Wella

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Presseinformation 15.6.06

An die

Lokalredaktionen


Anbei eine Presseinformation über die Situation bei Wella in Hünfeld.


Mit freundlichen Grüßen

Karin Masche

(im Auftrag Mitgliederversammlung der Wählergruppierung Die LINKE.Offene Liste)


Bild:Wella.jpg


Bangen um Arbeitsplätze bei Wella in Hünfeld

Die LINKE.Offene Liste ist von verschiedenster Seite angesprochen worden, dass den Beschäftigten in den Hünfelder Werken der Wella und der Ondal Industrietechnik GmbH derzeit Auflösungsverträge angeboten werden. Die Betroffenen müssten sich schnell entscheiden, denn das Angebot gelte nur noch bis Juni.

Viele hätten dem Druck, der nicht nur von der Geschäftsleitung ausgeübt wird, bereits nachgegeben. Vertraglich müssten sie sich zu absolutem Stillschweigen verpflichten. Die Maßnahmen sollen dazu dienen, den Standort Hünfeld in Konkurrenz zu einem südenglischen Werk des Konzerns zu erhalten. Dies schafft eine Stimmung der Angst und Verunsicherung. Denn wer das allgemeine Schweigen durchbrechen würde, kann sich ausmalen, welchem Druck er in der Stadt ausgesetzt wäre.

Die Situation hat sich folgendermaßen entwickelt: Nach dem Tode des Firmengründers verkauften die Erben 2004 das Familienunternehmen WELLA zu einem Preis von 6,5 Milliarden EUR an den US amerikanischen Kosumgüterkonzern Procter & Gamble. Bislang hatte sich die Eignerfamilie des Firmengründers stets gegen eine Übernahme gewehrt. Der Konzern bezeichnet diesen Vorgang als "freundliche Übernahme" und kündigte im März diesen Jahres an, auch noch die Minderheiteneigner (nur 3%) herauszudrängen.

Noch im Jahr der Übernahme begann der Konzern mit "Optimierungsprozessen", in dem mit "Hilfe von Umstrukturierungen Synergien" erzielt werden sollen. Ziel sei die „maximale Wettbewerbsfähigkeit“ des Standortes Hünfeld. Diesem ersten Schritt fielen 2004 71 Arbeitsstellen zum Opfer. Gleich im Folgejahr verleibte sich der weltweit größte Kosumgüterkonzern für die Rekordsumme von 57 Mrd. US-Dollar den Rasiergerätehersteller Gillette ein. Nun steht die nächste Umstrukturierung durch den Global Player Procter & Gamble an, bei der die komplette Werkschließung eines Standortes in Südengland oder Hünfeld zu befürchten sei.

Was eine Aufgabe des Standortes Hünfeld durch den Konzern für die 1200 Beschäftigten in Hünfeld für die gesamte Region bedeute, liege auf der Hand. Daher die Sorge der Beschäftigten, ihrer Angehörigen und der Hünfelder Bürger. Doch mit einem Klima der Angst wird sich eine drohende Schließung nicht abwenden lassen. Sie gibt vielmehr dem Konzern die Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen sowohl in Hünfeld als auch in Südengland zu verschlechtern. Notwendig ist Solidarität und die Bereitschaft sich nicht weiter erpressen zu lassen, in Hünfeld wie in Südengland und anderswo.

Die LINKE. Offene Liste, die im Kreistag Fulda vertreten ist, ruft alle Politiker der Region auf, sich auf die Seite der von Erpressung, Arbeitsplatzabbau, Schließung und Outsourcing betroffenen Kolleginnen und Kollegen in den jeweiligen Branchen und Betrieben der Region zu stellen.


Hintergrund

Wella ist ein Haarpflegeunternehmen, dessen Anfänge auf den 1880 von dem damals 26-jährigen Friseur Franz Ströher, der im Kurort Oberwiesenthal im Erzgebirge geboren wurde, gegründeten Betrieb zurückgehen. Erster Verkaufsschlager war ein 1900 erfundener, wasserdichter Haartüll.


Den Markennamen 'Wella' ließen sich die Söhne von Ströher 1927 für ihre Dauerwellapparate und dazugehörige Kosmetikartikel registrieren. Unter dem Namen 'Wella AG' firmiert das Unternehmen ab 1950.

Der ursprüngliche Firmensitz im sächsischen Rothenkirchen wurde von der Familie Ströher nach dem Krieg verlassen und erst nach Hünfeld, schließlich nach Darmstadt verlegt.

Das Logo ist ein stilisierter, langbehaarter Frauenkopf im Profil, dessen Haare vom Wind nach hinten geblasen werden und der darunterliegende Schriftzug "Wella".

Wella wurde 2004 für rund 6 Mrd. Euro zu 81 % von dem Konsumgüterkonzern Procter & Gamble übernommen. Per September 2005 besaß P&G 95 % der Aktien und begann mit dem "Squeeze out" der verbleibenden Aktionäre. Wie "Henkel" bei diesem Aktiendeal mal so eben durch geschicktes Taktieren 81 Millionen Euro Spekulationsgewinn einfuhr, beschreibt das Handelsblatt [1]

Das Unternehmen zählte 2003 etwa 18.000 Mitarbeiter in weltweit 167 Tochtergesellschaften.

