Postagentur

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== Postagentur in großem Stile ==
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Wie [[Die LINKE.Offene Liste]] aus unterrichteten Kreisen erfuhr, plant [[Parzeller]], eine eigene Postzustellung zusammen mit der Zustellung der Fuldaer Zeitung anzubieten.  
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Bis Ende 2006 wollen Zeitungsverlage flächenddeckend Postzustellung anbieten. In 80% aller Städte und Gemeinden in Deutschland sind bereits Verlage als Postdienstleister aktiv.  
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Bis Ende 2006 wollten Zeitungsverlage flächenddeckend Postzustellung anbieten. In 80% aller Städte und Gemeinden in Deutschland sind bereits Verlage als Postdienstleister aktiv.  
Der Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger erwartet "von der Bundesregierung, dass sie gleiche Wettbewerbsbedingungen für den von der Mehrwertsteuer befreiten Ex-Monopolisten Deutsche Post und die neuen Anbieter schaffe. Ziel der Verleger seien 15 Prozent des Briefvolumens der Post." [http://medien.hamburg.de/artikel.do?ok=20916&teaserId=478261&uk=20919&cid=6400537]
Der Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger erwartet "von der Bundesregierung, dass sie gleiche Wettbewerbsbedingungen für den von der Mehrwertsteuer befreiten Ex-Monopolisten Deutsche Post und die neuen Anbieter schaffe. Ziel der Verleger seien 15 Prozent des Briefvolumens der Post." [http://medien.hamburg.de/artikel.do?ok=20916&teaserId=478261&uk=20919&cid=6400537]
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==Arbeit darf nicht arm machen ==
==Arbeit darf nicht arm machen ==
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Auf einer Betriebsversammlung der Beschäftigten der Post AG wurde die Forderung erhoben, dass bei der Lizenzvergabe von Postzustellungsdiensten auch Lohnstandarts eine Rolle spielen sollten. So würden z.B. die Angestellten der PIN AG einen Stundenlohn von 5,84 Euro erhalten. Die Briefzusteller der Deutschen Post AG erhielten immerhin einen Einstiegesstundenlohn von 10,54 Euro. Diese Entwicklung fordere einen gesetzlichen [[Mindestlohn]] der Dumpinglöhne im Bereich der Briefzustellung verhindere.
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Auf einer Betriebsversammlung der Beschäftigten der Post AG im März 2006 wurde die Forderung erhoben, dass bei der Lizenzvergabe von Postzustellungsdiensten auch Lohnstandarts eine Rolle spielen sollten. So würden z.B. die Angestellten der PIN AG einen Stundenlohn von 5,84 Euro erhalten. Die Briefzusteller der Deutschen Post AG erhielten immerhin einen Einstiegesstundenlohn von 10,54 Euro. Diese Entwicklung fordere einen gesetzlichen [[Mindestlohn]] der Dumpinglöhne im Bereich der Briefzustellung verhindere.
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POST-Betriebsversammlung: 1.000 Zusteller & BSIRSKE gegen Lohndumping [http://www.osthessen-news.de/beitrag_C.php?id=1134003]
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Im April 2007 war klar: Die Beschäftigten von PIN in Fulda, die sowieso schon nur den halben Lohn eines Zustellers der Post erhalten und in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen arbeiteten wurden gekündigt. Die PIN Dienstleistungen wurden von Parzeller übernommen, der die Zusteller der Fuldaer Zeitung die Briefe austragen läßt, zu einem Stundenlohn unter 5 Euro.
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* POST-Betriebsversammlung: 1.000 Zusteller & BSIRSKE gegen Lohndumping [http://www.osthessen-news.de/beitrag_C.php?id=1134003]
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* PARZELLER statt PIN MAIL? Privater Postdienst macht dicht: 50 Entlassungen mit Video [http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1135012]
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Version vom 07:06, 12. Jun. 2007

Inhaltsverzeichnis

Postagentur in großem Stile

Wie Die LINKE.Offene Liste aus unterrichteten Kreisen erfuhr, plant Parzeller, eine eigene Postzustellung zusammen mit der Zustellung der Fuldaer Zeitung anzubieten, so schrieben wir im August 2006.

