Bearbeiten von „Fulda sicherer Hafen“

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===Fulda soll sicherer Hafen werden===
===Fulda soll sicherer Hafen werden===
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Das Bündnis „Fulda stellt sich quer e.V.“ fordert alle demokratischen Stadtverordneten auf,
Das Bündnis „Fulda stellt sich quer e.V.“ fordert alle demokratischen Stadtverordneten auf,
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Veranstaltung mit Pia Klemp in Fulda geplant. Das Bündnis „Fulda stellt sich quer“  
Veranstaltung mit Pia Klemp in Fulda geplant. Das Bündnis „Fulda stellt sich quer“  
appelliert an alle Stadtverordneten: „ Erklären sie Fulda zum sicheren Hafen, zeigen sie,  
appelliert an alle Stadtverordneten: „ Erklären sie Fulda zum sicheren Hafen, zeigen sie,  
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dass Fulda eine Stadt der Nächstenliebe, Vielfalt und Offenheit ist.“
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dass Fulda eine Stadt der Nächstenliebe, Vielfalt und Offenheit ist.“  
===Reaktionen===
===Reaktionen===
Das Internetmagazin und Zeitschrift Move36 griff die Presseerklärung auf und befragte die Fraktionen in der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung und veröffentlichte Ergebnisse davon „Sicherer Hafen“ Fulda: Fast alle Fraktionen gegen „Seebrücken“-Initiative
Das Internetmagazin und Zeitschrift Move36 griff die Presseerklärung auf und befragte die Fraktionen in der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung und veröffentlichte Ergebnisse davon „Sicherer Hafen“ Fulda: Fast alle Fraktionen gegen „Seebrücken“-Initiative
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Von Sascha-Pascal Schimmel am 29. Juli 2019 [http://playground.move36.de/2019/07/29/sicherer-hafen-fulda-fast-alle-fraktionen-gegen-seebruecken-initiative/jetzt hier erreichbar]
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Von Sascha-Pascal Schimmel am 29. Juli 2019[https://www.move36.de/2019/07/29/sicherer-hafen-fulda-fast-alle-fraktionen-gegen-seebruecken-initiative]
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[https://www.move36.de/2019/07/29/sicherer-hafen-fulda-fast-alle-fraktionen-gegen-seebruecken-initiative|ursprünglich hier, jetzt leider gelöscht und Weiterleitung zu youtube]
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Konkret wurden unserer Fraktion folgende Fragen gestellt:
Konkret wurden unserer Fraktion folgende Fragen gestellt:
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==Die Anträge Seenotrettung==
==Die Anträge Seenotrettung==
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==Seenotrettung ist kein Verbrechen==
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[http://stadtfraktion.fuldawiki.de/wp-content/uploads/2019/08/Antraege02092019.pdf]
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Die Fraktion Die Linke.Offene Liste / Menschen für Fulda beantragt:
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Die Stadt Fulda erklärt sich auch zu einem „Sicheren Hafen“ für Geflüchtete, um ein Zeichen für Solidarität und Mitmenschlichkeit zu setzten und ihren Beitrag zu leisten, die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer zu beenden.
 
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==Solidarität für Seenotgerettete==
 
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Die Stadtfraktion Bündnis90/Die GRÜNEN beantragt
 
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1. sich öffentlich gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung auf dem Mittelmeer zu positionieren.
 
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2. wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen, dass auf Landesebene rechtlich geprüft wird, ob das zukünftige „Landesaufnahmeprogramm für Flüchtlinge in Not“ für Seenotgerettete geöffnet werden kann.
 
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3. sich vor diesem Hintergrund zukünftig für aus Seenot Gerettete und aus Seenot Rettende einzusetzen und hierzu den Beitritt zum Bündnis „Sichere Häfen“ zu prüfen.
 
