Bearbeiten von „Fulda Echo Nr. 1“

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== Relikt aus alten Zeiten ==
== Relikt aus alten Zeiten ==
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'''Nach langer Zeit wieder: [[1. Mai 2006 in Fulda|Demonstration zum 1. Mai in Fulda]]'''
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'''Nach langer Zeit wieder: Demonstration zum 1. Mai in Fulda'''
Die FZ leitete in ihrer Wochenendausgabe vor dem 1. Mai ihren Lokalteil noch mit der Meinungsäußerung "Der 1. Mai kann doch verschwinden" ein, und auch die Berichterstattung der bundesweiten Medien am Tag danach versucht, diesen traditionellen Kampftag der Arbeiter und Gewerkschaftler kleinzureden. Die Fuldaer selbst aber haben bewiesen, dass der 1. Mai so lebendig ist wie nie: Zum ersten Mal fand zusätzlich zu der traditionellen Maikundgebung in den Fulda Auen eine 1. Mai-Demonstration in Fulda statt. Ungefähr 250 Menschen zogen durch die Stadt, eine unübersehbare Zahl von Fahnen und Transparenten zeigte deutlich: '''Wir legen los!''' Jung und Alt, DGB und Einzelgewerkschaften, Arbeitnehmer, Studenten - alles war vertreten und einig in der Forderung nach menschwürdigen Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle.
Die FZ leitete in ihrer Wochenendausgabe vor dem 1. Mai ihren Lokalteil noch mit der Meinungsäußerung "Der 1. Mai kann doch verschwinden" ein, und auch die Berichterstattung der bundesweiten Medien am Tag danach versucht, diesen traditionellen Kampftag der Arbeiter und Gewerkschaftler kleinzureden. Die Fuldaer selbst aber haben bewiesen, dass der 1. Mai so lebendig ist wie nie: Zum ersten Mal fand zusätzlich zu der traditionellen Maikundgebung in den Fulda Auen eine 1. Mai-Demonstration in Fulda statt. Ungefähr 250 Menschen zogen durch die Stadt, eine unübersehbare Zahl von Fahnen und Transparenten zeigte deutlich: '''Wir legen los!''' Jung und Alt, DGB und Einzelgewerkschaften, Arbeitnehmer, Studenten - alles war vertreten und einig in der Forderung nach menschwürdigen Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle.
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Während Osthessen-News ausführlich über die Kritik berichtete, war in dem liebevoll von Kennern Fuldaer Qualitätsjournalismus genannten Organ die Stellungnahme der CDU zu vernehmen, der zufolge das Plakat rechtens sei und damit Punkt. In dem von einem Volontär 1) geschriebene Kommentar des gleichen Mediums wurde der Streit als unnötig und das Ganze als nebensächlich abgetan.
Während Osthessen-News ausführlich über die Kritik berichtete, war in dem liebevoll von Kennern Fuldaer Qualitätsjournalismus genannten Organ die Stellungnahme der CDU zu vernehmen, der zufolge das Plakat rechtens sei und damit Punkt. In dem von einem Volontär 1) geschriebene Kommentar des gleichen Mediums wurde der Streit als unnötig und das Ganze als nebensächlich abgetan.
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Schnell herrschte wieder Ruhe im Land. Aus dieser Ruhe ließ sich die Fuldaer Zeitung auch gar nicht erst stören, als [[Wahlkundgebung mit Oskar Lafontaine|Oskar Lafontaine zur Unterstützung des Wahlkampfes der Wählergemeinschaft]]. Die Linke.Offene Liste in Fulda Station machte.
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Schnell herrschte wieder Ruhe im Land. Aus dieser Ruhe ließ sich die Fuldaer Zeitung auch gar nicht erst stören, als Oskar Lafontaine zur Unterstützung des Wahlkampfes der Wählergemeinschaft. Die Linke.Offene Liste in Fulda Station machte.
Ein Fuldaer Anzeigenblatt mit sehr hoher Auflage kündigte dagegen ein Exklusivinterview mit dem prominenten Politiker an. Die Fragen dazu konnten interessierte Bürger am Tag zuvor telefonisch durchgeben.
Ein Fuldaer Anzeigenblatt mit sehr hoher Auflage kündigte dagegen ein Exklusivinterview mit dem prominenten Politiker an. Die Fragen dazu konnten interessierte Bürger am Tag zuvor telefonisch durchgeben.
Doch als es soweit war, wurden die Anrufer ziemlich verlegen davon in Kenntnis gesetzt, dass es zu dem angekündigten Interview nicht kommen werde. Von "technischen" Gründen war die Rede. Wieder waren es nur die Osthessen-News, die einen ausführlichen und fairen Bericht lieferten. Thematisiert wurde diese Medienblockade nur unter [http://www.fuldaerfreiheit.de www.fuldaerfreiheit.de]. Überhaupt: Der Umgang der heimischen Presse mit der Wählergemeinschaft Die Linke.Offene Liste kann nur von Gutwilligen noch als lächerlich bezeichnet werden. Unabhängig, in welchem Zusammenhang diese unliebsame Gruppierung erwähnt werden muss, mit konstanter Hartnäckigkeit macht die FZ daraus die "Linkspartei" oder "Die Linke". Natürlich muss man als redlicher Journalist die Dinge bei ihrem Namen nennen. Aber der ist nun einmal hochoffiziell und nicht nur nominell: Wählergemeinschaft Die Linke.Offene Liste. Wir sagen ja auch nicht "Christliche" und meinen die CWE oder gar die CDU - beide würden sich für eine solche grobe Gleichsetzung zu recht bedanken.