Bis Ende 2006 wollten Zeitungsverlage flächenddeckend Postzustellung anbieten. In 80% aller Städte und Gemeinden in Deutschland sind bereits Verlage als Postdienstleister aktiv.

Der Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger erwartet "von der Bundesregierung, dass sie gleiche Wettbewerbsbedingungen für den von der Mehrwertsteuer befreiten Ex-Monopolisten Deutsche Post und die neuen Anbieter schaffe. Ziel der Verleger seien 15 Prozent des Briefvolumens der Post." [1]

Schon 1998 sah sich die Postgewerkschaft mit dem Ansinnen der Unternehmensleitung konfrontiert die Bezüge der Zusteller auf Zusteller/innen um 53% abzusenken.

Man kann also davon ausgehen, dass die Zusteller der Verleger nur 30% der Gehälter bekommen, die ursprünglich die Briefträger der Post erhalten haben. Dazu keine soziale Sicherung, Alterssicherung, keine lebenshaltungsdeckende Beschäftigung etc.

So sollen bei Neuverträgen, die sowieso schon niedrige Entlohnung der Zusteller der Fuldaer Zeitung nochmals um 40% gedrückt werden.

Geplant ist sich in den bundesweiten Aufbau eines Verlegernetzes zur Postzustellung einzuklinken. In Zusammenarbeit mit der Main-Post und deren Zustellerfirma Main Brieflogistik [2] soll die Post zunächst der Fuldaer Firmenkundschaft eingesammelt, zur Sortierung zum bayerischen Briefsortierzentrum der Mainpost gebacht und am nächsten Tag in Fulda zugestellt werden.


weblinks

Seite der ver.di für Zeitungszusteller [3]


Arbeit darf nicht arm machen

Auf einer Betriebsversammlung der Beschäftigten der Post AG im März 2006 wurde die Forderung erhoben, dass bei der Lizenzvergabe von Postzustellungsdiensten auch Lohnstandarts eine Rolle spielen sollten. So würden z.B. die Angestellten der PIN AG einen Stundenlohn von 5,84 Euro erhalten. Die Briefzusteller der Deutschen Post AG erhielten immerhin einen Einstiegesstundenlohn von 10,54 Euro. Diese Entwicklung fordere einen gesetzlichen Mindestlohn der Dumpinglöhne im Bereich der Briefzustellung verhindere.

Im April 2007 war klar: Die Beschäftigten von PIN in Fulda, die sowieso schon nur den halben Lohn eines Zustellers der Post erhalten und in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen arbeiteten wurden gekündigt. Die PIN Dienstleistungen wurden von Parzeller übernommen, der die Zusteller der Fuldaer Zeitung die Briefe austragen läßt, zu einem Stundenlohn unter 5 Euro.


Medien:

  • POST-Betriebsversammlung: 1.000 Zusteller & BSIRSKE gegen Lohndumping [4]
  • PARZELLER statt PIN MAIL? Privater Postdienst macht dicht: 50 Entlassungen mit Video [5]



Xanto: Bundesweites Sortierzentrum in Fulda !

Die Speditionen wollen auch ins Geschäft! In einer Pressemitteiling schreibt posttip.de: [6]

Eine "Gruppe von mittelständischen und bundesweit tätigen Logistikdienstleistern, unter ihnen die Gründer von DPD, German Parcel und der Speditionskooperation System Alliance, haben in München das private Briefdienstnetzwerk "Xanto" gegründet. Das Unternehmen agiert als Kooperation und führt regional tätige Briefdienste in Deutschland zu einem bundesweiten Netz zusammen."

