Bearbeiten von „Jüdisches Leben in Fulda“

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<div style="background:#BA55D3;text-align:left; color: #fff;font-weight:bold;font-size:150%;margin: 0px 5px 0px 0; padding: 4px 4px 4px 14px;">Aktuelles</div>
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'''Dienstag 7. November 2017'''
 
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* 19:00 Uhr Aula der Alten Universität, Vortrag Fuldaer Geschichtsverein in Kooperation mit der Projektgruppe der Bardoschule: Martin Löwenberg, Erinnerungen an die Pogromnacht 1938 in Fulda und die Deportation 1941
 
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__TOC__
 
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== Ansiedlung ==
 
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Die erste urkundliche Erwähnung '''jüdischen Lebens in Fulda''' stammt aus dem Jahr 1235. Die Forschung geht jedoch davon aus, dass sich Menschen jüdischen Glaubens schon weit früher im Bereich des Fuldaer Klosters angesiedelt haben.
 
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Fulda zählte schon im Mittelalter zu den Hauptsiedlungsgebieten deutscher Juden. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde ist weltbekannt, kamen doch zahlreiche jüdische Gelehrte aus Fulda. Die bedeutendsten orthodoxen Gemeinden in Deutschland waren Frankfurt, Fulda und Fürth.
 
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<!--Rabbi Meir ben Baruch Segal http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/gek/13827.html
 
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Anklagen wegen Ritualmord und Hostienschändung http://www.judentum.org/geschichte/talmud.htm -->
 
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== Ansätze zur weiteren Recherche==
 
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=== Leben im Schatten von Kloster, Fürstabt und Fürstbischof ===
 
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=== Emanzipation der Juden ===
 
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=== Shoa ===
 
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=== Gemeindeleben nach 1945 ===
 
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=== Entwicklung der jüdischen Gemeinde heute ===
 
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[[Bild:Ortsynagogefulda.jpg|thumb|Stelle an der die Synagoge bis 1938 stand]]
 
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[[Bild:Altesynagogefulda.jpg|thumb]]
 
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[[Bild:Synagogeinnen2.jpg|thumb|Die ehemalige Synagoge - Grossansicht mit vielen Details und Ornamenten bei Klick, weitere Vergrößerung bei Download]]
 
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== Im Stadtbild ==
 
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Auch heute noch sind im Fuldaer Stadtbild Zeichen des jüdischen Lebens erhalten. Sie sind teilweise einer anderen Nutzung zugeführt.
 
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=== Synagoge ===
 
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[[Bild:Synagogeinnen.jpg|thumb]]
 
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Die 1858 bis 1859 im alten Judenviertel errichtete Synagoge fiel in der Reichspogromnacht einem Brand zum Opfer. Die Brandstifter sollen NSDAP-Mitglieder aus dem Kasseler Raum gewesen sein.
 
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Die Fuldaer Feuerwehr schützte die umliegenden Wohnhäuser in der Gasse, die auch heute noch, wie die angrenzende Mikwe, erhalten sind. An der Stelle der Synagoge befinden sich heute Parkplätze und ein in den 60er Jahren errichteter Bau, in dem wechselnde Gaststätten betrieben wurden. Der heutige Name der Gasse ist ''Am Stockhaus''. Der Name geht auf das dort bis 1843 bestandene Gefängnis zurück.
 
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Die Thorarolle und Teile der Bibliothek wurden in einer nächtlichen Rettungsaktion mit einem Handwagen von der christlichen Familie Schwarz aus der Rhönstraße in Sicherheit gebracht:
 
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<html5media width="400">https://www.youtube.com/watch?v=BL2ordmRiaw</html5media>
 
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=== Mikwe ===
 
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[[Bild:Mikwafulda.jpg|thumb|220px|right| Die Mikwe in Fulda]]
 
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Das Gebäude der zur Fuldaer Synagoge gehörenden Mikwe, einem rituellen Bad, von 1890 ist erhalten geblieben. Im Keller sind die Badeanlagen noch zu sehen, wechselnde Restaurants nutzten in den letzten Jahren das Gebäude.
 
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=== Jüdische Friedhöfe ===
 
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Der ''alte Friedhof'' der jüdischen Gemeinde befand sich an der Ecke Rabanus/Sturmiusstraße. Seit dem 13. Jahrhundert fanden hier Bestattungen statt. Bis ins 20. Jahrhundert waren Grabsteine von 1665 erhalten. Der Friedhof wurde 1940 zerstört, die Grabsteine entfernt und ein Park angelegt.
 
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Die Steine wurden beim Bau der Isolierstation des städtischen Krankenhauses verbaut und beim Abriß und Bau des Mediana Pflegestiftes aufgefunden.
 
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1960 wurde auf einem Teil des Geländes ein Gebäude errichtet, das als Zollamt dient. Im Keller des Gebäudes ist ein Gedenkraum eingerichtet, an dem eine Gedenktafel mit folgender Inschrift angebracht ist: ''Dieser Raum sei geweiht der Erinnerung an die Seelen aller Heiligen, Frommen und Großen in Israel, aller Männer und Frauen der altehrwürdigen Gemeinde Fulda, die hier ihre Ruhestätte fanden bis zur gewaltsamen Auflösung des Friedhofes zur Zeit der Schreckensherrschaft''.
 
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Ein weitere Gedenktafel ist an der Ecke des verbliebenen Parks aufgestellt. Hier erinnerte in den Jahren 1975 bis 1988 die örtliche Gruppe der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes jeweils am 9. November an die Auslöschung der jüdischen Gemeinde von Fulda. Später fand die Gedenkveranstaltung auf dem Platz der niedergebrannten Synagoge statt. Heute trägt der Park den Namen ''Jerusalemplatz''. Er erhielt den Namen in der Zeit, als der damalige [[Oberbürgermeister]] [[Wolfgang Hamberger]] den Kontakt zur jüdischen Gemeinde Fuldas intensivierte und ausbaute.
 
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Der ''neue jüdische Friedhof'', auf dem heute auch die Bestattungen stattfinden, wurde 1904 angelegt. Zum Schutz vor Zerstörungen ist er nicht zugänglich.
 