Doch als es soweit war, wurden die Anrufer ziemlich verlegen davon in Kenntnis gesetzt, dass es zu dem angekündigten Interview nicht kommen werde. Von "technischen" Gründen war die Rede. Wieder waren es nur die Osthessen-News, die einen ausführlichen und fairen Bericht lieferten. Thematisiert wurde diese Medienblockade nur unter [http://www.fuldaerfreiheit.de www.fuldaerfreiheit.de]. Überhaupt: Der Umgang der heimischen Presse mit der Wählergemeinschaft Die Linke.Offene Liste kann nur von Gutwilligen noch als lächerlich bezeichnet werden. Unabhängig, in welchem Zusammenhang diese unliebsame Gruppierung erwähnt werden muss, mit konstanter Hartnäckigkeit macht die FZ daraus die "Linkspartei" oder "Die Linke". Natürlich muss man als redlicher Journalist die Dinge bei ihrem Namen nennen. Aber der ist nun einmal hochoffiziell und nicht nur nominell: Wählergemeinschaft Die Linke.Offene Liste. Wir sagen ja auch nicht "Christliche" und meinen die CWE oder gar die CDU - beide würden sich für eine solche grobe Gleichsetzung zu recht bedanken.
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Zur Wahl selbst sind zwei Dinge anzumerken und auch - von unterschiedlichen Seiten allerdings - angemerkt worden. Da ist zum einen die beschämende Wahlbeteiligung von 36,2% in der Stadt Fulda. Auf der [[Konstituierende Sitzung der Stadtverordnetenversammlung 2006|konstituierenden Sitzung]] wurde dies vom Ältesten der Stadtverordneten, Herrn Lüth, zum Anlass für eine kleine Medienschelte genommen. Die Berichterstattung über so fundamentale Dinge wie den Haushalt der Stadt nähme nicht mehr Platz in der örtlichen Presse ein als der Bericht über eine Laientheatergruppe in der Rhön. Einen besseren Vergleich hätten auch wir nicht finden können. Ironischerweise haben es die Vertreter der Zeitung selbst bei dieser ersten wichtigen Sitzung nicht allzu lange ausgehalten. Der entstandende Artikel spiegelt denn auch leider lediglich das wieder, was nach Meinung der hiesigen Presse den Fuldaer Bürger zu interessieren hat.
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Zur Wahl selbst sind zwei Dinge anzumerken und auch - von unterschiedlichen Seiten allerdings - angemerkt worden. Da ist zum einen die beschämende Wahlbeteiligung von 36,2% in der Stadt Fulda. Auf der konstituierenden Sitzung wurde dies vom Ältesten der Stadtverordneten, Herrn Lüth, zum Anlass für eine kleine Medienschelte genommen. Die Berichterstattung über so fundamentale Dinge wie den Haushalt der Stadt nähme nicht mehr Platz in der örtlichen Presse ein als der Bericht über eine Laientheatergruppe in der Rhön. Einen besseren Vergleich hätten auch wir nicht finden können. Ironischerweise haben es die Vertreter der Zeitung selbst bei dieser ersten wichtigen Sitzung nicht allzu lange ausgehalten. Der entstandende Artikel spiegelt denn auch leider lediglich das wieder, was nach Meinung der hiesigen Presse den Fuldaer Bürger zu interessieren hat.
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Bemerkenswert ist auch der [[Einspruch zum Kommunalwahlergebnis 2006 in Fulda|Einspruch der Wählergemeinschaft Die Linke.Offene Liste]] gegen das Auszählungsergebnis der Kommunalwahl. Das Abschmettern dieses Einspruchs gegen das vom Wahlausschuss festgestellte Endergebnis war zu erwarten, und damit sich Interessierte ein Bild davon machen können, wie "unbegründet" dieser Einspruch der Linken.Offenen Liste war, geben wir hier unkommentiert den Wortlaut des Einspruchs wieder.
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Bemerkenswert ist auch der Einspruch der Wählergemeinschaft Die Linke.Offene Liste gegen das Auszählungsergebnis der Kommunalwahl. Das Abschmettern dieses Einspruchs gegen das vom Wahlausschuss festgestellte Endergebnis war zu erwarten, und damit sich Interessierte ein Bild davon machen können, wie "unbegründet" dieser Einspruch der Linken.Offenen Liste war, geben wir hier unkommentiert den Wortlaut des Einspruchs wieder.
'''Was hat sich verändert?''' Selbst wenn auch nur ein Drittel der Bürger von seinem Wahlrecht Gebrauch machte und die CDU-Mehrheit unangefochten blieb - ein paar Feinheiten sind doch zu verzeichnen. Die Grünen sind jetzt mit 5 Sitzen im Stadtparlament vertreten, und auch Die Linke.Offene Liste hat den Sprung mit einem Mandatsträger geschafft. Dagegen sind die Republikaner nur noch mit einem Sitz vertreten und haben damit ihren Fraktionsstatus verloren. Daraufhin sind die ersten beiden Spitzenkandidaten von ihren Mandat zurückgetreten. Keine Fraktion, kein Geld! (BG)
'''Was hat sich verändert?''' Selbst wenn auch nur ein Drittel der Bürger von seinem Wahlrecht Gebrauch machte und die CDU-Mehrheit unangefochten blieb - ein paar Feinheiten sind doch zu verzeichnen. Die Grünen sind jetzt mit 5 Sitzen im Stadtparlament vertreten, und auch Die Linke.Offene Liste hat den Sprung mit einem Mandatsträger geschafft. Dagegen sind die Republikaner nur noch mit einem Sitz vertreten und haben damit ihren Fraktionsstatus verloren. Daraufhin sind die ersten beiden Spitzenkandidaten von ihren Mandat zurückgetreten. Keine Fraktion, kein Geld! (BG)
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In der Anlage findet sich das Schreiben, das dem Wahlausschuß vorgelegt, aber nicht berücksichtigt wurde. Somit bleibt nur der Weg des Einspruches zu klären, ob diese Bewerberstimmen ausgezählt wurden, wie es §22a (6) und §21(2) KWG vorsieht. Diese korrekte Auszählung nach KWG kann die Sitzverteilung und die Anzahl der Mandate in der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung durchaus verändern, u.a. da bestimmte Listenkombinationen bei Doppelankreuzungen und ungezählten Bewerberstimmen bei der Auszählung beobachtet wurden. Aus diesen Gründen beantragen wir eine Nachprüfung gemäß § 31 KWG.