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[http://stadtfraktion.fuldawiki.de/wp-content/uploads/2019/08/Antraege02092019.pdf|Alle Anträge im Original mit Begründungen]
 
==Sozialausschuss am 24.9.2020==
==Sozialausschuss am 24.9.2020==
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Interessierte, die die Behandlung des Themas im [[Ausschuss für Soziales, Familie und Jugend]] verfolgen wollten, bekamen keinerlei Unterlagen zu den anstehen Anträgen und der Eingabe. Im Infosystem der Ausschussmitglieder waren zumindest die Anträge hinterlegt, für die Öffentlichkeit nicht. Aber der Text der Eingabe vom 22.7.2019 war weder der Ausschussvorsitzenden, noch Bürgermeister noch Ausschussmitgliedern bekannt. Nun standen alle drei Texte zur Abstimmung. Es stand die Gefahr, dass alle 3 Initiativen abgelehnt würden:
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folgt
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[[Datei:Tagesordnung Sozialausschuss 24 09 2020.PNG]]
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Zur [[Stadtverordnetenversammlung Oktober 2020]] haben wir das Thema erneut eingebracht. Auf der Tagesordnung stand er bis November noch nicht:
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''' Seenotrettung ist kein Verbrechen, sondern Verpflichtung'''
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'''Die Fraktion „Die Linke.Offene Liste“ beantragt:'''
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Die Stadt Fulda erklärt sich zu einem „Sicheren Hafen“ für aus Seenot Gerettete.
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Sie setzt damit ein Zeichen für Solidarität und Mitmenschlichkeit und leistet ihren Beitrag, die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer zu beenden. Sie erklärt sich damit ausdrücklich bereit, das kirchliche Rettungsschiff der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD),die Bemühungen des Bischofs von Fulda sowie zahlreiche weitere zivilgesellschaftliche Organisationen zur Rettung von Ertrinkenden zu unterstützen.
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==Sozialausschuss am 19.11.2020==
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Tatsächlich hielt der Bürgermeister Dag Wehner Wort und eine aktualisierte Fassung der Eingabe der Seebrücke Fulda findet sich auf der Tagesordnung des [[Ausschuss für Soziales, Familie und Jugend]]. Die beiden ebenfalls eingebrachten neuen Anträge Die Linke.Offene Liste und der Stadtverordneten Ute Riebold jedoch nicht. 
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[[Datei:Sozialausschuss 19 11 2020.png|right|400px]]
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===Eingabetext===
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'''Eingabe an die Stadt Fulda zur Verabschiedung einer Erklärung zur Positionierung und humanitären Hilfe für Menschen auf der Flucht an den EU-Außengrenzen'''
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Die Initiatoren und Unterstützer*innen dieser Eingabe fordern die Verantwortlichen der Stadt Fulda auf, eine offizielle Erklärung und klare Positionierung zur Hilfs- und Aufnahmebereitschaft für Geflüchtete an den EU-Außengrenzen zu verabschieden.
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Die verheerenden Brände, die das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos praktisch vollkommen zerstört haben, waren eine Katastrophe mit Ansage. Schutzsuchende Menschen leben in Moria teilweise seit Jahren unter menschenunwürdigen Bedingungen in einem völlig überfüllten Camp, ohne richtige Gesundheitsversorgung und ohne jegliche Perspektive. Diese menschenunwürdige Situation in den Lagern auf europäischem Boden ist eine Schande für die Europäische Gemeinschaft. 
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Die Solidaritätsbekundungen nach dem Feuer waren vielfältig. Unter anderem hat sich der Fuldaer Bischof Michael Gerber für die Aufnahme der Geflüchteten aus Moria ausgesprochen. Am 20. September demonstrierten bundesweit zehntausende Menschen und forderten die Evakuierung der Lager und die Aufnahme der Geflüchteten. Moria ist seit Jahren Sinnbild einer verfehlten und gescheiterten EU-Migrations- und Asylpolitik. Ein weiterer Schauplatz der die Unmenschlichkeit an den EU-Außengrenzen ist das Mittelmeer, wo täglich Menschen ertrinken und es weiterhin keine staatlichen Seenotrettungsmissionen gibt. Bundeskanzlerin und Bundesinnenminister drängen zurecht auf eine gemeinsame europäische Herangehensweise. Doch diese politische Debatte darf nicht auf dem Rücken schutzsuchender Menschen ausgetragen werden. Geflüchtete Menschen – ob Familien oder Alleinreisende – haben ein Recht auf Schutz und ein Leben in Würde.
