Rabenseifner

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Die LINKE.Offene Liste unterstützt die Aktionen der IG Metall, abweichende Meinungen können auf der anhängenden Diskussionsseite diskutiert werden:

Aktuelles

letzter Stand der Texte unten 2007

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Allgemeines

Der ehemalige Alleininhaber Adolf Rabenseifner verkaufte im März 2006 die Maschinenfabrik an den Investor Lutz Helmig mit der ATON GmbH, der kurz vorher bereits durch den Kauf des Fuldaer Automobilzulieferers EDAG Aufsehen erregte. Helmig ist der frühere Besitzer der HELIOS Kliniken. Mit Stand März 2016 ist Eigentümer REFORM Maschinenfabrik Adolf Rabenseifner Beteiligungs GmbH mit den Geschäftsführern Reinhard Völzing und Manfred Hahl.

Osthessennews schreibt am 4.7.2020:

"2018 war die Reform Grinding Technology GmbH, die vorher zur Aton-Gruppe von Lutz Helmig gehört hatte, an die US-amerikanische Precision Surfacing Solutions mit Sitz in Mount Prospect in Illinois verkauft worden. "Der neue Eigentümer habe in den letzten beiden Jahren definitiv nichts in das Unternehmen investiert, sondern nur das Knowhow abgeschöpft." [1]




Die Reform Maschinenfabrik hat 200 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 23 Milionen Euro.

Vor der Übernahme hatten die Beschäftigten einem Sanierungstarifvertrag zugestimmt, der ihnen finanzielle Einbußen abverlangte. U. a. damit wurde die drohende Insolvenz abgewendet.









Ab dem 01. Januar 2008 sollten wieder Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie Osthessen gelten. Doch nun weigert sich der neue Besitzer dem Arbeitgeberband beizutreten. Damit herrscht im Betrieb tarifloser Zustand. Der Betriebsrat und die IG Metall führen derzeit Aktionen durch um ihren Tarifvertrag wieder zu erhalten. Unterstützung erhalten sie dabei von Betriebsräten anderer Branchen der Region.


[Bearbeiten] Reform-Belegschaft hat ihre Tarife wieder

IG Metall: Der Kampf hat sich gelohnt

Pressemitteilung der IG Metall

Die Betriebsratsvorsitzende Bea Oehlenberg, Vergrößerung bei Klick aufs Bild

„Jetzt gibt es wieder Lohn- und Gehaltserhöhungen wie in den anderen Metallbetrieben in Osthessen. Die Arbeitszeit bleibt bei 35 Stunden in der Woche. 30 Tage Urlaub, zusätzliches Urlaubsgeld, tarifliches Weihnachtsgeld sowie Zuschläge für Mehr-, Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit u.v.m. sind wieder tariflich abgesichert. Dies ist ein schöner Erfolg, den sich die Belegschaft der Reform Maschinenfabrik Adolf Rabenseifner GmbH & Co. KG gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft erkämpft hat“, so Ferdinand Hareter von der IG Metall Hanau/Fulda.

Nach über 1 ¼ Jahr heftigster Tarifauseinandersetzung einigten sich die Geschäftsleitung der Reform Maschinenfabrik und die IG Metall auf einen Firmentarifvertrag der ab 01. Januar 2008 den Mitgliedern der IG Metall die Anerkennung fast aller Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie Osthessen zusichert. Der Firmentarifvertrag ist erstmals kündbar zum 31.12.2010.

Laut Hareter sei damit sichergestellt, dass die Kolleginnen und Kollegen bei Reform Maschinenfabrik ab Januar 2008 auch die 4,1 %-ige Lohn- und Gehaltserhöhung sowie die 400 € Einmalzahlung erhalten. Mittelfristig würde wieder das Niveau der Fläche erreicht. Der Tarifvertrag gebe den Mitgliedern der IG Metall wieder Planungssicherheit und Verlässlichkeit. Vor allen Dingen sei es durch die Anbindung an die Tarifverträge Osthessens gelungen, eine Isolierung zu verhindern. Da die Lohn- und Gehaltserhöhungen die künftig im Tarifgebiet Osthessen ausgehandelt würden, auch für sie gelten, müssten sie nicht für jede Lohnsteigerung selber kämpfen.

Das Beispiel der Reform Maschinenfabrik mache klar, so Hareter weiter, dass sich ein Austritt aus der Tarifbindung selten für einen Arbeitgeber lohne. Die lange Zeit der Auseinandersetzung hätte man sich sparen können. Außer einer völlig demotivierten Belegschaft, einem immensen Vertrauensverlust und einem drastischen Rückgang der Leistung habe es dem Arbeitgeber nichts gebracht. Das kurzfristige Profitstreben musste zugunsten der Einsicht weichen, welch hohes Gut der Betriebsfrieden und eine hoch motivierte Belegschaft darstellen, so Hareter.