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====Literatur====
 
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* Ausstellungskatalog: Birmann-Dähne, Gerhild. "Haus des ewigen Lebens" : Ausstellungskatalog : jüdische Friedhöfe der Rhön und im Lipper Land in Fotos und Gedichten / Gerhild Birmann-Dähne ; Geschichtliches und Dias, Heinz-Jürgen Hoppe, Fulda : Zeitdruck, 1986. ISBN: 3924789096
 
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64 Seiten
 
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* Fotoband: Haus des ewigen Lebens; Juedische Friedhöfe in Osthessen und Unterfranken, Fotografien und Gedichte, Wissenswertes über jüdische Friedhöfe, von Gerhild Birmann-Dähne. Lauterbach: Fotoclub Lauterbach 1987 (Heimatkundliche Reihe des Fotoclubs Lauterbach 15), ISBN 3-89313-000-4, 96 pp.
 
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=== Jüdisches Altenheim ===
 
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Das jüdische Altenheim war in dem um 1900 neu errichteten Viertel südlich der alten Synagoge gelegen. Heute ist das Viertel begrenzt von den Straßen Rangstraße, Dalbergstraße, Florengasse und Kapuzinerstraße.
 
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Es befand sich im Haus Nr.10 in der Von-Schildeck-Straße. Das Haus steht unter Denkmalschutz. Es wurde 1900 von dem Architekten Karl Wegener errichtet und diente bis 1938 als jüdisches Altenheim.
 
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=== Ehemalige Jüdische Schule ===
 
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In dem 1898 errichteten Gebäude Von-Schildeck Straße 10 / [[Franz Rang|Rang]]straße wurde die Volksschule der jüdischen Gemeinde eingerichtet. Hier wirkten der Lehrer Jakob Spiro (bis 1910), Iwan Möller bis (1939), Abraham Raphael Sonn (ab 1919). Sonn wurde 1942 ins Ghetto Theresienstadt|Theresienstadt deportiert und die Schule geschlossen.
 
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[[Bild:Judeninfdsabbatmahl.jpg|right|framed|Sabbath-Gedeck im Speisesaal der Jüdischen Gemeinde Fulda]]
 
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Nach der Nutzung als städtische "Hilfsschule" wurde das Gebäude 1987 von [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Wolfgang Hamberger]] wieder in die Nutzung der jüdischen Gemeinde übergeben. Es beherbergt heute das jüdische Kulturzentrum.
 
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Der Bau wurde vom Architekten und Stadtbaumeister Johann Fuhrmann projektiert. Es ist ein zweigeschossiger Backsteinbau mit Krüppelwalmdach. Der Sockel ist aus Sandstein. Am Giebel befindet sich ein Freigespärre mit Stichsägearbeiten, das dem Schweizer Stil zuzuordnen ist. Es stellt in seiner Form ein großes Omega dar, dem Zeichen für Anfang und Ende.
 
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Die Fenster der Synagoge im ersten Stock sind mit imposanten Glasmalereien mit Motiven aus dem "Alten Testament" geschmückt. Im Dezember 2004 wurde zum Schutz ein etwa 2 Meter hoher Metallzaun um das Grundstück errichtet.
 
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=== Rabbinerwohnung ===
 
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Schräg gegenüber der jüdischen Schule befand sich das:
 
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''Ehemaliges Wohnhaus des Provinzial-Rabbiners Dr. Michael Cahn (1849-1920) und seines Sohnes, Dr. Leo Cahn (1889-1958). Das Haus wurde 1902/1903 nach den Plänen des Architekten Karl Wegener errichtet.''
 
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''Die Familie Cahn musste nach der Reichspogromnacht 1938, als Tyrannei und Rechtlosigkeit regierten, aus Deutschland fliehen und gelangte über England schließlich nach Israel.''
 
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''Das Haus wurde später als Wohn- und Geschäftshaus genutzt und schließlich in den Jahren 2001-2004 denkmalpflegerisch von der Unternehmensgruppe [[Willi Kropp|Kropp]] restauriert. Fulda im Herbst 2004''
 
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(Text der Gedenktafel am Haus]
 
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mehr über das Gebäude: osthessennews Zeichen wider das Vergessen [http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1111940]
 
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===Laubhütten===
 
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In den Gärten und Höfen von Häusern mit jüdischen Bewohnern waren zur Feier des Laubhüttenfestes Hütten, Gartenhäuser oder auch stabile Remisen aufgebaut, die zum Fest mit Zweigen geschmückt wurden. Das Fest ist eine Art Erntedankfest, es wird Anfang Oktober begangen und trägt seinen Namen von der uralten Sitte, dabei in sogenannten "Laubhütten" (Sukkah) zu wohnen. Das Fest entstand im Gedenken an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten (Leviten 23, 43; Nehemia 8, 14f.): "In Hütten sollt ihr wohnen sieben Tage."
 
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Hans Teubner beschreibt 1989 in seinem Artikel "Vergessene Bauwerke - "Laubhütten" in Hessen" Laubhütten in Hinterhöfen der Fuldaer Heinrichstraße. [http://www.denkmalpflege-hessen.de/LFDH4_Publikationen/Veroffentlichungen/Ausgabe_1_1989/89-1-Teubner/body_89-1-teubner.html]
 
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== Ansätze zur weiteren Recherche==
 
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=== Verhältnis christliches Umfeld zu den Fuldaer Juden ===
 
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=== Durch die Jahrhunderte ===
 
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=== Antisemitismus vor 1933 ===
 
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=== Holocaust ===
 
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=== Gedenken ===
 
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Zum 50. Jahrestag der Deportation der Juden von Fulda nach Theresienstadt hat die Stadt Fulda 1992 76 Plakate in der Innenstadt aufgestellt. Auf jedem Plakat war unter dem Davidstern die Original-Deportationsliste mit allen 76 Namen der später ermordeten Juden zu finden. Die Plakate, die symbolisch für jedes Einzelschicksal stehen, wurden entlang von sechs Straßenzügen angebracht - beginnend beim ehemaligen Standort der Synagoge bis zum Bahnhof, wo die Waggons für die Fahrt in den Tod bereitgestellt waren.
 
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Im  Dezember 2006 ergab sich endlich eine Einigung zwischen der Deutschen Bahn und dem Bundesverkehrsministerium zu einer Wanderausstellung über die Deportation von Juden während der NS-Zeit.
 
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Jahrelang hatte die französische Initiative "11.000 Kinder" eine Gedenkausstellung gefordert für jüdische Kinder aus Frankreich, die in Sonderzügen über sieben Halts in Deutschen Bahnhöfen aus Auschwitz deportiert wurden. Der Zug hielt auch in Fulda. [[Peter Gingold]] erwähnte bei seiner Rede auf dem Fuldaer Domplatz im August 2006 diese Deportation, und dass er sein Kind nur von der Deporation bewahrte, indem er es bei französischen Bauern versteckte.
 