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Der Wunsch der Initiatoren der Eingabe  nach einem entsprechenden Beschluss der städtischen Gremien noch in diesem Jahr 2020 erfolgt vor dem Hintergrund der humanitären Katastrophe, die sich jetzt an den EU-Außengrenzen abspielt, seien es die unzumutbaren Zustände auf den griechischen Inseln oder die vielen Opfer unter Geflüchteten bei der gewagten Überfahrt nach Europa auf der Flucht vor Krieg und Tod. 
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Eine starke Positionierung der Stadt Fulda ist das Symbol, dass sich die Initiatoren dieser Eingabe vom Magistrat und den demokratischen Stadtverordneten der Stadt Fulda wünschen.
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Fulda, 06.10.2020
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Stefanie Wahl und Martin Uebelacker für die Initiatoren
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Diese Eingabe wird getragen von der Seebrücke Fulda
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in Kooperation mit (in alphabetischer Reihenfolge):
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AGORA Fulda ; [[Attac]] Gruppe Fulda ; BDKJ Diözesanverband Fulda ; Bündnis Fulda stellt sich quer e.V. ; BUND KV Fulda ; DGB ; KAB Diözesanverband Fulda ; Kulturzentrum Kreuz e.V. ;
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pax christi DV Fulda ; ver.di ; Welcome In! Fulda e.V.
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===Erklärung zur Positionierung===
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Erklärung zur Positionierung und humanitären Hilfe für Menschen auf der Flucht an den EU Außengrenzen (Eingabe der Seebrücke Fulda in Kooperation mit AGORA Fulda, Attac Gruppe
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Fulda, BDKJ Diözesanverband Fulda, Bündnis Fulda stellt sich quer e.V., BUND KV Fulda, DGB,
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KAB Diözesanverband Fulda, Kulturzentrum Kreuz e.V., pax christi DV Fulda, ver.di, Welcome
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In! Fulda e.V. vom 06.10.2020)
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====Beschluss====
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Fuldas Geschichte und Gegenwart ist untrennbar verbunden mit den Werten von Menschlichkeit, Solidarität und Freiheit. Die christlichen Wurzeln unserer Stadtgeschichte, die wir letztes Jahr beeindruckend begangen haben, prägen unser Tun. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und
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Bürgern der Stadt gestalten wir angesichts der Herausforderungen der Gegenwart eine vielfältige, demokratische und solidarische Gesellschaft.
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Auf dieser Grundlage bekennen wir uns zu dem humanitären Gebot, Menschen auf der Flucht
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Schutz zu gewähren und Menschen, die in Folge der Flucht in Seenot geraten sind oder in
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menschenunwürdigen Situationen leben, zu retten. Wir plädieren an die Verantwortlichen in
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Europa, seiner humanitären Verantwortung so nachzukommen, dass lebensgefährliche Fluchtrouten nicht notwendig sind. Wichtiges langfristiges Ziel muss es sein, die Fluchtursachen dort zu bekämpfen, wo sie entstehen, damit sich Menschen gar nicht erst auf den Weg der Flucht
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begeben müssen, sondern ihr Leben mit ihren Familien in ihrer Heimat sicher aufbauen können.
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Dass Menschen auf der Suche nach Schutz und Sicherheit auf dem Mittelmeer sterben oder in
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Lagern an den EU-Außengrenzen mangelhaft versorgt werden, ist nicht akzeptabel, da wir uns