Hareter machte deutlich, dass dieser Erfolg nicht ohne die Standfestigkeit und der Unbeirrbarkeit des Betriebsrats sowie einzelner IG Metall-Mitglieder möglich gewesen sei. Unser Dank gilt besonders der Betriebsratsvorsitzenden Bea Oehlenberg, der es trotz enormen Drucks, bis hin zu persönlichen Anfeindungen, gelungen sei, die Solidarität und die Kampfbereitschaft aufrecht zu erhalten.

Den Ausschlag zur Unterzeichnung des Tarifvertrages habe aber letztlich das gemeinsame und solidarische Handeln der Belegschaft mit Unterstützung der IG Metall gegeben. Nur so konnte die Geschäftsleitung für einen Tarifvertrag überzeugt werden.

Das Beispiel der Belegschaft der Reform Maschinenfabrik Adolf Rabenseifner GmbH & Co. KG in Fulda mache deutlich, dass mit Solidarität und wenn es sein muss auch Kampfbereitschaft, die Interessen der Arbeitnehmer besser durchgesetzt werden können, als allein. Hareter hofft, dass andere Belegschaften, wie auch Arbeitgeber, von diesem Beispiel lernen.


IG Metall Hanau/Fulda gez. Ferdinand Hareter


[Bearbeiten] Anerkennungstarifvertrag erkämpft

Osthessennwes berichtet am 18.6. vom Verhandlungsergebnis [2]

[Bearbeiten] Erfolg: Verhandlungen sind aufgenommen!

Am Montag, den 4.6.07 gabs noch Warnstreik, dann nahm die Unternehmerseite die Verhandlungen auf


Siehe osthessennews: AKTUELL! Erfolg für REFORM-Mitarbeiter: Verhandlungen aufgenommen [3]

[Bearbeiten] Beginn Warnstreiks für Tarifvertrag

Am 31.5.07 begannen die Warnstreiks für den Tarifvertrag. Im unbefristeten Streik befindliche Kollegen der telekom waren dabei.

Bericht osthessennews + Video + zahlreiche Fotos [4]

"Die Kollegen kämpfen nach wie vor für einen Anerkennungstarifvertrag. Die Geschäftsleitung ist offiziell mit der IG Metall in Tarifverhandlungen.

Sie hat einen Entwurf vorgelegt, der ein vollkommen neues Vergütungssystem beinhaltet, wonach das Grundentgelt 15, 20, 25 oder 30 % nach oben oder unten variieren kann, das Weihnachts- und zusätzliche Urlaubsgeld soll zu einer erfolgsabhängigen Zahlung, die auch null betragen kann, zusammengefasst und die Wochenarbeitszeit soll von Montag bis Sonntag ausdehnt werden.

Dies lehnen wir ab. "

informiert der Sekretär der IG Metall Ferdinand Hareter

Vor dem Match, Vergrößerung bei Klick aufs Bild
Paul Weber vom DGB Vogelsberg, Vergrößerung bei Klick aufs Bild
Die Betriebsratsvorsitzende Bea Oehlenberg, Vergrößerung bei Klick aufs Bild
Der Betriebsgruppenvorsitzende der telekom Fulda: Michael Wahl, Vergrößerung bei Klick aufs Bild
Der Konzernbetriebsratsvorsitzende der Wirth Gruppe und Betriebsratsvorsitzender der duramotive,Vergrößerung bei Klick aufs Bild
Der Konzernbetriebsratsvorsitzende der Wirth Gruppe und Betriebsratsvorsitzender der duramotive,Vergrößerung bei Klick aufs Bild
Pia Heiner vom DGB Kreisverbandsvorstand, Vergrößerung bei Klick aufs Bild
Demozug der Kollegen von Reform im Warnstreik, mit dabei Kollegen der telekom, die im Vollstreik sind, Vergrößerung bei Klick aufs Bild

[Bearbeiten] Tag der Solidarität 10.11.06

[Bearbeiten] Presseerklärung der IG Metall

[Bearbeiten] Reform Maschinenfabrik geht uns alle an

[Bearbeiten] Am Freitag „Tag der Solidarität“ vor dem Firmengelände

sie zerplatzen in der Luft, die Versprechen des Lutz Helmig

„Der Kampf der Reform-Belegschaft um ihre Tarife geht uns alle an. Tarifflucht und das damit einhergehende Lohndumping sind heutzutage geradezu modern. Um die Verlässlichkeit, das Gerechtigkeitsempfinden und die Moral der Unternehmer, wie Dr. Lutz Helmig, muss es schlecht bestellt sein. Wie sonst ist es zu erklären, dass dieser nicht einmal unterschriebene Verträge anerkennt. Da dies in der Region Fulda immer stärker um sich greift, veranstalten wir am Freitag, 10. November 2006, von 13.30 Uhr bis 17.00 Uhr, vor dem Werksgelände der Reform Maschinenfabrik, Weserstraße 24 - 26, in Fulda einen „Tag der Solidarität“, so Ferdinand Hareter von der IG Metall Hanau/Fulda.