In Hünfeld sind ca. 1200 Menschen beschäftigt

Dieser Artikel basiert z.T. auf dem Artikel [2] aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


04.05.2006

Procter & Gamble mit Plus bei Umsatz und Gewinn

Procter & Gamble hat das dritte Geschäftsquartal mit einem Plus bei Gewinn und Umsatz abgeschlossen. Das lag nicht zuletzt an der Übernahme des Ende 2005 gekauften Konkurrenten Gillette. Im abgelaufenen Quartal sei der Gewinn auf 2,21 Mrd. Dollar oder 63 Cent je Aktie gestiegen, teilte das Unternehmen mit.


In einem Interview mit dem manager Magazin teilte Procter & Gamble-Chef Alan G. Lafley mit, daß man ua. Gilette gekauft habe, um das Portfolio zu erweitern. Man werde die Aktivposten behalten inklusive der meisten Mitarbeiter. Das Wella-Innovationszentrum in Darmstadt sei z.B. fester Bestandteil des weltweiten Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks. Gillette werde nicht schrumpfen, sondern wachsen.

Was sagt uns das?

In den vergangenen zwei Jahren seit der Übernahme durch P&G wurden in Hünfeld bereits rund 150 Stellen abgebaut. Finanznachrichten 16.6.06 [3]

Nebenschauplatz - Die Wella Erben

Der "Clan" erlöste mehr als 200 Millionen Euroaus dem Wella-Verkauf.

  • Im Ranking "Manager Magazins" der 300 wohlhabendsten Clans der Republik mit einem Vermögen von 1,65 Mrd. Euro auf Rang 50 der reichsten Deutschen.
  • Im, von dem Schlitzer Florian Illies herausgegebenen Ranking werden die Wella-Erben unter den drei weltweit wichtigsten Clans der Kunstwelt genannt [4]
  • Immo Ströher Solarinvestor der ersten Stunde. Q-Cells-Anteil für 640 Mio., Aufsichtsrat von Q-Cells. Er hält 34 Prozent an dem TecDax-Solarwert Solon mit einem Wert von 110 Mio. Euro [5] weiterhin investierte er 20 % des Wella Erlöses in die Maschinenbau-Holding Autania AG (Manager magazin)[6]
  • Sylvia Ströher 25% des des Milliarden-Erbes. Sie besitzt eine Luxusvilla auf Mallorca im sogenannten "Shampoo-Valley" bei Campanet (Pollensa) neben dem ehemaligen Konkurrenten Hans-Peter Schwarzkopf. Laut Medienberichten soll die Kunstliebhaberin die gesamte, auf über 50 Millionen Euro geschätzte Privatsammlung Hans Grothes gekauft haben. Auf Platz 65 der 300 Reichsten Deutschlands

[[7]]

  • Tilman Pohl
  • Thomas Olbricht, Arzt aus Essen sammelt zeitgenössische Kunst, will 2006 ein eigenes Museum in Berlin eröffnen. Die ca. 2000 Werke aus seiner Privatsammlung reichen von August-Sander-Fotografien der 20er Jahre über Skulpturen des Engländers Marc Quinn (Quelle: Focus). Auf Platz 175 der 300 Reichsten Deutschlands [8]
  • Ulrike Crespo, Kuratorium der Kunsthalle Schirn in Frankfurt. Auf Platz 213 der 300 Reichsten Deutschlands [9]
  • Jan-Hendrik Ströher [10]
  • Erika Pohl (23%)
  • Claudia Ebert (8,4 %) heute Hotelbesitzerin auf Sylt
  • Ursula Ströher (5,5% der Wella-Anteile)
  • Rainald Pohl
  • Bertram Pohl
  • Burkhard Pohl
  • Haidrun Hönig
  • Corinna Ströher
  • Cordula Ströher
  • Annika Ströher
  • Sven-Martin Ströher
  • Claudia Ebert
  • Jana Ebert
  • Simon Ebert
  • Gisela Sander

Siehe Stellungnahme des Aufsichtsrats der Wella Aktiengesellschaft nach § 27 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) zum freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot der Procter & Gamble Germany Management GmbH [11]

Presse

  • 17. Juni (FZ) Studie entscheidet über Jobs bei Wella [12]
  • 16. Juni 06 Finanznachrichten: Arbeitsplätze bei Wella im Hünfeld in Gefahr [13]
  • 6. März 06 Den Namen Ondal gibt es so nicht mehr Hünfelder Werk heißt jetzt „Wella Manufacturing GmbH“ [14]
  • manager magazin (12/2005) Interview : "Dann greifen wir zu"

Procter & Gamble-Chef Alan G. Lafley über Wachstumsstrategien, harte und sanfte Integrationsmethoden.


  • 1. 11. 2005 Financial Times: Schönheitsprodukte verhelfen Procter & Gamble zu mehr Gewinn Der US-Konsumgüterhersteller Procter & Gamble hat die Folgen der US-Wirbelstürme und gestiegene Materialkosten im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres gut verkraftet. Der Konzern konnte sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz zulegen.
  • 8.6.05 Werk Hünfeld hat sich „sehr flexibel gezeigt“[15]

Weblinks

  • Beitrag in Englischer Wikipedia zum Konzern Procter&Gamble [16]
  • Super Seite zur Firma Wella und dem Konzern Procter&Gamble [17]
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