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Die Austellung soll ab Januar 2008 in deutschen Bahnhöfen gezeigt werden.
 
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=== Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit ===
 
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=== Literatur ===
 
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* Krause-Willenberg, Horst: Die Geschichte des Leon Saper, der als polnischer Jude untertauchte, als katholischer Landarbeiter nach Fulda kam und in Breitenau inhaftiert war, in: Rundbrief des Fördervereins der Gedenkstätte Breitenau Nr. 19, Kassel 2000, S. 43-51.
 
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* Sammlung Literatur zu Fulda und Umgebung  U.S. Holocaust Memorial Museum Library [http://varian.ushmm.org/cgi-bin/Pwebrecon.cgi?DB=local&CNT=50&SAB1=fulda&FLD1=Keyword+Anywhere+%28GKEY%29&BOOl1=all+of+these%22&LANGUAGE=&init=1]
 
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== Weblinks ==
 
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* [http://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/fulda Aktuelles aus der Gemeinde in der "Jüdischen Allgemeinen"]
 
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* [http://stadtplan.fulda-online.de/map.asp?width=912 Stadtplan von Fulda]
 
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* [http://www.alemannia-judaica.de/landkreise_giessen_fulda_friedhoefe.htm Jüdische Friedhöfe]
 
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* [http://www.christoph-kaeppeler.de/index/index.html Geschichte der Juden in Fulda. Homepage des HR Journalisten Christoph Käppeler]
 
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* Einmaliges Projekt: "Spurensuche - Jüdische Kultur in der Kuppenrhön" (osthessenews)[http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1127545]
 
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* ABRAHAM FRANK (Jerusalem), Die Geschichte der Juden in Rhina [http://www.zum.de/Faecher/Materialien/nuhn/abraham_frank.pdf]
 
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===Auffinden der Grabsteine ===
 
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* 30.8.2002 osthessennews: Sensationeller Fund: Jüdische Grabsteine nach über 60 Jahren gefunden [http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1621]
 
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* 1.9.2002 osthessennews: Fund und Rückgabe jüdischer Grabsteinfragmente nach 64 Jahren [http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1644]
 
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* 27.1.2004 osthessennes: Jüdischer Grabstein in Hauskapelle von mediana Pflegestift enthüllt [http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=7602]
 
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==Medien==
 
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===Film===
 
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In einem 2005 ausgeschriebenen Wettbewerb der Landeszentrale für Politische Bildung gewannen Schüler der [[Sturmiusschule Fulda]] einen Preis mit dem Film „Juden in Fulda – Geschichte und Neubeginn nach 1946“ (DVD - Film), 3 Schülerinnen und Schüler (Klasse 9), Lehrer: Herr Hofmann, Schüler:
 
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Eylem Tanribilir, Rostan Taskin, Arian Arian [http://www.hlz.hessen.de/index.php?id=swb0506_gewinner]
 
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===Presse===
 
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* 5.10.08 Jüdisches Museum zu Gast an "Konrad Adenauer Schule" - Glaubenseindrücke aus 1. Hand [http://www.osthessennews.de/beitrag_D.php?id=1156006]
 
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* Spurensuche: Nachfahren der jüdischen Famile Katz besuchten einstige Heimat [http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1147487]
 
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* Seltenes Fest und großer Tag für jüdische Gemeinde: neue Torarolle erhalten [http://www.osthessen-news.de/beitrag_C.php?id=1133964]
 
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==Jüdisches Leben im Landkreis==
 
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* Zwischen Gründonnerstag und Ostersamstag 2008 wurde in Eiterfeld die Gedenktafel mit der Inschrift: "Zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde Eiterfeld 1701 - 1939" abgeschraubt und gestohlen. Über der Inschrift befindet sich das Abbild einer Menora (7-armiger jüdischer Leuchter). In der Tatortnähe wurden Flugblätter der "NPD" gefunden. Die Polizei vermutet antisemitischen Hintergrund [http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/43558/1159588/polizeipraesidium_osthessen_fulda_huenfeld_hilders]
 
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* [[Neuhof#Ehemalige jüdische Gemeinde|Jüdische Gemeinde Neuhof]]
 
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* [http://www.synagoge-heubach.de Landsynagoge Heubach]
 
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* Jüdischer Friedhof Weyers
 
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* Hünfeld und Burghaun:
 
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: Elisabeth Sternberg-Siebert, "Jüdisches Leben im Hünfelder Land - Juden in Burghaun"
 
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: Elisabeth Sternberg-Siebert, "Jüdisches Leben im Hünfelder Land - Die Familie Joseph Strauss in Hünfeld"
 
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: [http://home.arcor.de/jued.spurensuche_burghaun Internetlink Auf den Spuren jüdischen Lebens im Hünfelder Land]
 
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* [http://www.alemannia-judaica.de/schenklengsfeld_synagoge.htm Schenklengsfeld auf der Seite alemannia-judaica.de]
 
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* [http://www.judaica-schenklengsfeld.de Website des JudaicaMuseums in Schenklengsfeld]
 
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* [[Uttrichshausen#Ehemalige jüdische Gemeinde|Jüdische Gemeinde Uttrichshausen]], Bericht  von [[Michael Mott]] in: http://www.alemannia-judaica.de/uttrichshausen_synagoge.htm
 
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== Siehe auch ==
 
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* '''[[Esther Bejarano]]'''
 
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* '''[[Gehringshof]]'''
 
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==Zug der Erinnerung==
==Zug der Erinnerung==
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Der '''Zug der Erinnerung''' war eine „rollende Ausstellung“ in Deutschland und Polen, die 2007, 2008, 2009 und 2010 an die ''Deportation von mehreren hunderttausend Kindern aus Deutschland und dem übrigen Europa auf dem Schienennetz'', mit dem Personal und rollendem Material der damaligen Reichsbahn in die nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager erinnerte.
 
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Nach sechs Monaten quer durch Deutschland kam der Zug am 8. Mai 2008, am Ort der Auschwitz-KZs, dem heutigen in Polen, an. 80 Schüler begleiteten den Zug vom letzten deutschen Bahnhof bis nach Auschwitz. Der Zug hatte in 63 Bahnhöfen an die Deportation der Kinder erinnert und war von über 240.000 Personen besichtigt worden. Aufgrund der starken Resonanz wurde die Fahrt 2009 und 2010 fortgesetzt. Insgesamt haben bis zur Sommerpause 2010 über 390.000 Menschen die Ausstellung besucht.
 