Die störrische und kompromisslose Verweigerungshaltung der Geschäftsleitung der Reform Maschinenfabrik, die bis dato jedwede Tarifverhandlungen ablehne, mache eine öffentliche Diskussion notwendig, so Hareter weiter. Es könne nicht angehen, dass die Macht des Geldes alleine darüber entscheide, wer, wann und wie viel Lohn oder Gehalt für seine Arbeit bekomme. Die Arbeitnehmerinnen wollten keine „Geschenke“ ihres Arbeitgebers, von denen man nie wisse, ob sie auch nächstes Jahr und in welcher Höhe, gezahlt würden. Sie wollten tarifliche Leistungen, mit denen sie im Januar schon kalkulieren könnten, ob sie z.B. zu Weihnachten Geschenke für ihre Kinder kaufen könnten.

In den meisten Betrieben in und um Fulda reagierten nicht nur Arbeitnehmer und deren Betriebsräte mittlerweile mit Unverständnis ob der Halsstarrigkeit der „Reform“erischen Geschäftsleitung. Viele seien selber mit Tarifflucht und Lohndumping der unterschiedlichsten Art konfrontiert worden. In den wenigsten Fällen hätte das den Arbeitsplatz gerettet, sondern nur der Bereicherung des Unternehmers gedient. Hareter macht unter den Arbeitnehmern eine breite Welle der Sympathie und der Solidarität für die Reform-Belegschaft aus. Selbst das Arbeitsgericht Fulda hatte letzte Woche während einer Verhandlung der Geschäftsleitung dringend empfohlen endlich einen Tarifvertrag abzuschließen.

Um die Diskussion noch breiter zu machen, habe man für kommenden Freitag Politiker, wie den Landrat, den Oberbürgermeister, Bundestags- und Landtagsabgeordnete, die Fraktionen im Fuldaer Stadtparlament, Kirchenvertreter, wie den Bischof von Fulda, Vertreter des Arbeitgeberverbandes, der IHK, Personen des öffentlichen Lebens, von Verbänden und natürlich Vertreter des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften sowie Betriebs- und Personalräte eingeladen, um gemeinsam mit der Belegschaft und ihren Familien zu diskutieren. Auch habe man die Gäste um ein Grußwort gebeten.

Nach Meinung der IG Metall müsse der Trend zur Tarifflucht gestoppt werden. In der Region Fulda sei einiges aus den Fugen geraten. Die negativen Folgen für die Arbeitnehmer seien fast immer die gleichen. So werde mit längeren Arbeitszeiten ohne Bezahlung, Absenkung der Löhne und Gehälter, Streichung oder Kürzung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes, keine Bezahlung der Mehrarbeitsstunden und Mehrarbeitsvergütungen und/oder Kürzung der Urlaubstage usw. das ohnehin nicht hohe Lohnniveau in der Region Fulda immer weiter abgesenkt.

Deshalb gehe Tarifflucht und Lohndumping alle etwas an. Es könne keinem egal sein, ob die Reform-Belegschaft ihre Tarife wieder erlange oder nicht. Wenn man jede Belegschaft alleine kämpfen lasse, stünde man morgen vielleicht schon selber alleine da.


IG Metall Hanau/Fulda gez. Ferdinand Hareter

Gewerkschaftssekretär Hareter, 1. IG Metall Bevollmächtigter Pilz und Stadtverordneter Günter Maul Die LINKE.Offene Liste


[Bearbeiten] Solierklärung der Ver.di

An die Kolleginnen und Kollegen der Firma Reform in Fulda und die IG Metall Osthessen:

Liebe Kolleginnen und Kollegen der Firma Reform,

solidarische Grüße von der ver.di Bezirkskonferenz Osthessen aus dem Bereichen Finanzdienstleistungen, Ver- und Entsorgung, Gesundheitswesen, Sozialversicherungen, Bildung, Wissenschaft, Forschung, Bund und Länder, Gemeinden, Medien, Telekommunikation, Postdienste. Speditionen, Logistik, Verkehr, Groß- und Einzelhandel, Besondere Dienstleistungen, Zeitarbeitsfirmen und den Beschäftigten der Touristik.