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den europäischen Grundwerten verpflichtet fühlen.
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Wir erklären unsere grundsätzliche Bereitschaft, im Rahmen von Anfragen oder Zuweisungen
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durch die zuständigen Behörden, auch über die Verteilquoten hinaus Menschen auf der Flucht,
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darunter insbesondere auch unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer, aufzunehmen. Wir befürworten es, wenn das Land Hessen, die Bundesrepublik Deutschland und die
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Europäische Union vorhandene Programme und Möglichkeiten zur legalen Aufnahme von Menschen auf der Flucht ausweitet.
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Wir erklären dies aus der Erfahrung, wie sehr sich die Bürgerschaft der Stadt Fulda in den
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vergangenen Jahren in erheblichem Maße um die Integration von geflüchteten Menschen bemüht hat. Von Beginn des letzten großen Zuzugs 2015/2016 bis heute liegen die Aufnahmezahlen in der Stadt Fulda immer deutlich über den Vergleichswerten der uns umgebenden
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Kommunen. Daher wissen wir, dass Integration und die Ermöglichung von Teilhabe ein sehr
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aufwändiger Prozess ist, der aber dank der überwältigenden Mithilfe von Ehrenamtlichen, Vereinen und Bürgerinitiativen gut gelingen kann. Wir sind dankbar für das bisher erlebte Engagement der schon immer oder lange hier lebenden Menschen, und wir vertrauen auch weiter
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auf die Bereitschaft und Fähigkeit der Fuldaer Bürgerschaft zur Aufnahme von Menschen auf der Flucht.
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Solange Menschen mit Fluchterfahrung in unserer Stadt leben, wollen wir diesen unabhängig
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von ihrem ausländerrechtlichen Status ein sicheres Ankommen in der Stadt ermöglichen. Im
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Rahmen unserer Möglichkeiten bringen wir unsere Ressourcen für eine menschenwürdige Versorgung, insbesondere in den Bereichen Wohnen, medizinische Versorgung, Spracherwerb und Bildung ein; wir wollen Teilhabe möglich machen.
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In den uns möglichen Kontexten, u.a. auch im Dialog mit unseren Partnerstädten, setzen wir
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uns für eine menschenrechtskonforme europäische Migrationspolitik ein und wollen und werden begleitet durch Öffentlichkeitsarbeit unseren Beitrag dazu leisten.
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Text einstimmig  beschlossen von den Ausschussmitgliedern des Ausschusses für Familie, Soziales und Jugend der Stadt Fulda am 19. November 2020 von den Fraktionen CDU, SPD, Bündnis 90 DIE GRÜNEN, Die Linke.Offene Liste, FDP und CWE.
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==Material==
==Material==
* [https://seebruecke.org/wp-content/uploads/2020/07/Drucksache_Kreistag_XI-252.pdf | Gemeinsamer Antrag im Kreistag Hersfeld-Rothenburg von SPD, GRÜNE, LINKE, 20.6.2020]
* [https://seebruecke.org/wp-content/uploads/2020/07/Drucksache_Kreistag_XI-252.pdf | Gemeinsamer Antrag im Kreistag Hersfeld-Rothenburg von SPD, GRÜNE, LINKE, 20.6.2020]
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*21.10.2020 [https://www.rnd.de/politik/fluchtlinge-in-stadten-aufnehmen-merkel-spricht-mit-burgermeistern-FRIFOSBXMNHCLF67LAPYCT3QTA.html Merkel spricht mit Bürgermeistern über Flüchtlingsaufnahme - Köln gehört wie Berlin, Flensburg, Marburg und andere Kommunen zum Bündnis „Städte Sichere Häfen“, das für das Recht kämpft, selbst über die Aufnahme von Flüchtlingen entscheiden zu können]
 
==Medien==
==Medien==
* [https://www.move36.de/2020/07/06/sicherer-hafen-fuer-fluechtlinge-warum-ist-das-in-fulda-so-schwer/]
* [https://www.move36.de/2020/07/06/sicherer-hafen-fuer-fluechtlinge-warum-ist-das-in-fulda-so-schwer/]

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