Bearbeiten von „Stadtverordnetenversammlung Februar 2015“

Aus Fuldawiki

Wechseln zu: Navigation, Suche
Du bearbeitest diese Seite unangemeldet. Wenn du speicherst, wird deine aktuelle IP-Adresse in der Versionsgeschichte aufgezeichnet und ist damit unwiderruflich öffentlich einsehbar.
Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und speichere dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.
Aktuelle Version Dein Text
Zeile 40: Zeile 40:
-
==Initiativen Die LINKE.Offene Liste==
+
==Anfragen Die LINKE.Offene Liste==
-
{{:Anfrage:_Menschen_ohne_Krankenversicherung_in_Fulda}}
+
===Anfrage: Menschen ohne Krankenversicherung in Fulda===
 +
Auch in unserer Stadt leben Menschen ohne Krankenversicherung. Die Gründe sind vielfältig und reichen von Nichtzahlungsfähigkeit bei insbesondere sehr hohen Kassenbeiträgen im Alter, Verlust der gesetzlichen Versicherung bei Selbstständigkeit, Arbeitslosigkeit und anderer Umstände über fehlende gesundheitliche Absicherung bei fehlendem Aufenthalsstatus. Erst kürzlich machte die Fuldaer Malteser Migranten Medizin in lokalen Medien auf diesen Umstand aufmerksam.
-
{{:Antrag:_Menschen_ohne_Krankenversicherung_in_Fulda}}
+
Wir fragen den [[Magistrat]]:
 +
 
 +
1.
 +
Gibt es Erkenntnisse über die Situation und die Anzahl in Fulda lebender Menschen ohne Krankenversicherung?
 +
 
 +
2.
 +
Mit welchen Instrumenten ist die Stadt Fulda in der Lage unterstützend einzugreifen, die gesundheitliche Versorgung sicherzustellen?
 +
 
 +
3.
 +
Welche besondere Verantwortung sieht die Stadt Fulda durch ihre Eigentümernschaft am Klinikum Fulda mit Sachleistungen zu helfen?
 +
 
 +
==Antwort:==
 +
 
 +
1.
 +
Obwohl längst eine Krankenversicherungspflicht für alle eingeführt
 +
wurde, gibt es immer noch Menschen, die keine Krankenversicherung
 +
haben. Es gibt viele Gründe, warum Bürgerinnen und Bürger
 +
aus der gesetzlichen Krankenversicherung fallen bzw. nicht versichert
 +
werden. Solche sind insbesondere:
 +
• Verlust des Arbeitsplatzes
 +
• Ausscheiden aus der Familienversicherung (z. B. wegen Erreichen
 +
der Altersgrenze oder Scheidung)
 +
• Falsche oder verschwiegene Angaben bei Abschluss einer privaten
 +
Krankenversicherung
 +
• Fehlende Vorversicherungszeiten (oftmals bei Migranten der
 +
Fall).
 +
 
 +
Sofern keine erneute Pflichtmitgliedschaft (z. B. durch Arbeitsaufnahme,
 +
Bezug von Hartz IV Leistungen, Aufnahme in eine Familienversicherung
 +
bei sonstigen Angehörigen) möglich ist, besteht die
 +
einzige Option darin, innerhalb einer 3-Monatsfrist Frist die freiwillige
 +
Weiterversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung abzuschließen.
 +
Ist die Frist verstrichen, gibt es nur noch sehr eingeschränkte
 +
Aufnahmemöglichkeiten. Definitiv ausgeschlossen ist sodann
 +
eine direkte Mitgliedschaft für Bezieher von laufenden Sozialhilfeleistungen.
 +
Diese können nur noch über ein sogenanntes „Betreuungsverhältnis“
 +
(siehe Ziffer 2) abgesichert werden.
 +
 