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Beate Klarsfeld wollte mit einer Ausstellung an die Deportation von 11 000 jüdischen Kindern aus Frankreich erinnern. Die Bundesbahn weigerte sich jedoch, die Ausstellung in den Bahnhöfen zu zeigen. Sie kam auf die Idee, die Ausstellung quer durch Deutschland, über die Orte von denen aus Deportationen stattfanden in einem Zug zu zeigen. Ein gemeinnütziger Verein ''Zug der Erinnerung'' wurde im Juni 2007 gegründet. Die Fahrt des Zuges begann am 8. November 2007 in Frankfurt am Main. Der Zug, bestehend aus zwei Ausstellungswagen und einer wechselnden Zahl von Begleitwagen, wurde von einer preußischen Dampflokomotive der Ulmer Eisenbahnfreunde gezogen.
 
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Die Gedenkstätte wurde am 8. Mai 2008, dem weltweit begangenen Jahrestag der Befreiung vom und Sieg über das NS-Regime erreicht.
 
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Mehr Allgemeines zum "Zug der Erinnerung" in der Wikipedia [http://de.wikipedia.org/wiki/Zug_der_Erinnerung]
 
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[[Bild:Zug5.jpg|right|thumb|Vergrößerung bei Klick]]
 
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[[Bild:Zug4.jpg|right|thumb|Vergrößerung bei Klick]]
 
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<!--[[Bild:Zugkarin1.jpg|right|thumb|Vergrößerung bei Klick]]-->
 
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[[Bild:Zuginnen.jpg|right|thumb|Vergrößerung bei Klick]]
 
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[[Bild:Zugkarin3.jpg|right|thumb|Vergrößerung bei Klick]]
 
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<!--[[Bild:Zugkarin2.jpg|right|thumb|Vergrößerung bei Klick]]-->
 
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[[Bild:Zug2.jpg|right|thumb|Vergrößerung bei Klick]]
 
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[[Bild:Zugbahhofshalle2.jpg|right|thumb|In der Bahnhofshalle Fulda beim "Zug der Erinnerung"Vergrößerung bei Klick]]
 
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[[Bild:Zugbahhofshalle1.jpg|right|thumb|Vergrößerung bei Klick]]
 
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[[Bild:Zugblumen.jpg|right|thumb|Vergrößerung bei Klick]]
 
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[[Bild:Zug3.jpg|right|thumb|Vergrößerung bei Klick]]
 
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[[Bild:Zug1.jpg|right|thumb|Vergrößerung bei Klick]]
 
[[Bild:Juedischevolksschule.jpg|right|thumb|Jüdische Volksschule in Fulda nach der Verwüstung in der "Reichspogromnacht" Vergrößerung bei Klick]]
[[Bild:Juedischevolksschule.jpg|right|thumb|Jüdische Volksschule in Fulda nach der Verwüstung in der "Reichspogromnacht" Vergrößerung bei Klick]]
[[Bild:Zugerinnerung3.jpg|thumb|Vergrößerung bei Klick]]
[[Bild:Zugerinnerung3.jpg|thumb|Vergrößerung bei Klick]]
[[Bild:Judeninfdhess.jpg|right|thumb|Firma Hess am Steinweg Vergrößerung bei Klick]]
[[Bild:Judeninfdhess.jpg|right|thumb|Firma Hess am Steinweg Vergrößerung bei Klick]]
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===Nachlesen===
 
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====Abschluss in Auschwitz====
 
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Auch junge Organisatoren des Zuges der Erinnerungen aus Fulda waren bei der letzten Etappe zum Vernichtungslager Auschwitz dabei. Artikel dazu finden sich hier:
 
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* Stilles Gedenken in Oswiecim - »Zug der Erinnerung« am Tag der Befreiung vom Faschismus in Auschwitz begrüßt [http://www.jungewelt.de/2008/05-10/029.php]
 
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* »Die Bilder im Kopf waren schwarz-weiß«, Eindrücke von der Fahrt nach Auschwitz. Gespräch mit einer Teilnehmerin, Interview: Sabine Funder, Olga, 22 Jahre, studiert in Fulda Sozialwissenschaft mit dem Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen.... [http://www.jungewelt.de/2008/05-13/026.php]
 
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* Dokumentiert: Das Versprechen der Spurensucher [http://www.jungewelt.de/2008/05-13/025.php]
 
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* Botschaft des Lebens - Keine gewöhnliche Gedenkstättenfahrt: Mit dem »Zug der Erinnerung« unterwegs [http://www.jungewelt.de/2008/05-13/024.php]
 
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====Kosten====
 
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Auf eine Anfrage der Fraktion Die LINKE ([[Luc Jochimsen]] u.a.) antwortete die Bundesregierung am 20. Februar 2008:  ''der gemeinnützige Verein „Zug der Erinnerung“ hat das Bundesministerium
 
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für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) im Oktober 2007 um eine
 
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„Kostenfreistellung“ für die Trassengebühr und um die Übernahme der „Kosten
 
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für die technische Bereitstellung des Zuges (Lok und mehrere Ausstellungswagen)“
 
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gebeten. Dieser Bitte konnte aufgrund der wirtschaftlichen Eigenverantwortung
 
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der Eisenbahnunternehmen für die Bereitstellung von Trassen und
 
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Fahrzeugen und wegen der fehlenden haushaltsrechtlichen Ermächtigung in der
 
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gewünschten Form nicht entsprochen werden. [http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/080/1608018.pdf]
 
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'''Rotenburg''': 6. April [[Esther Bejarano]], Überlebende des Mädchen-Orchesters in Auschwitz sang jiddische Lieder aus den Ghettos [http://www.zevener-zeitung.de/CMSartikel/lokales/artikel.asp?ID=29420&oldID=484&path=]
 
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'''Berlin''' Am 12./13. April wurde der Zug der Erinnerung auf das Abstellgleis am Ostbahnhof geschoben
 