In der Anlage findet sich das Schreiben, das dem Wahlausschuß vorgelegt, aber nicht berücksichtigt wurde. Somit bleibt nur der Weg des Einspruches zu klären, ob diese Bewerberstimmen ausgezählt wurden, wie es §22a (6) und §21(2) KWG vorsieht. Diese korrekte Auszählung nach KWG kann die Sitzverteilung und die Anzahl der Mandate in der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung durchaus verändern, u.a. da bestimmte Listenkombinationen bei Doppelankreuzungen und ungezählten Bewerberstimmen bei der Auszählung beobachtet wurden. Aus diesen Gründen beantragen wir eine Nachprüfung gemäß § 31 KWG.
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Mehr über Begründung und Vorgang hier: [[Einspruch zum Kommunalwahlergebnis 2006 in Fulda]]
 
== Zirkus in der Stadt ==
== Zirkus in der Stadt ==
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== Wer Vivento säht, wird Sturm ernten! ==
== Wer Vivento säht, wird Sturm ernten! ==
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'''Am 23. März, zwischen 7 und 8 Uhr morgens und damit zur besten Berufsverkehrszeit, demonstrierten rund 150 Menschen gegen den geplanten Stellenabbau bei der [[Telekom]] in Fulda.'''
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'''Am 23. März, zwischen 7 und 8 Uhr morgens und damit zur besten Berufsverkehrszeit, demonstrierten rund 150 Menschen gegen den geplanten Stellenabbau bei der Telekom in Fulda.'''
Anlass war die Auslagerung der Rechnungshotline und des Callcenters nach Frankfurt. Demonstration und Widerstand blieben nicht ohne Folgen: Das Callcenter mit seinen 160 Arbeitsplätzen bleibt in Fulda. Den 44 MitarbeiterInnen der Rechnungshotline wird eine Pendlerzeit von maximal 3 Stunden, je nach Familienverhältnissen auch eine wohnortnahe Versetzung zugesichert. Am Ziel des Telekom-Vorstandes, die Rechnungshotline mittelfristig komplett zu verkaufen, hat sich dagegen nichts geändert. Doch dank des Einsatzes der Kollegen konnte für die MitarbeiterInnen das Schlimmste abgewendet werden.
Anlass war die Auslagerung der Rechnungshotline und des Callcenters nach Frankfurt. Demonstration und Widerstand blieben nicht ohne Folgen: Das Callcenter mit seinen 160 Arbeitsplätzen bleibt in Fulda. Den 44 MitarbeiterInnen der Rechnungshotline wird eine Pendlerzeit von maximal 3 Stunden, je nach Familienverhältnissen auch eine wohnortnahe Versetzung zugesichert. Am Ziel des Telekom-Vorstandes, die Rechnungshotline mittelfristig komplett zu verkaufen, hat sich dagegen nichts geändert. Doch dank des Einsatzes der Kollegen konnte für die MitarbeiterInnen das Schlimmste abgewendet werden.
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== Schon gewusst...? ==
== Schon gewusst...? ==
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Die [[Adecco]] Hauptverwaltung wurde im Februar 2006 kirchlich gesegnet und eingeweiht von Dompfarrer Peter Hauser und Vikar Michael Stahl.
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Die Adecco Hauptverwaltung wurde im Februar 2006 kirchlich gesegnet und eingeweiht von Dompfarrer Peter Hauser und Vikar Michael Stahl.
== Weg mit dem Mönch - her mit Brand! ==
== Weg mit dem Mönch - her mit Brand! ==
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'''Nachhaltiges Medienecho: Schelte oder Solidarisierung?'''
'''Nachhaltiges Medienecho: Schelte oder Solidarisierung?'''
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Die [[Telekom]]-Demo bot noch einen besonderen Clou: Nicht allein, dass der Zug von einem "Mönch" mit dem Telekom-T anstelle eines Kreuzes angeführt wurde, auch die Einsegnung der symbolischen 32 "Leichen", stellvertretend für je 1000 Telekomarbeitsplätze, auf dem Bahnhofsvorplatz durch diesen Telekom-Mönch sorgte für ein Medienecho der besonderen, der Fuldaer Art.
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Die Telekom-Demo bot noch einen besonderen Clou: Nicht allein, dass der Zug von einem "Mönch" mit dem Telekom-T anstelle eines Kreuzes angeführt wurde, auch die Einsegnung der symbolischen 32 "Leichen", stellvertretend für je 1000 Telekomarbeitsplätze, auf dem Bahnhofsvorplatz durch diesen Telekom-Mönch sorgte für ein Medienecho der besonderen, der Fuldaer Art.
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Der "Telekom-Mönch" wurde zur Skandalfigur stilisiert und sorgte so für weitere Medienpräsenz. Insbesondere der CDU-Bundestagsabgeordnete [[Michael Brand]] forderte eine Entschuldigung, sah er die Aktion doch als unangemessen, sehr unappetitlich und geschmacklos" ([http://www.fuldaerzeitung.de/sixcms/detail.php?template=fz_meldung_04&id=138725 FZ 30.03.2006]) an. Auch andere Stimmen der Empörung wurden laut - jedoch nie, ohne zu betonen, dass das eigentliche Anliegen der [[Telekom]]-Kollegen, ihr Einsatz für den Erhalt der Arbeitsplätze, rechtens und gut sei. Kann umgekehrt daraus nun geschlussfolgert werden, dass sich all jene, die sich angesichts eines Laienschauspielers in ihren innersten Werten erschüttert zeigen, an Demonstrationen für den Erhalt von Arbeitsplätzen in Fulda teilnehmen würden, wenn nur die Kirche aus dem Spiel gelassen wird?
