbeitszeit gesenkt wird, mehr Leute auf den Lohnlisten stehen bleiben.

Positives Beispiel Frankreich: Dort gibt es die 35 Stunden-Woche seit 2000 für alle Unternehmen mit über 20 Mitarbeitern und seit 2002 auch mit weniger Mitarbeitern per Gesetz! Die Mitarbeiter arbeiten 35 Stunden, werden aber für 39 Stunden bezahlt.

Für die Betriebe subventioniert der Staat die gestiegenen Lohnkosten durch Senkung der Lohnnebenkosten.

Für jeden neu eingestellten Niedriglohn-Mitarbeiter zahlte die Regierung die Lohnnebenkosten sogar ganz (3,3 Milliarden Dollar pro Jahr). Der größte Teil dieses Steuergelderzuschusses finanziert sich aus einer Erhöhung der Tabak- und Alkoholsteuer.

Ein weiterer Punkt des neuen Gesetzes zur 35 Std-Woche ist das Angebot von flexibleren Arbeitszeiten an die Unternehmen (jahrelang von Unternehmen gefordert und von Gewerkschaften blockiert). Erfolg des Gesetzes: 285000 neue Stellen allein bis 2001 und Senkung der Arbeitslosenquote in Frankreich auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren.

Nach Rifkin müsste bis 2010 weltweit die Arbeitszeit auf 35 Stunden und bis 2020 auf 30 Stunden gesenkt werden. Flankierend dazu müssten Arbeitszeiten - so wie in Frankreich - flexibler gestaltet werde können (Beispiele: Arbeitszeitkonten, zweckgebundene Pausen, ältere Mitarbeiter mit Altersteilzeit etc.)

In Deutschland müsste ein breiter Aufschrei erolgen, wenn z.B. die Erhöhung der Arbeitszeiten der Landesbeamten in Hessen um 2 Stunden von Roland Koch beschlossen wird. Die Sorgen der Unternehmer, dass durch kürzere Arbeitszeiten ihre Produktion leidet, sind unbegründet: Durch kürzere Arbeitszeiten leisten die Leute letztlich mehr (sind ausgeruhter, zufriedener, weniger gestresst und unaufmerksam, der Krankenstand sinkt).

Dazu ein Einschub/Zitat aus dem Buch von de Graaf, John, Wann, David und Naylor, Thomas: „Affluenza – Zeitkrankheit Konsum“, München 2002

Vorgeschichte: zu Beginn der 1930-er Jahre stürzte die Welt in eine Wirtschaftskrise. Plötzlich wurde in USA – ausgelöst von Gewerkschaftern – über die gesetzliche Einführung der 30 Stunden Arbeitswoche diskutiert. 1933 bereitete der US-Senat ein entsprechendes Gesetz vor. Dieses verfehlte jedoch bei der Abstimmung darüber nur knapp die Mehrheit.

Zitat S. 235

„Einige Unternehmen hatten die Dreißigstundenwoche jedoch schon eingeführt, und das mit excellenten Ergebnissen. Der Cornflakes-Magnat A.K.Kellogg war der Erste, der im Dezember 1930 mit gutem Beispiel voranging. Kellogg war ein Patriarch, der sein Unternehmen mit eiserner Hand führte. Doch er hatte auch eine radikale Vision. Benjamin Hunnicutt meint, dass in Kelloggs Augen mehr Freizeit, und nicht grenzenloses Wirtschaftswachstum, die „Krönung der kapitalistischen Leistung“ darstelle. Diese Vision Kelloggs wurzelte in seinem Bedauern über seine strenge Kindheit und in seiner Arbeitssucht. „Ich habe nie spielen gelernt“, sagte er seinem Enkel einmal voller Bedauern.

Kellogg bezahlte seinen Arbeitern 35 Stunden für eine Leistung von dreißig. Und er richtete Parks, Sommercamps, Gärten, Sportcentren und andere Erholungsmöglichkeiten für seine Angestellten ein. Dieser Schritt sorgte sofort für 400 neue Arbeitsplätze in Battle Creek, Michigan, wo Kelloggs Fabriken lagen. Die Arbeitsbedingungen sorgten bereits innerhalb der ersten beiden Jahre für einen so gewaltigen Produktivitätsanstieg, dass Kellogg seinen Angestellten für dreißig Stunden Arbeit den Lohn für vierzig Stunden auszahlte. Umfragen unter den Firmenangehörigen ergaben eine überwältigende Unterstützung für dieses Modell. Nur einige männliche Arbeiter ohne Familie wünschten sich mehr Arbeit und mehr Geld. ... Nachdem Kellogg starb, sorgten seine Nachfolger in einer ausgedehnten Kampagne dafür, dass die Vierzigstundenwoche wieder eingeführt wurde. Da bei den Tarifverhandlungen die Höhe der Entlohnung immer stärker in den Vordergrund rückte, machte es für die Firma mehr Sinn, weniger Arbeiter einzustellen, die dafür länger arbeiten mussten. Trotzdem wurde die Dreißigstundenwoche bei Kellogg erst 1985 abgeschafft, als die Firma drohte, sie würde aus Battle Creek weggehen, wenn die wenigen verbliebenen Dreißigstundenarbeitskräfte (etwa 20 Prozent, der Großteil davon Frauen) nicht längere Arbeitszeiten akzeptierten. Die betroffenen Frauen veranstalteten in Stan’s Place, einer Bar, ein richtiges Begräbnis. Die Dreißigstundenwoche wurde in einem echten Sarg zu Grabe getragen, und Ina Sides, eine der Frauen, schrieb ein Abschiedsgedicht:

Adieu, du lieber Freund, Sechsstundentag, wir müssen scheiden.

