Kaliabbau: Erdsenkungen

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In ehemaligen Bergbaugebieten gibt es Gefährdungen durch Erdsenkungen. Diese können allmählich aber auch plötzlich geschehen.

  • Erdfälle und Dolinen (Krater, die sich plötzlich auftun)
  • allmähliche Senkungen mit Schäden an Gebäuden (Risse)
  • Erdbeben, die durch zusammenstürzende Stollen und Strecken entstehen

Im Kalibergbau ist hier besonders die Eigenschaft des Salzes zu nennen, welches allmählich Hohlräume schließt (Konvergenz) bzw. Auswaschungen von Salzlagern.


Inhaltsverzeichnis

Erdfälle

Nachterstedt

geschrieben Dienstag, 21. Juli 2009

Nachterstedt, Erdfälle und das Salz

Die Bildeindrücke der eingerutschten Uferböschung am Concordia-See in Sachsen Anhalt sind gewaltig. Medien interviewen die geschockten Einwohner, das Gelände wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Schnell scheint die Ursache gefunden: der Braunkohletagebau. Eine schnelle passende Lösung, steht Braunkohletagebau doch wie kaum ein anderes Umweltthema als Hinterlassenschaft der DDR Industriepolitik im Focus.

Doch unter dem seit 150 Jahren bestehenden Braunkohleabbau, befindet sich ebenso Deutschlands ältestes Kali- und Salz Abbaugebiet. Etwa 20 km entfernt liegt Staßfurt, wo Erdfälle und Geländeabsenkungen bereits viele Teile der Innenstadt einstürzen ließen. Durch einen Erdfall Ende des 19. Jahrhunderts entstand ein Loch, das seit 1929 als „Strandsolbad“ genutzt wird.

Weiter südöstlich fast ebenso nahe, das Salzbergwerk Bernburg. Hier betreibt noch heute der Konzern K+S AG aktiven Abbau. Abbaufelder und ausgeräumte Stollen durchziehen kilometerweit den Untergrund Sachsen-Anhalts.

Die Braunkohle von Nachtenstedt wird als versalzt beschrieben, denn sie ruht auf ausgedehnten Salzstöcken. Was geschehen kann, wenn Wasser durch Verwundungen der Deckschichten eindringt, sehen wir derzeit am gescheiterten Atommüllager Asse in Niedersachsen. Es droht einzustürzen. Erdfälle sind im Kali und Salzabbaugebieten häufig anzutreffen, insbesondere, wenn Stollen und Gänge nicht wieder durch Abraum verfüllt werden und Wasser die Kalipfeiler auflöst. Der Bergdruck lässt tonnenschwere Brocken von den Decken fallen, so geschehen z.B. im Endlager Morsleben. Durch zusammenbrechende Hohlräume wurden schon mehrfach Erdbeben ausgelöst wie z.B.1989 im Kaliabbaugebiet in thüringischen Rhön.

Ein Kilometer großer See über einer Salzlagerstätte mag zwar eine billige Lösung zur Renaturierung des Braunkohleabbaus gewesen sein, doch die Gefahr der Auflösung des darunter liegenden verwundeten Salzstockes wurde ignoriert oder billigend in Kauf genommen.

Karin Masche

Tiefenort

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Staßfurt

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Erdbeben

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Völkershausen

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Kalibergbau Neuhof

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