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Der "Telekom-Mönch" wurde zur Skandalfigur stilisiert und sorgte so für weitere Medienpräsenz. Insbesondere der CDU-Bundestagsabgeordnete [http://www.brand2005.de/ Michael Brand] forderte eine Entschuldigung, sah er die Aktion doch als unangemessen, sehr unappetitlich und geschmacklos" ([http://www.fuldaerzeitung.de/sixcms/detail.php?template=fz_meldung_04&id=138725 FZ 30.03.2006]) an. Auch andere Stimmen der Empörung wurden laut - jedoch nie, ohne zu betonen, dass das eigentliche Anliegen der Telekom-Kollegen, ihr Einsatz für den Erhalt der Arbeitsplätze, rechtens und gut sei. Kann umgekehrt daraus nun geschlussfolgert werden, dass sich all jene, die sich angesichts eines Laienschauspielers in ihren innersten Werten erschüttert zeigen, an Demonstrationen für den Erhalt von Arbeitsplätzen in Fulda teilnehmen würden, wenn nur die Kirche aus dem Spiel gelassen wird?
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Aufgepasst, [[Wirth Gruppe|Dura]]- und [[Adecco]]-Mitarbeiter und wer noch von den Kostenoptimierungsstrategien seines Unternehmens geplagt wird: Lasst den Mönch zuhause und bittet den Herrn Brand und all die anderen, sich mit der Wucht ihrer Integrität an die Spitze zukünftiger Demonstrationen zu setzen. Anlass gibt es genug! (BG)
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Aufgepasst, Dura- und Adecco-Mitarbeiter und wer noch von den Kostenoptimierungsstrategien seines Unternehmens geplagt wird: Lasst den Mönch zuhause und bittet den Herrn Brand und all die anderen, sich mit der Wucht ihrer Integrität an die Spitze zukünftiger Demonstrationen zu setzen. Anlass gibt es genug! (BG)
== duramotivi(e)rt zum Widerstand ==
== duramotivi(e)rt zum Widerstand ==
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'''Die [[Wirth Gruppe|duramotive]] ist in die Schlagzeilen gekommen, hat es doch in der Gemeindevertretung Großenlüder einen Eklat um die angemessene Form der Solidarisierung mit der von Stellenabbau bedrohten Belegschaft gegeben. Was ist von der zuletzt doch eher beschwichtigenden Berichterstattung über die Zukunft der duramotive zu halten? Wir sprachen mit dem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden, Herrn Gerhard Auth.'''
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'''Die duramotive ist in die Schlagzeilen gekommen, hat es doch in der Gemeindevertretung Großenlüder einen Eklat um die angemessene Form der Solidarisierung mit der von Stellenabbau bedrohten Belegschaft gegeben. Was ist von der zuletzt doch eher beschwichtigenden Berichterstattung über die Zukunft der duramotive zu halten? Wir sprachen mit dem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden, Herrn Gerhard Auth.'''
RW: Es war zu lesen, der Betriebsrat sei erleichtert und der Lohnverzicht sei nun vom Tisch. Haben sich jetzt die Wogen geglättet?
RW: Es war zu lesen, der Betriebsrat sei erleichtert und der Lohnverzicht sei nun vom Tisch. Haben sich jetzt die Wogen geglättet?
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RW: Wäre nicht ein wenig Zurückstecken seitens der Belegschaft zugunsten einer langfristigen Arbeitsplatz- und Standortsicherung der vernünftigere Weg?
RW: Wäre nicht ein wenig Zurückstecken seitens der Belegschaft zugunsten einer langfristigen Arbeitsplatz- und Standortsicherung der vernünftigere Weg?
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G. Auth: Wir haben bereits in der Vergangenheit zwei Mal mit dem Abschluss von Beschäftigungssicherungsverträgen Verzicht geübt. Das Ergebnis: Die Kündigungen und Einsparungen auf unsere Kosten kamen gleich nach Auslaufen bzw. der Kündigung der Verträge. Die Versprechungen wurden nicht gehalten. Wir setzen jetzt vielmehr auf die Unterstützung und Solidarisierung aus den Reihen von Politik und Gewerkschaft und der Öffentlichkeit. Die langfristige Planung und Kostenrechnung der [[Wirth Gruppe]] ist kein Geheimnis und in ihrer Logik nachvollziehbar. Eine Auslagerung von Arbeitsplätzen wie z.B. des Gatters bei der Dura in Fulda an Leiharbeiter ist für uns nicht hinnehmbar, die Basis dieser Geschäftsstrategie ist weithin bekannt. Deshalb rufen wir alle auf, mit uns am 6.5.2006, am Tag der Solidarität, nach Großenlüder zu kommen. Uns geht es um den Erhalt der Arbeitsplätze in Großenlüder - doch Großenlüder ist überall, das kann auch anderen Standorten drohen. Das wissen die Kollegen.
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G. Auth: Wir haben bereits in der Vergangenheit zwei Mal mit dem Abschluss von Beschäftigungssicherungsverträgen Verzicht geübt. Das Ergebnis: Die Kündigungen und Einsparungen auf unsere Kosten kamen gleich nach Auslaufen bzw. der Kündigung der Verträge. Die Versprechungen wurden nicht gehalten. Wir setzen jetzt vielmehr auf die Unterstützung und Solidarisierung aus den Reihen von Politik und Gewerkschaft und der Öffentlichkeit. Die langfristige Planung und Kostenrechnung der Wirth- Gruppe ist kein Geheimnis und in ihrer Logik nachvollziehbar. Eine Auslagerung von Arbeitsplätzen wie z.B. des Gatters bei der Dura in Fulda an Leiharbeiter ist für uns nicht hinnehmbar, die Basis dieser Geschäftsstrategie ist weithin bekannt. Deshalb rufen wir alle auf, mit uns am 6.5.2006, am Tag der Solidarität, nach Großenlüder zu kommen. Uns geht es um den Erhalt der Arbeitsplätze in Großenlüder - doch Großenlüder ist überall, das kann auch anderen Standorten drohen. Das wissen die Kollegen.