 +
2.
 +
Personen, welchen eine direkte Mitgliedschaft zur gesetzlichen Krankenversicherung
 +
endgültig verwehrt wird und die auch keinen Zugang
 +
zur privaten Krankenversicherung haben, erhalten unter be-2
 +
stimmten Voraussetzungen (Einkommen liegt unterhalb einer individuell
 +
zu ermittelnden Einkommensgrenze) über das Sozialamt Krankenhilfe.
 +
Das Sozialamt meldet die Person bei einer selbst gewählten
 +
Krankenkasse an. Von dort erhalten sie eine Versichertenkarte.
 +
Hierdurch kommt keine typische Krankenkassenmitgliedschaft mit
 +
Beitragszahlung zustande, sondern eine sogenannte „unechte“ Mitgliedschaft.
 +
Das Leistungsniveau ist aber völlig identisch mit dem
 +
Leistungsniveau, das "echten" Kassenmitgliedern zusteht. Die der
 +
gesetzlichen Krankenkasse anfallenden Kosten werden dieser vom
 +
Sozialamt zuzüglich eines Verwaltungskostenzuschlags erstattet.
 +
Beim Sozialamt der Stadt Fulda werden aktuell 168 Personen als
 +
nicht gesetzlich krankenversicherte Personen geführt.
 +
 
 +
3.
 +
Wie zuvor dargestellt, sind die über das Netz der Sozialhilfe versicherten
 +
Personen in gleichem Umfang wie direkte Mitglieder der gesetzlichen
 +
Krankenkassen versichert. Dies gilt auch für Sachleistungen zu denen beispielsweise
 +
Medikamente und die Krankenhausbehandlung zählen. Eine
 +
leistungsgerechte Gleichstellung ist somit gegeben. Die Erbringung zusätzlicher
 +
Sachleistungen durch die Stadt, welcher Art auch immer, ist nicht
 +
erforderlich bzw. erkennbar.
 +
Diese Ausführungen gelten nicht für Berechtigte auf Leistungen nach dem
 +
Asylbewerberleistungsgesetz. Ausländer, welche nach dieser Vorschrift
 +
leistungsberechtigt sind, haben unmittelbare Ansprüche auf notwendige
 +
Gesundheitsleistungen. Anfallende Kosten werden direkt vom Landkreis
 +
Fulda als zuständige Behörde an die Leistungserbringer gezahlt.
 +
 
 +
==Anträge Die LINKE.Offene Liste==
 +
 
 +
===Antrag: Menschen ohne Krankenversicherung in Fulda===
 +
 
 +
Auch in unserer Stadt leben Menschen ohne Krankenversicherung. Die Gründe sind vielfältig und reichen von Nichtzahlungsfähigkeit bei insbesondere sehr hohen Kassenbeiträgen im Alter, Verlust der gesetzlichen Versicherung bei Selbstständigkeit, Arbeitslosigkeit und anderer Umstände über fehlende gesundheitliche Absicherung bei fehlendem Aufenthaltsstatus.
 +
Erst kürzlich machte die Fuldaer Malteser Migranten Medizin in lokalen Medien auf diesen Umstand aufmerksam.
 +
 
 +
Die Fraktion DIE LINKE. Offene Liste beantragt daher:
 +
 
 +
1.
 +
Es wird ein Fonds geschaffen, aus dem ärztliche Leistungen für Nichtkrankenversicherte finanziert werden. Dieser Fond kann u. a. gespeist werden aus Forderungen Arbeitgeber, die ihrer Krankenversicherungspflicht nicht nackommen bzw. diese unterlaufen. Das Verfahren kann ähnlich den kommunalen Vorauszahlungen beim Unterhaltsvorschuss gestaltet sein.
 +
 
 +
2.
 +
Die Stadt Fulda zeigt sich ihrer Verantwortung der Eigentümerschaft des Klinikums Fulda gerecht, dass die Leitung des Klinikums angewiesen wird keine Menschen ohne Krankenversicherungsschutz abzuweisen. Die Städtischen Vertreter im Aufsichtsrat sind für die Umsetzung dieser Eigentümerwillens verantwortlich.
-
==Verschiedenes==
 