===Durchführung===
===Durchführung===
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Der Zug der Erinnerung hat am 9. Dezember bis 12.12.2007 auch in Fulda einen Stop eingelegt. Nähere Infos gibt es auf der Seite: http://zug-der-erinnerung.eu
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Der Zug der Erinnerung wird am 9. Dezember auch in Fulda einen Stop einlegen. Nähere Infos gibt es auf der Seite: http://zug-der-erinnerung.eu
Hier gibt es auch einen Trailer, der in Kinos gezeigt wird (nicht mit Firefox abspielbar) : http://zug-der-erinnerung.eu/trailer.html
Hier gibt es auch einen Trailer, der in Kinos gezeigt wird (nicht mit Firefox abspielbar) : http://zug-der-erinnerung.eu/trailer.html
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Osthessennews bringt einen Bericht und Vorfall im Bahnhof Fulda, erzählt von einem Zeitzeugen [http://www.osthessen-news.de/beitrag_C.php?id=1143708]
 
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{{:Zug der Erinnerung - Rede Dr. Thomas Heiler}}
 
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==Namen==
 
Namen jüdischer Kinder und Jugendliche mit Geburtsort Fulda, die in Konzentrationslager verschleppt wurden:
Namen jüdischer Kinder und Jugendliche mit Geburtsort Fulda, die in Konzentrationslager verschleppt wurden:
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Kasten-Birnbaum, Gustel (* 20.07.1933)
Kasten-Birnbaum, Gustel (* 20.07.1933)
   
   
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Kugelmann, Marion (* 06.03.1927)  
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Kugelmann, Marion (* 06.03.1927)
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[[Bild:Heinrichstraße15.jpg|right|thumb|hier lebten die Geschwister Lehmann: Heinrichstraße 15]]
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[[Bild:Zwillinge.jpg|right|thumb|Die Fuldaer Zwillinge Fritz und Kurt Löwenberg wurden im November 1943 in Auschwitz ermordet
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Foto aus der Ausstellung im "Zug der Erinnerung"]]
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[[Bild:Stockhaus6.jpg|thumb|right|Am Stockhaus 6 Hier lebten die Geschwister Mayer]]
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Kunstadt, David (* 20.04.1931)
Kunstadt, David (* 20.04.1931)
   
   
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Lehmann, Klara (* 09.05.1933)
Lehmann, Klara (* 09.05.1933)
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Löwenberg, Fritz (* 30.05.1934)  
Löwenberg, Fritz (* 30.05.1934)  
   
   
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Vorenberg, Hannelore (* 20.08.1927)
Vorenberg, Hannelore (* 20.08.1927)
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[[Bild:Johannesstraße14.jpg|right|thumb|Wahlhaus, Fränze (* 23.02.1925) Johannesstraße 14]]
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Wahlhaus, Fränze (* 23.02.1925) Johannesstraße 14
Wahlhaus, Fränze (* 23.02.1925) Johannesstraße 14
   
   
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Weinberg, Bela (* 07.01.1939)
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Weinberg, Bela (* 07.01.1939) (Rhönstraße 6 ?)
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Weinberg, Justin (* 13.04.1933) (Rhönstraße 6?)
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Weinberg, Justin (* 13.04.1933) (Rhönstraße 6 ?)
   