RW: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!
RW: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!
== Problemlösung Personaldienstleister ==
== Problemlösung Personaldienstleister ==
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'''Nicht nur [[Parzeller]] und Teile der [[Wirth Gruppe]] machen durch Auslagerung von Arbeitsplätzen an Zeitarbeitsfirmen von sich reden. Gerhard Auth, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der duramotive, hat eine klare Position zu diesem beliebten Sanierungsmodell.'''
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'''Nicht nur Parzeller und Teile der Wirth-Gruppe machen durch Auslagerung von Arbeitsplätzen an Zeitarbeitsfirmen von sich reden. Gerhard Auth, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der duramotive, hat eine klare Position zu diesem beliebten Sanierungsmodell.'''
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"Früher konnten Verträge mit einem [[Zeitarbeitsfirmen|Personaldienstleister]] nur über 6 Monate geschlossen werden. Das war auch ganz in Ordnung, um Engpässe abzufangen. Aber dann wurde diese Vertragslaufzeit auf zwei Jahre erhöht - wo gibt es Personalengpässe, die zwei Jahre andauern? Und mittlerweile können Leiharbeiter unbegrenzt beschäftigt werden - damit werden Personaldienstleister tatsächlich zu nichts anderem als Sklavenhändlern. Wenn man bedenkt, dass die dort Beschäftigten einen Kündigungsschutz von 14 Tagen "genießen", der zur Folge hat, dass sie im Krankheitsfall kurzerhand gekündigt werden können, kann man das doch gar nicht mehr anders bezeichnen. Der blanke Zynismus ist es, wenn dem Genesenden, nachdem die Gefahr der Lohnfortzahlungskosten gebannt ist, gleich wieder ein neuer Arbeitsvertrag angeboten wird. So etwas habe ich in meinem Bekanntenkreis durchaus schon mal erlebt! Solange in einem Betrieb Leiharbeiter beschäftigt werden, dürfen keine Stellen abgebaut, sondern müssen Zeitarbeitsverträge in betriebliche Arbeitsverhältnisse gewandelt werden!" (GA) Erst betriebsbedingt gekündigt, dann als kostengünstiger Leiharbeiter wieder zur Tür herein, um den gleichen Job für weniger Geld zu sozialen Dumpingstandards zu machen. Das erinnert stark an die Gruppe Ton Steine Scherben mit ihrem bekannten Titel: '''Sklavenhändler, hast Du Arbeit für mich? Sklavenhändler, ich tu alles für Dich! Wir sagen: Nein'''
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"Früher konnten Verträge mit einem Personaldienstleister nur über 6 Monate geschlossen werden. Das war auch ganz in Ordnung, um Engpässe abzufangen. Aber dann wurde diese Vertragslaufzeit auf zwei Jahre erhöht - wo gibt es Personalengpässe, die zwei Jahre andauern? Und mittlerweile können Leiharbeiter unbegrenzt beschäftigt werden - damit werden Personaldienstleister tatsächlich zu nichts anderem als Sklavenhändlern. Wenn man bedenkt, dass die dort Beschäftigten einen Kündigungsschutz von 14 Tagen "genießen", der zur Folge hat, dass sie im Krankheitsfall kurzerhand gekündigt werden können, kann man das doch gar nicht mehr anders bezeichnen. Der blanke Zynismus ist es, wenn dem Genesenden, nachdem die Gefahr der Lohnfortzahlungskosten gebannt ist, gleich wieder ein neuer Arbeitsvertrag angeboten wird. So etwas habe ich in meinem Bekanntenkreis durchaus schon mal erlebt! Solange in einem Betrieb Leiharbeiter beschäftigt werden, dürfen keine Stellen abgebaut, sondern müssen Zeitarbeitsverträge in betriebliche Arbeitsverhältnisse gewandelt werden!" (GA) Erst betriebsbedingt gekündigt, dann als kostengünstiger Leiharbeiter wieder zur Tür herein, um den gleichen Job für weniger Geld zu sozialen Dumpingstandards zu machen. Das erinnert stark an die Gruppe Ton Steine Scherben mit ihrem bekannten Titel: '''Sklavenhändler, hast Du Arbeit für mich? Sklavenhändler, ich tu alles für Dich! Wir sagen: Nein'''
=== An die Politiker ===
=== An die Politiker ===
Gerhard Auth fordert die Politik auf, Maßnahmen zu ergreifen, die die Leiharbeit weniger attraktiv erscheinen lassen. Die zwei folgenden Punkte sind seiner Meinung nach dafür von elementarer Bedeutung:
Gerhard Auth fordert die Politik auf, Maßnahmen zu ergreifen, die die Leiharbeit weniger attraktiv erscheinen lassen. Die zwei folgenden Punkte sind seiner Meinung nach dafür von elementarer Bedeutung:
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1.) Die '''Einführung von [[Mindestlohn|Mindestlöhnen]].'''
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1.) Die '''Einführung von Mindestlöhnen.'''
2.) Die Durchsetzung einer Regelung, nach der Leiharbeiter nach dem '''betriebsüblichen Lohndurchschnitt''' bezahlt werden müssen.
2.) Die Durchsetzung einer Regelung, nach der Leiharbeiter nach dem '''betriebsüblichen Lohndurchschnitt''' bezahlt werden müssen.