===Intolerante und paradoxe Anfragen der Republikaner===
===Intolerante und paradoxe Anfragen der Republikaner===
-
[[Datei:Gegen rassismus 2015.jpg|right]]
+
Der Fuldaer Republikaner sorgte sich in einer Anfrage (Quelle: 1&2) (selbstverständlich aus reiner Nächstenliebe...) zunächst um "Nichtdeutsche" und fragt den Magistrat (und damit auch den Oberbürgermeister [Gerhard Möller]) in einer weiteren Anfrage (Quelle 3) ganz erschrocken wieso man an einer Demonstration (ohne Gegendemonstration) für ein buntes Fulda teilnimmt und dabei Partei für eine Seite ergreife...
-
Der Fuldaer Republikaner sorgte sich in einer Anfrage zunächst darum, ob Muslimen zugemutet werde könne Ausbildungen z.B. in Großküchen anzutreten, da hier doch fast täglich Schweinefleisch zubereitet werde und Desinfektion der Hände mit Alkohol auch ein Problem darstelle, weiterhin fragte er den Magistrat (und damit auch den Oberbürgermeister [[Gerhard Möller]] in einer weiteren Anfrage wieso man an einer Demonstration (ohne Gegendemonstration) für ein buntes Fulda teilnehme und dabei Partei für eine Seite ergreife... (Die Anfragen sind unter [[REP]] zu finden.)
+
-
Durch die Stadtverordneten aller anderen Parteien und Wählergemeinschaften bekam der Oberbürgermeister [[Gerhard Möller]] einheitliche Zustimmung bei seiner Antwort während der Stadtverordnetenversammlung:
+
Durch alle Parteien hinweg bekam der Oberbürgermeister [Gerhard Möller] einheitliche Zustimmung bei seiner Antwort während der SVV, in welcher er mitteilte:
"Die Anfrage beantworte ich zusammenfassend wie folgt:
"Die Anfrage beantworte ich zusammenfassend wie folgt:
-
 
Jeder Bürgerin und jedem Bürger und damit auch jedem Mandatsträger
Jeder Bürgerin und jedem Bürger und damit auch jedem Mandatsträger
steht es frei, für sich über Teilnahme an Demonstrationen zu entscheiden.
steht es frei, für sich über Teilnahme an Demonstrationen zu entscheiden.
-
 
Der Magistrat hat nicht als Gremium an der Demonstration teilgenommen.
Der Magistrat hat nicht als Gremium an der Demonstration teilgenommen.
-
 
Auf Bitten der Veranstalter habe ich als Oberbürgermeister für ein offenes,
Auf Bitten der Veranstalter habe ich als Oberbürgermeister für ein offenes,
tolerantes und gewaltfreies Fulda geworben und auf die Notwendigkeit
tolerantes und gewaltfreies Fulda geworben und auf die Notwendigkeit
vieler Anstrengungen zur Integration hingewiesen. Das ist meine Amtspflicht."
vieler Anstrengungen zur Integration hingewiesen. Das ist meine Amtspflicht."
 +
 +
* Quelle [http://fuldawiki.de/fd/images/e/e2/Rep1.jpg]Anfrage 1, Seite 1
 +
* Quelle [http://fuldawiki.de/fd/images/e/e2/Rep2.jpg]Anfrage 1, Seite 2
 +
* Quelle [http://fuldawiki.de/fd/images/e/e2/Rep3.jpg]Anfrage 2
 +
 +
[[Kategorie:Stadt Fulda]]
[[Kategorie:Stadt Fulda]]
-
[[Kategorie:Stadtverordnetenversammlung Februar 2015]]
+
[[Kategorie:Stadtverordnetenversammlungen]]
[[Kategorie:Gremien Stadt Fulda]]
[[Kategorie:Gremien Stadt Fulda]]
[[Kategorie:Gesundheitspolitik]]
[[Kategorie:Gesundheitspolitik]]

Bitte kopiere keine Webseiten, die nicht deine eigenen sind, benutze keine urheberrechtlich geschützten Werke ohne Erlaubnis des Urhebers!
Du gibst uns hiermit deine Zusage, dass du den Text selbst verfasst hast, dass der Text Allgemeingut (public domain) ist, oder dass der Urheber seine Zustimmung gegeben hat. Falls dieser Text bereits woanders veröffentlicht wurde, weise bitte auf der Diskussionsseite darauf hin. Bitte beachte, dass alle Fuldawiki-Beiträge automatisch unter der „GNU Free Documentation License 1.2“ stehen (siehe Fuldawiki:Urheberrechte für Details). Falls du nicht möchtest, dass deine Arbeit hier von anderen verändert und verbreitet wird, dann drücke nicht auf „Seite speichern“.


Abbrechen | Bearbeitungshilfe (wird in einem neuen Fenster geöffnet)
Persönliche Werkzeuge