   
Weinberger, Erika (* 03.08.1929)
Weinberger, Erika (* 03.08.1929)
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'''Quelle E. Sternberg-Siebert [http://home.arcor.de/jued.spurensuche_burghaun/Opfer/Opfer.html homepage]
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===Presse===
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* 9.11.07 Der Spiegel: "Memory Train to Auschwitz"  [http://www.spiegel.de/international/germany/0,1518,516430,00.html]
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* 10.11.07 Junge Welt: Zug der Erinnerung rollt Wanderausstellung auf Schienen hält das Gedenken an von den Nazis deportierte Kinder wach [http://www.jungewelt.de/2007/11-10/035.php]
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* 7.11.07 Redblog Nachrichten gegen den mainstream [http://redblog.twoday.net/stories/4422463/]
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'''[[Burghaun]]'''
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===Vorbereitung===
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Veranstaltung zum Projekt
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"Zug der Erinnerung"
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Friedel Nußbaum, geb. 13.6.1928 in Burghaun, Burghaun, Ringstr. 20 >1941 Riga – Stutthof + Jan. 1945
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mit
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Marga Stern, geb. 6.10.1931 in Fulda, Burghaun, Burgstr. 7 >1942 Theresienstadt – Auschwitz
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Hans-Rüdiger Minow, Pressesprecher des Projekts "Zug der Erinnerung"
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Samuel (Semmi) Stern, geb. 29.6.1934 in Fulda, Burghaun, Burgstr. 7 >1942 Theresienstadt – Auschwitz
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Mittwoch, 13.6.2007, 17:00 Uhr
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Hochschule Fulda, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften G 204
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Der "Zug der Erinnerung" wird durch Deutschland fahren, um der vielen
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Tausend Kinder zu gedenken, die in der NS-Zeit mit der "Reichsbahn"
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deportiert wurden und in den Vernichtungslagern des Ostens verschwanden.
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Allein aus Fulda stammen mindestens 51 dieser Kinder. Das jüngste Fuldaer
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Kind war 2 Jahre alt, als es wahrscheinlich in Riga ermordet wurde. Wir
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wissen wenig oder nichts über diese Kinder. Insbesondere heutige Jugendliche
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möchten wir deswegen motivieren, in den Herkunftsstädten auf lokale und
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regionale Spurensuche zu gehen. Unser Projekt ist der Gegenwart zugewandt -
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als ein Beitrag gegen den erstarkenden Rechtsextremismus durch
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Identifikation und Empathie für die Opfer.
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Markus (Max) Stern (Zwillingsbruder), geb. 29.6.1934 in Fulda Burghaun, Burgstr. 7 >1942 Theresienstadt – Auschwitz
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Die Veranstaltung informiert über das Projekt "Zug der Erinnerung". Es soll gemeinsam darüber nachgedacht werden, wie der "Zug der Erinnerung" in Fulda vorbereitet und empfangen werden kann.
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Marianne Stern, geb. 10.5.1933 in Fulda, Burghaun, Ringstr. 11 >1941 Riga – Auschwitz
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__TOC__
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Irene Stern, geb. 1.11.1934 in Fulda, Burghaun, Ringstr. 11 >1941 Riga – Auschwitz
+
== Ansiedlung ==
-
Alice Stern, geb. 13.12.1935 in Fulda, Burghaun, Ringstr. 11 >1941 Riga – Auschwitz
+
Die erste urkundliche Erwähnung '''jüdischen Lebens in Fulda''' stammt aus dem Jahr 1235. Die Forschung geht jedoch davon aus, dass sich Menschen jüdischen Glaubens schon weit früher im Bereich des Fuldaer Klosters angesiedelt haben.
-
Herta Stern verh. Tombowsky, geb. 1.6.1922 in Burghaun, Holland/Amsterdam, >Westerbork, 1944 Theresienstadt, 1945 Bergen Belsen
+
Fulda zählte schon im Mittelalter zu den Hauptsiedlungsgebieten deutscher Juden. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde ist weltbekannt, kamen doch zahlreiche jüdische Gelehrte aus Fulda. Die bedeutendsten orthodoxen Gemeinden in Deutschland waren Frankfurt, Fulda und Fürth.
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Markus Stern, geb. 7.5.1936 in Fulda, Frankfurt, Thüringerstr. 23 >vermutlich Sobibor
+
<!--Rabbi Meir ben Baruch Segal http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/gek/13827.html
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Anklagen wegen Ritualmord und Hostienschändung http://www.judentum.org/geschichte/talmud.htm -->
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Marga Strauß, geb. 29.4.1928 in Burghaun, Ringstraße >1942 Theresienstadt – Auschwitz
+
== Ansätze zur weiteren Recherche==
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=== Leben im Schatten von Kloster, Fürstabt und Fürstbischof ===
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=== Emanzipation der Juden ===
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=== Shoa ===
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=== Gemeindeleben nach 1945 ===
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=== Entwicklung der jüdischen Gemeinde heute ===
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Manfred Strauß, geb. 5.4.1931 in Burghaun, Ringstraße >1942 Theresienstadt - Auschwitz
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[[Bild:Ortsynagogefulda.jpg|thumb|Stelle an der die Synagoge bis 1938 stand]]
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[[Bild:Altesynagogefulda.jpg|thumb]]
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Julius Strauß, geb. 4.9.1922 in Burghaun, Frankfurt, Sandweg 7 >1941 Minsk
+
== Im Stadtbild ==
 +
Auch heute noch sind im Fuldaer Stadtbild Zeichen des jüdischen Lebens erhalten. Sie sind teilweise einer anderen Nutzung zugeführt.
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Friedel Strauß, geb. 23.6.1925 in Burghaun, Frankfurt, Fischerfeldstr. 13 >1941 Minsk
+
=== Synagoge ===
 +
Die 1858 bis 1859 im alten Judenviertel errichtete Synagoge fiel in der Reichspogromnacht einem Brand zum Opfer. Die Brandstifter sollen NSDAP-Mitglieder aus dem Kasseler Raum gewesen sein.
 +
Die Fuldaer Feuerwehr schützte die umliegenden Wohnhäuser in der Gasse, die auch heute noch, wie die angrenzende Mikwe, erhalten sind. An der Stelle der Synagoge befinden sich heute Parkplätze und ein in den 60er Jahren errichteter Bau, in dem wechselnde Gaststätten betrieben wurden. Der heutige Name der Gasse ist ''Am Stockhaus''. Der Name geht auf das dort bis 1843 bestandene Gefängnis zurück.
-
Rosa Strauß, geb. 9.8.1926 in Burghaun, Frankfurt, Sandweg 7 >1941 Minsk
+
=== Mikwe ===
 +
[[Bild:Mikwafulda.jpg|thumb|220px|right| Die Mikwe in Fulda]]
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Ruth Wallach, geb. 14.10.1923 in Breitenbach a.H., Frankfurt, Schwanenstr. 2 >1941 Minsk
+
Das Gebäude der zur Fuldaer Synagoge gehörenden Mikwe, einem rituellen Bad, von 1890 ist erhalten geblieben. Im Keller sind die Badeanlagen noch zu sehen, wechselnde Restaurants nutzten in den letzten Jahren das Gebäude.
-
'''Eiterfeld'''
+
=== Jüdische Friedhöfe ===
 +
Der ''alte Friedhof'' der jüdischen Gemeinde befand sich an der Ecke Rabanus/Sturmiusstraße. Seit dem 13. Jahrhundert fanden hier Bestattungen statt. Bis ins 20. Jahrhundert waren Grabsteine von 1665 erhalten. Der Friedhof wurde 1940 zerstört, die Grabsteine entfernt und ein Park angelegt.
 +
Die Steine wurden beim Bau der Isolierstation des städtischen Krankenhauses verbaut und beim Abriß und Bau des Mediana Pflegestiftes aufgefunden.
-
Amalie (Alis) Strauß, geb. 24.3.1923 in Eiterfeld, Berlin >1944 Auschwitz
+
1960 wurde auf einem Teil des Geländes ein Gebäude errichtet, das als Zollamt dient. Im Keller des Gebäudes ist ein Gedenkraum eingerichtet, an dem eine Gedenktafel mit folgender Inschrift angebracht ist: ''Dieser Raum sei geweiht der Erinnerung an die Seelen aller Heiligen, Frommen und Großen in Israel, aller Männer und Frauen der altehrwürdigen Gemeinde Fulda, die hier ihre Ruhestätte fanden bis zur gewaltsamen Auflösung des Friedhofes zur Zeit der Schreckensherrschaft''.
-
Herbert Wiesenfelder, geb. 15.7.1926 in Eiterfeld, Frankfurt, Kleiner Wollgraben 8 >1941 Minsk
+
Ein weitere Gedenktafel ist an der Ecke des verbliebenen Parks aufgestellt. Hier erinnerte in den Jahren 1975 bis 1988 die örtliche Gruppe der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes jeweils am 9. November an die Auslöschung der jüdischen Gemeinde von Fulda. Später fand die Gedenkveranstaltung auf dem Platz der niedergebrannten Synagoge statt. Heute trägt der Park den Namen ''Jerusalemplatz''. Er erhielt den Namen in der Zeit, als der damalige Oberbürgermeister Hamberger den Kontakt zur jüdischen Gemeinde Fuldas intensivierte und ausbaute.
-
Bertha Wiesenfelder, geb. 4.10.1928 in Fulda, Frankfurt, Kleiner Wollgr. 8 >1941 Minsk
+
Der ''neue jüdische Friedhof'', auf dem heute auch die Bestattungen stattfinden, wurde 1904 angelegt. Zum Schutz vor Zerstörungen ist er nicht zugänglich.
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Dewara Wiesenfelder, geb. 25.2.1939 in Fulda, Frankfurt >1941 Minsk
+
=== Jüdisches Altenheim ===
 +
Das jüdische Altenheim war in dem um 1900 neu errichteten Viertel südlich der alten Synagoge gelegen. Heute ist das Viertel begrenzt von den Straßen Rangstraße, Dalbergstraße, Florengasse und Kapuzinerstraße.
 +
Es befand sich im Haus Nr.10 in der Von-Schildeck-Straße. Das Haus steht unter Denkmalschutz. Es wurde 1900 von dem Architekten Karl Wegener errichtet und diente bis 1938 als jüdisches Altenheim.
 +
=== Ehemalige Jüdische Schule ===
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'''[[Hünfeld]]'''
+
In dem 1898 errichteten Gebäude Von-Schildeck Straße 10 / [[Franz Rang|Rang]]straße wurde die Volksschule der jüdischen Gemeinde eingerichtet. Hier wirkten der Lehrer Jakob Spiro (bis 1910), Iwan Möller bis (1939), Abraham Raphael Sonn (ab 1919). Sonn wurde 1942 ins Ghetto Theresienstadt|Theresienstadt deportiert und die Schule geschlossen.
 +
[[Bild:Judeninfdsabbatmahl.jpg|right|framed|Sabbath-Gedeck im Speisesaal der Jüdischen Gemeinde Fulda]]
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Nach der Nutzung als städtische "Hilfsschule" wurde das Gebäude 1987 von [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Wolfgang Hamberger]] wieder in die Nutzung der jüdischen Gemeinde übergeben. Es beherbergt heute das jüdische Kulturzentrum.
-
Emilie Strauss, geb. 23.3.1927 in [[Hünfeld]], Holland >Westerbork, Sobibor + 21.5.1943
+
Der Bau wurde vom Architekten und Stadtbaumeister Johann Fuhrmann projektiert. Es ist ein zweigeschossiger Backsteinbau mit Krüppelwalmdach. Der Sockel ist aus Sandstein. Am Giebel befindet sich ein Freigespärre mit Stichsägearbeiten, das dem Schweizer Stil zuzuordnen ist. Es stellt in seiner Form ein großes Omega dar, dem Zeichen für Anfang und Ende.
-
Manfred (Fredy) Weinberg, geb. 24.6.1923 in [[Hünfeld]], Frankfurt >Majdanek + 11.9.1942
+
Die Fenster der Synagoge im ersten Stock sind mit imposanten Glasmalereien mit Motiven aus dem "Alten Testament" geschmückt. Im Dezember 2004 wurde zum Schutz ein etwa 2 Meter hoher Metallzaun um das Grundstück errichtet.
 +
=== Rabbinerwohnung ===
 +
Schräg gegenüber der jüdischen Schule befand sich das:
-
'''Rhina'''
+
''Ehemaliges Wohnhaus des Provinzial-Rabbiners Dr. Michael Cahn (1849-1920) und seines Sohnes, Dr. Leo Cahn (1889-1958). Das Haus wurde 1902/1903 nach den Plänen des Architekten Karl Wegener errichtet.''
-
Sophie Katz, geb. 2.5.1935 in Fulda, Frankfurt, Sandweg 7 >1941 Minsk
+
''Die Familie Cahn musste nach der Reichspogromnacht 1938, als Tyrannei und Rechtlosigkeit regierten, aus Deutschland fliehen und gelangte über England schließlich nach Israel.''
-
Mirjam Klebe, geb. 15.3.1923 in Rhina, Frankfurt, Fichtestr. 18 >1941 Minsk
+
''Das Haus wurde später als Wohn- und Geschäftshaus genutzt und schließlich in den Jahren 2001-2004 denkmalpflegerisch von der Unternehmensgruppe [[Willi Kropp|Kropp]] restauriert. Fulda im Herbst 2004''
-
Senta Klebe, geb. 7.3.1925 in Rhina, Frankfurt, Hans-Thomastr. 24 >1941 Minsk
+
(Text der Gedenktafel am Haus]
-
Herbert Klebe, geb. 8.1.1927 in Rhina, Frankfurt, Fichtestr. 18 >1941 Minsk
+
mehr über das Gebäude: osthessennews Zeichen wider das Vergessen [http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1111940]
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Rudi Klebe geb. 25.6.1922 in Rhina, Frankfurt, Fischerfeldstr. 13 >1941 Riga, 18.2.1945 in Stolp erhängt
+
===Laubhütten===
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In den Gärten und Höfen von Häusern mit jüdischen Bewohnern waren zur Feier des Laubhüttenfestes Hütten, Gartenhäuser oder auch stabile Remisen aufgebaut, die zum Fest mit Zweigen geschmückt wurden. Das Fest ist eine Art Erntedankfest, es wird Anfang Oktober begangen und trägt seinen Namen von der uralten Sitte, dabei in sogenannten "Laubhütten" (Sukkah) zu wohnen. Das Fest entstand im Gedenken an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten (Leviten 23, 43; Nehemia 8, 14f.): "In Hütten sollt ihr wohnen sieben Tage."
-
Else Oppenheim, geb. 7.4.1923 in Rhina, Frankfurt, Rechneigrabenstr.18 >22.11.1941 Kowno
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Hans Teubner beschreibt 1989 in seinem Artikel "Vergessene Bauwerke - "Laubhütten" in Hessen" Laubhütten in Hinterhöfen der Fuldaer Heinrichstraße. [http://www.denkmalpflege-hessen.de/LFDH4_Publikationen/Veroffentlichungen/Ausgabe_1_1989/89-1-Teubner/body_89-1-teubner.html]
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Natalia Pfifferling, geb. 1.11.1924 in Rhina, Berlin-Kreuzberg, >26.9.1942 nach Raasiku/Reval
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== Ansätze zur weiteren Recherche==
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=== Verhältnis christliches Umfeld zu den Fuldaer Juden ===
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=== Durch die Jahrhunderte ===
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=== Antisemitismus vor 1933 ===
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=== Holocaust ===
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=== Gedenken ===
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Zum 50. Jahrestag der Deportation der Juden von Fulda nach Theresienstadt hat die Stadt Fulda 1992 76 Plakate in der Innenstadt aufgestellt. Auf jedem Plakat war unter dem Davidstern die Original-Deportationsliste mit allen 76 Namen der später ermordeten Juden zu finden. Die Plakate, die symbolisch für jedes Einzelschicksal stehen, wurden entlang von sechs Straßenzügen angebracht - beginnend beim ehemaligen Standort der Synagoge bis zum Bahnhof, wo die Waggons für die Fahrt in den Tod bereitgestellt waren.
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Kurt Victor, geb. 14.8.1930 in Rhina, Frankfurt, Hebelstr. 13 >1941 Minsk
+
Im  Dezember 2006 ergab sich endlich eine Einigung zwischen der Deutschen Bahn und dem Bundesverkehrsministerium zu einer Wanderausstellung über die Deportation von Juden während der NS-Zeit.
 +
Jahrelang hatte die französische Initiative "11.000 Kinder" eine Gedenkausstellung gefordert für jüdische Kinder aus Frankreich, die in Sonderzügen über sieben Halts in Deutschen Bahnhöfen aus Auschwitz deportiert wurden. Der Zug hielt auch in Fulda. [[Peter Gingold]] erwähnte bei seiner Rede auf dem Fuldaer Domplatz im August 2006 diese Deportation, und dass er sein Kind nur von der Deporation bewahrte, indem er es bei französischen Bauern versteckte.
-
'''Wehrda'''
+
Die Austellung soll ab Januar 2008 in deutschen Bahnhöfen gezeigt werden.
-
Marga Plaut, geb. 6.9.1925 in Wehrda, Bendorf >1942 unbekannt
 