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'''Unter diesem Motto fand am Samstag, den 4. März 2006 eine Betriebsrätetagung an der FH Fulda statt.'''
'''Unter diesem Motto fand am Samstag, den 4. März 2006 eine Betriebsrätetagung an der FH Fulda statt.'''
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Veranstalter waren der neue DGB-Kreisvorstand in Fulda, die Einzelgewerkschaften und die [[attac]]-Regionalgruppe. Anlass war der zunehmende Versuch hiesiger Unternehmer, mit der Drohung des Arbeitsplatzabbaues Arbeitszeitverlängerung und Löhnkürzungen zu erpressen. Die schlimmsten Beispiele findet man bei [[Parzeller]] und [[JUMO|Juchheim]]. 95 Kollegen - darunter auch zahlreiche Betriebsräte - aus verschiedenen Industriezweigen und Dienstleistungsbereichen nahmen an dieser Tagung teil. Mit einem Begrüßungswort des Hausherren Prof. Dr. Roland Schopf von der Fachhochschule Fulda wurde sie eröffnet. Zum Thema Rettet Lohnverzicht den Arbeitsplatz? sprach im Anschluss der Bezirksleiter der IG-Metall in Frankfurt, Armin Schild. Das Hauptreferat von Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach zum Thema Gesellschaftliche Folgen der Dumpingpolitik rundete den Vortragsteil ab. Am Nachmittag traf man sich zu Arbeitsgruppen, die sich mit den folgenden Fragen beschäftigten: Rettet Lohnverzicht den Arbeitsplatz?, Erpressung oder wirtschaftliche Notwendigkeit?, Betriebliche Bündnisse und Wie können wir uns gemeinsam wehren? Ihre Ergebnisse wurden danach im Plenum vorgetragen. Um nicht ein Opfer von Lohndumping zu werden, ergab die Diskussion folgende Forderungen:
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Veranstalter waren der neue DGB-Kreisvorstand in Fulda, die Einzelgewerkschaften und die attac-Regionalgruppe. Anlass war der zunehmende Versuch hiesiger Unternehmer, mit der Drohung des Arbeitsplatzabbaues Arbeitszeitverlängerung und Löhnkürzungen zu erpressen. Die schlimmsten Beispiele findet man bei Parzeller und Juchheim. 95 Kollegen - darunter auch zahlreiche Betriebsräte - aus verschiedenen Industriezweigen und Dienstleistungsbereichen nahmen an dieser Tagung teil. Mit einem Begrüßungswort des Hausherren Prof. Dr. Roland Schopf von der Fachhochschule Fulda wurde sie eröffnet. Zum Thema Rettet Lohnverzicht den Arbeitsplatz? sprach im Anschluss der Bezirksleiter der IG-Metall in Frankfurt, Armin Schild. Das Hauptreferat von Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach zum Thema Gesellschaftliche Folgen der Dumpingpolitik rundete den Vortragsteil ab. Am Nachmittag traf man sich zu Arbeitsgruppen, die sich mit den folgenden Fragen beschäftigten: Rettet Lohnverzicht den Arbeitsplatz?, Erpressung oder wirtschaftliche Notwendigkeit?, Betriebliche Bündnisse und Wie können wir uns gemeinsam wehren? Ihre Ergebnisse wurden danach im Plenum vorgetragen. Um nicht ein Opfer von Lohndumping zu werden, ergab die Diskussion folgende Forderungen:
1) Verstärkte Vernetzung mit außergewerkschaftlichen Gruppen.
1) Verstärkte Vernetzung mit außergewerkschaftlichen Gruppen.
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* C. Käppeler [http://www.christoph-kaeppeler.de/ http://www.christoph-kaeppeler.de/]
* C. Käppeler [http://www.christoph-kaeppeler.de/ http://www.christoph-kaeppeler.de/]
* Osthessen-News [http://www.osthessen-news.de/ http://www.osthessen-news.de/]
* Osthessen-News [http://www.osthessen-news.de/ http://www.osthessen-news.de/]
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* Fuldainfo [http://www.fuldainfo.de/ http://www.fuldainfo.de/]
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* Fulda-Info [http://www.fuldainfo.de/ http://www.fuldainfo.de/]
* Printzip [http://www.printzip.de/ http://www.printzip.de/]
* Printzip [http://www.printzip.de/ http://www.printzip.de/]
* Marktkorb usw. [http://www.parzeller.de/ http://www.parzeller.de/]
* Marktkorb usw. [http://www.parzeller.de/ http://www.parzeller.de/]
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* Linke.Offene Liste [http://fulda-vogelsberg.de/fuldawiki/ http://fulda-vogelsberg.de/fuldawiki/]
* Linke.Offene Liste [http://fulda-vogelsberg.de/fuldawiki/ http://fulda-vogelsberg.de/fuldawiki/]
* SPD [http://www.spd-fulda.de/ http://www.spd-fulda.de/]
* SPD [http://www.spd-fulda.de/ http://www.spd-fulda.de/]
-
* [[attac]] Fulda [http://www.attac.de/fulda/ http://www.attac.de/fulda/]
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* attac Fulda [http://www.attac.de/fulda/ http://www.attac.de/fulda/]
== Fax-Abruf ==
== Fax-Abruf ==
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Am 22.11.2005 war dann auch in der Fuldaer Innenstadt der Ruf zu hören: LIDL ist nicht zu billigen! Eine zwar kleine, aber dafür um so buntere Gruppe von Attac-Aktivisten und Gewerkschaftern konnte selbst die hiesige Presselandschaft zu mehr oder weniger übersehbaren [http://www.fuldaerzeitung.de/sixcms/detail.php?template=fz_meldung_04&id=124786 Meldungen] und [http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1120519 Bilderstrecken]  veranlassen. Auch ein Video der Fuldaer Attac Gruppe ist im Netz zu [http://www.attac.de/lidl-kampagne/?id=300 finden].