Postkasten Courier Briefdienst in Bad Balzungen

"Die Strukturen für ein flächendeckendes Briefdienstnetzwerk, das mit dem Namenszusatz „LetNet-System“ beschrieben wird, liefern ein zentraler Umschlagbetrieb mit Sortierzentrum in Fulda, ein zentrales Rechenzentrum und die Über-Nacht-Verbindung der regionalen Briefdienste durch einen Express-Dienstleister."

Zeitungen aus dem Südwesten schreiben: "Xanto organisiert den Haupttransport - nicht aber die Zustellung der Briefe an die Adressaten. Dieser Part soll von regional tätigen Briefdiensten übernommen werden." [7]

und weiter: "Privatkunden sind für Xanto uninteressant "Das Abholen der Briefe rechne sich nämlich erst ab 50 Sendungen pro Absender und Tag."

Das bedeutet: die Rosinen picken die neuen Brieflogistikfirmen, der Briefversand für "Otto-Normal-Verbraucher" wird teurer. Wem nutzt die Privatisierung der Post? (WikiSysop 00:15, 27. Aug 2006 (CEST))

Postagenturen in der Fläche

Durch die Privatisierung der Deutschen Bundespost wurden die Standorte der Filialen überprüft, zahlreiche geschlossen und die Dienstleistungen Subunternehmern gegeben, die sog. Postagenturen in ihren bereits vorhandenen Geschäftsräumen einrichteten.

Auch in Stadt und Landkreis Fulda wurden zahlreiche Poststellen aufgegeben.

Ist der Service in den Postagenturen schon eingeschränkt, so wird die Versorgung der Bevölkerung mit der Dienstleistung durch Schließung selbst dieser Agenturen vollkommen in Frage gestellt.


Ein krasser Fall zeigt sich in Neuhof:

Am 25.4.06 wurde die Postagentur im Ortskern von Neuhof überfallen (Fotos und Bericht) [8]. Seitdem bleibt die Poststelle, die geschlossen, ein Schild weist die Kunden darauf hin, die Poststellen in Eichenzell oder Mittelkalbach aufzusuchen.

Humorvoll berichtet osthessennews darüber [9]

Die Bürger fragen sich, wie lange dieser Zustand noch anhalten soll. Der Betreiber der Postgentur, die Bäckerei Happ habe wohl kein Interesse mehr an der Dienstleistung.

Eine Information des Kandidaten der Die Linke.Offene Liste Willi Erdt aus Neuhof

Schließung Postfilialen

Fulda Hirschweg 19

Fulda Rittlehnstr. 3

Fulda Ulanenstr. 21

Künzell Am Stück 9

Künzell Edelzeller Str. 30-32

Petersberg Agidienstr. 7

Neuhof Büchenbergerstr. 12

Eichenzell Talstr. 24

Großenlüder Vogelsbergstr. 16

Tann Hauptstr. 36

Hofbieber Am Sandberg 1

Kalbach Schulstr. 4

Ebersburg Hauptstr. 9


Verschlechterung der Leistungen

Die Serviceleistungen für den Bürger gehen nicht nur mit der Schließung der Postfilialen und dem Abräumen der Briefkästen den Bach runter.

Meine Freundin ist aufgrund schwerer Arthritis Frührentnerin und hält sich während der kalten Jahreszeit zur Linderung ihrer Gelenkschmerzen immer einige Wochen im südeuropäischen Ausland auf. Sie stellt für diese Zeit einen Postnachsendeantrag bei der Deutschen Post zur Adresse ihrer Eltern.

Als sie das letzte Mal von ihrer Reise zurückkam, fand sie in ihrem Briefkasten wichtige Post des Versorgungsamtes: Zunehmend übertragen Ämter und Behörden die Zustellung der Post auf private Dienstleister, für die der Nachsendeantrag nicht gilt.

Wohin soll so etwas führen? Können wir in Zukunft ganz auf Nachsendeanträge verzichten oder müssen wir für jeden Postdienstleister einen gesonderten (kostenpflichtigen) Nachsendeantrag ausstellen?

Persönliche Werkzeuge