-
Meyer M. Plaut, geb. 27.1.1928 in Wehrda, Frankfurt >1943 Sobibor
+
=== Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit ===
-
Rita Plaut, geb. 18.2.1930 in Wehrda, Frankfurt, Uhlandstr. 21 >1941 Minsk
+
=== Literatur ===
 +
* Krause-Willenberg, Horst: Die Geschichte des Leon Saper, der als polnischer Jude untertauchte, als katholischer Landarbeiter nach Fulda kam und in Breitenau inhaftiert war, in: Rundbrief des Fördervereins der Gedenkstätte Breitenau Nr. 19, Kassel 2000, S. 43-51.
-
===Presse===
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== Weblinks ==
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* 4.12.07 FZ Rollendes Museum zeigt Schicksale deportierter Kinder [http://www.fuldaerzeitung.de/newsroom/regional/dezentral/fulda/art5879,172831]
+
* [http://stadtplan.fulda-online.de/map.asp?width=912 Stadtplan von Fulda]
-
* 9.11.07 Der Spiegel: "Memory Train to Auschwitz"  [http://www.spiegel.de/international/germany/0,1518,516430,00.html]
+
* [http://www.alemannia-judaica.de/landkreise_giessen_fulda_friedhoefe.htm Jüdische Friedhöfe]
-
* 10.11.07 Junge Welt: Zug der Erinnerung rollt Wanderausstellung auf Schienen hält das Gedenken an von den Nazis deportierte Kinder wach [http://www.jungewelt.de/2007/11-10/035.php]
+
* [http://www.christoph-kaeppeler.de/index/index.html Geschichte der Juden in Fulda. Homepage des HR Journalisten Christoph Käppeler]
-
* 7.11.07 Redblog Nachrichten gegen den mainstream [http://redblog.twoday.net/stories/4422463/]
+
* Einmaliges Projekt: "Spurensuche - Jüdische Kultur in der Kuppenrhön" (osthessenews)[http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1127545]
 +
* ABRAHAM FRANK (Jerusalem), Die Geschichte der Juden in Rhina [http://www.zum.de/Faecher/Materialien/nuhn/abraham_frank.pdf]
-
===Vorbereitung===
 