Am 22.11.2005 war dann auch in der Fuldaer Innenstadt der Ruf zu hören: LIDL ist nicht zu billigen! Eine zwar kleine, aber dafür um so buntere Gruppe von Attac-Aktivisten und Gewerkschaftern konnte selbst die hiesige Presselandschaft zu mehr oder weniger übersehbaren [http://www.fuldaerzeitung.de/sixcms/detail.php?template=fz_meldung_04&id=124786 Meldungen] und [http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1120519 Bilderstrecken]  veranlassen. Auch ein Video der Fuldaer Attac Gruppe ist im Netz zu [http://www.attac.de/lidl-kampagne/?id=300 finden].
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Der Zug führte vom [[Universitätsplatz]] zur Lidl-Filiale an der Frankfurter Straße, wo mit dem Filialleiter über das Recht des Verbrauchers auf Information über die Herkunft der Lidl- Produkte sowie über das Recht der Lidl-Mitarbeiter auf gewerkschaftliche Organisierung gesprochen wurde. Mit dem Slogan "Ein anderes Lidl ist möglich" scheint eine Vision der Fuldaer Globalisierungskritiker bereits in greifbare Nähe gerückt zu sein: In einer breit angelegten und gut finanzierten Prestigekampagne kämpft das Schwarz-Imperium nun um sein Image. Die Erweiterung des Sortiments um so genannte Biound Fair gehandelte Produkte ist allerdings unter genau diesem Vorzeichen zu sehen und wird entsprechend [http://www.attac.de/lidl-kampagne/content/background/Factsheet_Endversion.pdf kritisch]  beäugt. Auch die [[Attac]] Regionalgruppe Fulda will sich mit diesen Zugeständnissen nicht zufrieden geben. Für diesen Sommer ist im Rahmen der bundesweiten Kampagne durchaus auch hier noch mit Aktionen gegen "Dumping um jeden Preis" zu rechnen. Ob darüber in der Fuldaer Presse zu lesen ist, darf jedoch bezweifelt werden, sind doch Aldi und Lidl mit die wichtigsten Anzeigenkunden. (BG)
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Der Zug führte vom Universitätsplatz zur Lidl-Filiale an der Frankfurter Straße, wo mit dem Filialleiter über das Recht des Verbrauchers auf Information über die Herkunft der Lidl- Produkte sowie über das Recht der Lidl-Mitarbeiter auf gewerkschaftliche Organisierung gesprochen wurde. Mit dem Slogan "Ein anderes Lidl ist möglich" scheint eine Vision der Fuldaer Globalisierungskritiker bereits in greifbare Nähe gerückt zu sein: In einer breit angelegten und gut finanzierten Prestigekampagne kämpft das Schwarz-Imperium nun um sein Image. Die Erweiterung des Sortiments um so genannte Biound Fair gehandelte Produkte ist allerdings unter genau diesem Vorzeichen zu sehen und wird entsprechend [http://www.attac.de/lidl-kampagne/content/background/Factsheet_Endversion.pdf kritisch]  beäugt. Auch die Attac Regionalgruppe Fulda will sich mit diesen Zugeständnissen nicht zufrieden geben. Für diesen Sommer ist im Rahmen der bundesweiten Kampagne durchaus auch hier noch mit Aktionen gegen "Dumping um jeden Preis" zu rechnen. Ob darüber in der Fuldaer Presse zu lesen ist, darf jedoch bezweifelt werden, sind doch Aldi und Lidl mit die wichtigsten Anzeigenkunden. (BG)
== Gentechniktag auf dem Uniplatz ==
== Gentechniktag auf dem Uniplatz ==
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'''Am 3. März 2006 fand ein bundesweiter dezentraler Aktionstag gegen Agro-Gentechnik statt. In Fulda und weit über 50 deutschen Städten gingen Menschen auf die Straßen, um durch Veranstaltungen und Aktionen auf die Gefahren der grünen Gentechnik aufmerksam zu machen.'''
'''Am 3. März 2006 fand ein bundesweiter dezentraler Aktionstag gegen Agro-Gentechnik statt. In Fulda und weit über 50 deutschen Städten gingen Menschen auf die Straßen, um durch Veranstaltungen und Aktionen auf die Gefahren der grünen Gentechnik aufmerksam zu machen.'''
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Den Anstoß dazu gab die Initiative Gentechnikfreie Regionen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL) und das Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW) haben sich in diesem Bündnis als Projektpartner zusammengeschlossen. In Fulda waren bei dieser Aktion Vertreter vieler Organisationen vertreten, z.B. Biolandverband, Biosphärenreservat, Bauernverband, Direktvermarkter, Antonius-Hof, Landwirtschaftsschule, IGFür, die Grünen, Verbraucherberatung und [[Attac]]. '''Was bleibt übrig vom 3.3.06?'''  
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Den Anstoß dazu gab die Initiative Gentechnikfreie Regionen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL) und das Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW) haben sich in diesem Bündnis als Projektpartner zusammengeschlossen. In Fulda waren bei dieser Aktion Vertreter vieler Organisationen vertreten, z.B. Biolandverband, Biosphärenreservat, Bauernverband, Direktvermarkter, Antonius-Hof, Landwirtschaftsschule, IGFür, die Grünen, Verbraucherberatung und Attac. '''Was bleibt übrig vom 3.3.06?'''  
Das Thema ist einfach zu wichtig, um es aus den Augen zu verlieren. Zu viele Fragen und Probleme sind noch ungeklärt. Die Patentierung von Saatgut und deren Folgen, die Lücken in der Kennzeichnungspflicht, oder der Umgang mit der permanenten Wirksamkeit einmal freigesetzter GVO (gentechnisch veränderter Organismus). Wie löst man das Problem der Unwiderruflichkeit?
