Arles

Aus Fuldawiki

Wechseln zu: Navigation, Suche

Fuldas Partnerstadt Arles ist eine Arrondissement-Hauptstadt im französischen Departement Bouches-du-Rhône links der Rhône, 24 km vom Meer entfernt. Zu Arles gehört das Gebiet der gesamten Camargue. Arles ist deshalb mit ca. 760 km² flächenmäßig die größte Gemeinde Frankreichs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Arles hieß im Altertum Arelas oder Arelate (kelt. "Sumpfort"), wurde von den Galliern an Stelle des ligurischen Theline gegründet und von Gaius Iulius Caesar zur römischen Militärkolonie Colonia Julia Paterna Arelate Sextanorum gemacht.

Der Ort erhob sich nun bald zu hoher Bedeutung, wetteiferte mit Massilia (Marseille) im Handel und erreichte seine Blütezeit unter Konstantin, der Arles vergrößerte und ausschmückte und dem Beinamen Constantina gab. 395 wurde sie Hauptstadt Galliens. Im Jahre 402 wurde dann die Praefectura Galliarum, die oberste Behörde des römischen Westreiches, von Trier nach Arles verlegt. In Arles kann heute noch das römische Amphitheater besichtigt werden. Es besteht aus 2 Geschossen mit je 60 Arkaden, und bietet ca. 25.000 Zuschauern Platz.

Arles wurde im 3. Jahrhundert Sitz eines Bischofs, im Jahr 400 Sitz eines Erzbischofs. Als Hauptumschlagplatz wurde es in der Folge von Westgoten und Sarazenen mehrmals erobert und zerstört, behauptete es dennoch lange seinen Glanz; seit 536 zum Frankenreich gehörig, wurde es 879 Hauptstadt des Königreichs Burgund und kam mit diesem 1033 zum Heiligen Römischen Reich. Seit 933 stand die Stadt unter der Herrschaft des Erzbischofs, wurde 1220 unabhängig von ihm und 1237 für nur zwei Jahre Reichsstadt. Der Erzbischof wanderte später nach Aix-en-Provence ab.

In Arles fanden mehrere wichtige Synoden statt.

Das bedeutendste Bauwerk der Stadt ist die Benediktiner-Kirche Saint-Trophime, eine der schönsten romanischen Kirchen der Provence – wegen ihres Portals und ihres Kreuzganges. Auch bei ihrer Konstruktion wurden Steine vom antiken Theater verwendet. In dieser Kirche wurde Friedrich Barbarossa am 30. Juli 1178 zum König gekrönt.

Die Kathedrale mit sehr schönem Portal, aber modernisiertem Innern stammt aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Im dazu gehörigen Kloster (Cloître) ist der prachtvolle Kreuzgang bemerkenswert. In den vier Galerien – zwei romanisch, zwei gotisch – sind alle Arten des Rund- und Spitzbogenstils benutzt worden.

Politik

Fuldaer Zeitung 11.3.08:

"In der Rhône-Stadt Arles, Partner von Fulda, traditionelle Hochburg der Linken, bleibt der kommunistische Amtsinhaber Hervé Schiavetti am Ruder. Die von ihm angeführte Liste aus Sozialisten und Kommunisten kam auf 57,7 Prozent" [1]

Die Wahlperiode des Bürgermeisters der "Parti communiste français" dauert von 2008 bis 2015.

Logo-parti_communiste_fran%C3%A7ais-2005.png

Presse

Wirtschaft

arton5590-5247e.jpg Börse oder Leben?

Die Zahl der Bewohner wuchs von ca. 14.000 (1881) auf über 50.000 an.

Handel und Industrie sind nicht von Belang, nennenswert sind nur Olivenöl-Erzeugung und Schafzucht in der Umgebung. Die Maschinenwerkstätten der Bahn (SNCF), wo ca. 1.200 Arbeiter beschäftigt waren, sind heute geschlossen. Es gibt eine Papierfabrik. Die Arbeitslosigkeit ist hoch (Stand im Jahr 2004).

Salzberg bei Salin-de-Giraud in der Nähe von Arles

Kultur, Kunst und Bildung

Vincent van Gogh Caféterasse bei Nacht

Arles hat eine hydrographische Schule, eine Bibliothek und war bis 1801 Bischofssitz. Arles wurde nicht zuletzt aufgrund des Einflusses des dort heimischen Fotografen Lucien Clergue (eines frühen französischen Aktfotografens aus dem Bekanntenkreis Picassos) als Sitz der École Nationale Supérieure de la Photographie, der französischen Hochschule für Fotografie, ausgewählt.

Einer der (heute) berühmtesten Einwohner von Arles war vom Februar 1888 bis 1889 der Maler Vincent van Gogh. Die heute an seine Gemälde erinnernden Stellen in Arles wurden allerdings in den 1990er Jahren nach seinen Gemälden für den Tourismus dekoriert. Typischstes Beispiel: Nachtcafé. Offiziell besitzt die Stadt Arles kein einziges von van Goghs Gemälden, nachdem der Maler von der Bourgeoisie aus der Stadt faktisch vertrieben wurde. Das von ihm seinerzeit bewohnte Haus an der Place-La-Martine (Maison Jaune, Gelbes Haus) wurde im Zweiten Weltkrieg im Zuge eines Bombenangriffs zerstört. Zwar hat eine der zahlreichen Zugbrücken in der Umgebung den Maler zu den Bildern Die Brücke von Langlois angeregt, doch ist die heute als Van-Gogh-Brücke ausgeschilderte eine zwar gleichartige, aber sicher nicht die von van Gogh gemalte Brücke.

Weblinks

Teile des Artikels basieren auf dem Artikel [2] aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Persönliche Werkzeuge