-
Veranstaltung zum Projekt
 
-
 
-
"Zug der Erinnerung"
 
-
mit
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===Auffinden der Grabsteine ===
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* 30.8.2002 osthessennews: Sensationeller Fund: Jüdische Grabsteine nach über 60 Jahren gefunden [http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1621]
 +
* 1.9.2002 osthessennews: Fund und Rückgabe jüdischer Grabsteinfragmente nach 64 Jahren [http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1644]
 +
* 27.1.2004 osthessennes: Jüdischer Grabstein in Hauskapelle von mediana Pflegestift enthüllt [http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=7602]
-
Hans-Rüdiger Minow, Pressesprecher des Projekts "Zug der Erinnerung"
+
==Medien==
-
 
+
===Film===
-
Mittwoch, 13.6.2007, 17:00 Uhr
+
In einem 2005 ausgeschriebenen Wettbewerb der Landeszentrale für Politische Bildung gewannen Schüler der [[Sturmiusschule Fulda]] einen Preis mit dem Film „Juden in Fulda – Geschichte und Neubeginn nach 1946“ (DVD - Film), 3 Schülerinnen und Schüler (Klasse 9), Lehrer: Herr Hofmann, Schüler:
-
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Eylem Tanribilir, Rostan Taskin, Arian Arian [http://www.hlz.hessen.de/index.php?id=swb0506_gewinner]
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Hochschule Fulda, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften G 204
+
-
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Der "Zug der Erinnerung" wird durch Deutschland fahren, um der vielen
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Tausend Kinder zu gedenken, die in der NS-Zeit mit der "Reichsbahn"
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deportiert wurden und in den Vernichtungslagern des Ostens verschwanden.
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Allein aus Fulda stammen mindestens 51 dieser Kinder. Das jüngste Fuldaer
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Kind war 2 Jahre alt, als es wahrscheinlich in Riga ermordet wurde. Wir
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wissen wenig oder nichts über diese Kinder. Insbesondere heutige Jugendliche
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möchten wir deswegen motivieren, in den Herkunftsstädten auf lokale und
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regionale Spurensuche zu gehen. Unser Projekt ist der Gegenwart zugewandt -
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als ein Beitrag gegen den erstarkenden Rechtsextremismus durch
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Identifikation und Empathie für die Opfer.
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Die Veranstaltung informiert über das Projekt "Zug der Erinnerung". Es soll gemeinsam darüber nachgedacht werden, wie der "Zug der Erinnerung" in Fulda vorbereitet und empfangen werden kann.
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===Presse===
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* Seltenes Fest und großer Tag für jüdische Gemeinde: neue Torarolle erhalten [http://www.osthessen-news.de/beitrag_C.php?id=1133964]
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== Siehe auch ==
[[Kategorie:Religion]]
[[Kategorie:Religion]]
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Architektur]]
[[Kategorie:Architektur]]
-
[[Kategorie:Antifaschismus]]
 

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