Das Thema ist einfach zu wichtig, um es aus den Augen zu verlieren. Zu viele Fragen und Probleme sind noch ungeklärt. Die Patentierung von Saatgut und deren Folgen, die Lücken in der Kennzeichnungspflicht, oder der Umgang mit der permanenten Wirksamkeit einmal freigesetzter GVO (gentechnisch veränderter Organismus). Wie löst man das Problem der Unwiderruflichkeit?
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Eine wirksame Vorgehensweise, sich gegen das aggressive Herrschaftsgebaren der Saatgutkonzerne und Lobbyisten zu wehren und sich dem schleichenden Einzug dieser gefährlichen Technologie im Agrarbereich zu widersetzen, ist die Schaffung und die Erhaltung gentechnikfreier Städte, Gemeinden und Regionen. [[Attac]] widmete diesen Tag deshalb der Fragestellung, was Lokalpolitiker und Kirchenvertreter dafür tun, ihre Ländereien gentechnikfrei zu halten. Dieser Fragestellung schlossen sich zahlreiche Bürger mit ihrer Unterschrift an.
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Eine wirksame Vorgehensweise, sich gegen das aggressive Herrschaftsgebaren der Saatgutkonzerne und Lobbyisten zu wehren und sich dem schleichenden Einzug dieser gefährlichen Technologie im Agrarbereich zu widersetzen, ist die Schaffung und die Erhaltung gentechnikfreier Städte, Gemeinden und Regionen. Attac widmete diesen Tag deshalb der Fragestellung, was Lokalpolitiker und Kirchenvertreter dafür tun, ihre Ländereien gentechnikfrei zu halten. Dieser Fragestellung schlossen sich zahlreiche Bürger mit ihrer Unterschrift an.
Die Anfrage wurde zeitgleich an alle Bürgermeister des Landkreises Fulda und an die Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche gestellt. Nach Eingang der Antworten ist eine öffentliche Veranstaltung geplant mit dem Ziel, ein [http://www.bund-hessen.de/positionen/keine_gentechnik.html gemeinsames Aktionsbündnis] zu gründen, bzw. sich dem bereits bestehenden hessischen Aktionsbündnis "Keine Gentechnik auf Hessens Feldern und in Hessens Lebensmitteln" anzuschließen und die "[http://www.bund-hessen.de/positionen/keine_gentechnik.html Wiesbadener Erklärung]" zu unterzeichnen.
Die Anfrage wurde zeitgleich an alle Bürgermeister des Landkreises Fulda und an die Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche gestellt. Nach Eingang der Antworten ist eine öffentliche Veranstaltung geplant mit dem Ziel, ein [http://www.bund-hessen.de/positionen/keine_gentechnik.html gemeinsames Aktionsbündnis] zu gründen, bzw. sich dem bereits bestehenden hessischen Aktionsbündnis "Keine Gentechnik auf Hessens Feldern und in Hessens Lebensmitteln" anzuschließen und die "[http://www.bund-hessen.de/positionen/keine_gentechnik.html Wiesbadener Erklärung]" zu unterzeichnen.
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Die Recherchen zu diesem Thema sind noch nicht abgeschlossen. Wir hoffen, in der Endfassung oder in der nächstes Ausgabe an dieser Stelle mit einem sehr interessanten Interview aufwarten zu können.  
Die Recherchen zu diesem Thema sind noch nicht abgeschlossen. Wir hoffen, in der Endfassung oder in der nächstes Ausgabe an dieser Stelle mit einem sehr interessanten Interview aufwarten zu können.  
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Und immer sind da Spuren,
Und immer sind da Spuren,
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und immer ist einer dagewesen,
und immer ist einer dagewesen,
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und immer ist einer noch höher geklettert.
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Das darf dich nicht entmutigen.
Das darf dich nicht entmutigen.
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Klettere, steige, steige.
Klettere, steige, steige.
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Aber es gibt keine Spitze.
Aber es gibt keine Spitze.
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Und es gibt keinen Neuschnee.
Und es gibt keinen Neuschnee.
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KASPER HAUSER
KASPER HAUSER
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IGNAZ WROBEL
IGNAZ WROBEL
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THEOBALD TIGER
THEOBALD TIGER
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PETER PANTER
PETER PANTER
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KURT TUCHOLSKY
KURT TUCHOLSKY
== Last but not least... ==
== Last but not least... ==
Der oben abgebildete Aufkleber wird von einem [http://www.foebud.org/ Bielefelder Verein] zum Schutz persönlicher Daten verbreitet und zeigt, dass der Ruf nach Ordnung und Sauberkeit nicht immer ein guter Ratgeber ist. Bekannt wurde der Verein mit dem [http://www.bigbrotherawards.de/ Big Brother Award], einem Preis für missbräuchlichen Umgang mit Technik und Informationen. Ein aktueller Aspirant des wenig begehrten Preises ist die Stadt Fulda.
Der oben abgebildete Aufkleber wird von einem [http://www.foebud.org/ Bielefelder Verein] zum Schutz persönlicher Daten verbreitet und zeigt, dass der Ruf nach Ordnung und Sauberkeit nicht immer ein guter Ratgeber ist. Bekannt wurde der Verein mit dem [http://www.bigbrotherawards.de/ Big Brother Award], einem Preis für missbräuchlichen Umgang mit Technik und Informationen. Ein aktueller Aspirant des wenig begehrten Preises ist die Stadt Fulda.
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Mehr zum Thema [[Videoüberwachung]]
 
== Letzte Seite ==
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=== [[Adecco]] Hauptverwaltung ===
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(Todesanzeige) Noch schimmert das Licht in Deinen Augen, doch wir wissen, Du und damit wir müssen bald gehen. Wir begleiten Dich. Deine Belegschaft
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