Du gehst von uns und lässt uns weinend hier.

Sagt eurem Arzt Bescheid, ihr Mädels, denn ihr werdet leiden,

der Achtstundentag ist zurück im Revier.“


3. Der Dritte Arbeitsmarktsektor

Begriffsklärungen

Erster Arbeitsmarktsektor: Produktion und Dienstleistung

Zweiter Arbeitsmarktsektor: Öffentlicher Dienst

Dritter Arbeitsmarktsektor: Non-Profit-Bereich umfasst alle formellen und informellen Aktivitäten, die nicht auf Profit abzielen wie soziale Arbeit, Gesundheitswesen, Bildung, Wissenschaft, Kunst, Sport, Erholung, Religion, Rechtshilfe, Beratung

Vierter Arbeitsmarktsektor: Informell, Schwarzarbeit, organisiertes Verbrechen und Schwarzmarkt

Vergleichszahlen:

Beschäftigte in % im Non-Profit-Bereich in 1995

Niederlande: 12,6 %

Irland: 11,5

Belgien: 10,5

Großbritannien: 6,2 %

Frankreich und BRD: 4,9 %

Im Verlauf der 1990-er Jahre steigerte sich der Beschäftigungszuwachs im Non-Profit-Bereich in Frankreich, der BRD, Großbritannien, den Niederlanden um 24 %, das entspricht in den vier Ländern 3,8 Millionen Jobs.

Nach Rifkin sind auch in Zukunft hier Wachstumsmöglichkeiten zu sehen.

Vor allem junge Menschen sollten für eine Ausbildung in diesem Bereich gewonnen werden. Ich teile übrigens nicht die öffentliche Meinung, dass junge Leute für Arbeit im Non-Profit und ehrenamtlichen, sozialen Bereich nicht zu gewinnen sind. Obwohl viele soziale Träger, Kirchen, Gewerkschaften, Vereine über den Schwund an jungen Menschen klagen. Etwa die Hälfte meiner Schüler ist in Vereinen z.B. Freiwillige Feuerwehr, Sportvereinen, Karnevalsvereinen, Technisches Hilfswerk, kirchliche Gruppen, freie Jugendgruppen, Naturschutzverbänden, Gewerkschaften usw. organisiert.

Finanziert werden sollte nach Rifkin der Dritte Sektor z.B. durch höhere Steuern auf industrielle Umweltverschmutzung (Umweltverschmutzer müssen höhere Steuern bezahlen und werden gleichzeitig dazu gebracht, ihre umweltschädlichen Systeme zu ersetzen) oder höhere Steuern auf sog. „Sünden“ (Zigaretten, Alkohol, Glücksspiel, Luxusgüter, fettreiche ungesunde Nahrungsmittel).

Mein Problem damit: Der so genannte Non-Profit-Bereich ist nur scheinbar nicht auf Profit ausgerichtet: Es besteht hier genauso der Zwang zu sparen, der Zwang zu rationalisieren wie anderswo. Bsp. Gewinnen von öffentlichen Ausschreibungen von Sozialprojekten oder Ersetzung von pädagogischem und pflegerischem Fachpersonal durch (mitunter qualifizierte) 1-Euro-Jobber oder Ehrenamtliche. Oder Renovierung/Reinigung von Beratungsstellen, Kindergärten usw. ehrenamtlich durch pädagogische Mitarbeiter oder Eltern. Maler- und Lackiererbetriebe oder bisherige Reinigungskräfte haben das Nachsehen.


4. Parallelwährung

Eine amerikanische Untersuchung vor einigen Jahren ergab, dass in 22 untersuchten Ländern im Durchschnitt 28 % der Bevölkerung einen Teil ihrer Freizeit Non-Profit-Organisationen widmen. Während auf der einen Seite die Sozialsysteme erodieren, weil sie an bezahlte Arbeitsplätze gekoppelt sind, die weltweit abnehmen, hätten Menschen auf der anderen Seite mehr Zeit und Möglichkeiten, sich im sozialen Bereich einzubringen.

Rifkin schlägt als Idee die Einführung einer so genannten „Sozialwährung“ ein. Zitat: „Für Millionen von Menschen, die unterbeschäftigt oder arbeitslos sind und nicht die nötigen Mittel haben, um ihr Überleben zu sichern, wird die Sozialwährung zunehmend das Vakuum füllen und schließlich zu einem mächtigen Parallelinstrument werden, um außerhalb der Marktwirtschaft Lebensqualität zu sichern.“

Das Prinzip: Eine Person gibt eine Stunde ihrer Freizeit her und bekommt dafür einen Zeitdollar. Dieser Zeitdollar kann auf eine Art Konto gehen und kann dann für andere Dienstleistungen oder Waren ausgegeben werden.

Eine abgeschwächte Variante: genau wie Geldspenden an soziale Einrichtungen, die man in Deutschland steuerlich absetzen kann, sollte man soziale Zeitstunden abziehen können. Jeder anerkannte soziale Träger führt Zeitkonten für seine ehrenamtlichen Helfer und stellt für die Steuer eine Stundenliste aus. Damit können dann Steuern gespart werden.

Das System halte ich zunächst für ähnlich problematisch wie die Ausdehnung des Non-Profit-Bereichs.

Es gibt mittlerweile bundesweit Initiativen, auch hier in Fulda (Talenttauschringe usw.). Vielleicht hat jemand, der sich hier in Fulda damit auskennt, Lust, dieses Kapitel zu ergänzen.

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