Wir haben vom Kampf um eure Tarife erfahren. Nachdem ihr zur Erhaltung des Betriebes auf viel Lohn verzichtet habt, den kleinen Finger gereicht, will man jetzt die ganze Hand. Firmenkäufe werden zu Spekulationsobjekten und die Beschäftigten mit ihren Familien bleiben auf der Strecke. Gemeinwohl verpflichtet, wie es im Grundgesetz steht, wird ignoriert und alle Mittel genutzt um Maximalgewinne zu erzielen.

Solche Zustände kennen wir auch aus den Betrieben im ver.di Bereich. Wir erleben Lohnverzicht, Tarifverträge sind in vielen Betrieben kein Thema mehr, Weihnachts- und Urlaubsgeld gestrichen, Schichtzulagen genommen und kostenlose Mehrarbeit verlangt. Was immer ausgegliedert werden kann, geht an Billigfirmen, immer mehr Arbeitsplätze besetzt man mit Zeitarbeitern, die zum Hungerlohn und schlechten Arbeitsbedingungen arbeiten müssen.

Auch im Bereich der Städte und Kommunen setzt sich diese Politik gegen Menschen fort. So müssen in Fulda bei der städtischen ProCommunitas GmbH Kollegen für einen Stundenlohn von 7 Euro arbeiten. Man spricht ganz selbstverständlich vom „Konzern Stadt“. Dasselbe System findet Anwendung in vielen anderen Betrieben.

Überall sehen wir die gleichen Mechanismen, wie weltweit die Lohndumpingspirale in Gang gesetzt wird. Um so bedeutender ist euer Kampf und könnte für viele Betriebe beispielhaft sein. Wir bewundern euren Mut, Entschlossenheit und Ausdauer gemeinsam für euren Tariflohn zu kämpfen. Wir stehen solidarisch an eurer Seite und bieten euch hiermit auch unsere Unterstützung an.

Mit solidarischen Grüßen die Delegierten der ver.di Bezirkskonferenz Osthessen





[Bearbeiten] Offener Brief

Reform Maschinenfabrik

Adolf Rabenseifner GmbH & Co. KG

Geschäftsleitung

Herrn Thomas Hofmann

Weserstraße 2 4 -2 6

3 6 0 4 3 Fulda


Offener Brief

Schmähkritik, persönliche Diffamierungen und Unwahrheiten

Sehr geehrter Herr Hofmann, der IG Metall-Ortsvorstand Hanau/Fulda hat Ihre Stellungnahme „Reform für REFORM“, veröffentlicht in der Osthessen-News am Freitag, 22.09.06, zur Kenntnis genommen. Da sich Ihre Stellungnahme weniger an Fakten und Tatsachen orientiert, sondern nur so von Schmähkritik, persönlichen Diffamierungen und Unwahrheiten strotzt, wollen wir einige Dinge noch einmal klar stellen.

Seien Sie sich bewusst, dass die Bevölkerung in der Region Fulda die Auseinandersetzung um die Tarifverträge bei Reform Maschinenfabrik mit Interesse und Anteilnahme verfolgt. In der öffentlichen Meinung wird das Vorgehen von Herrn Helmig nicht gutgeheißen. So schadet er sich letztlich nur selbst.

Uns ist bewusst, dass Sie den Anweisungen des Eigners der Reform Maschinenfabrik, Dr. Lutz Helmig, unterworfen sind. Dieser hat mehrfach klargestellt, dass er von Verbänden nichts hält. Jetzt wird aber deutlich, dass Herr Helmig nicht die Verbände, sondern die Tarifverträge meint. Er hätte ja nach Tarifvertragsgesetz § 2 , Abs. 1 , in dem es heißt: „Tarifvertragsparteien sind Gewerkschaften, einzelne Arbeitgeber sowie Vereinigungen von Arbeitgebern“, einen Anerkennungs- oder Firmentarifvertrag mit der IG Metall abschließen können, ohne Mitglied im Arbeitgeberverband werden zu müssen.

Herr Helmig will keine Mindestnormen, durch Tarifverträge geregelt, in seinen Unternehmen akzeptieren, weil er seine Mitarbeiter dauerhaft zu schlechteren Bedingungen, als dies die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie vorsehen, beschäftigen will. Dies haben Sie durch die Herausgabe neuer Arbeitsverträge belegt. 40 -Stunden-Woche, Entgelte weit unter Tarif, keine Vergütung der Mehrarbeitsstunden, keine Mehrarbeitsstundenzuschläge, kein Urlaubs- und kein Weihnachtsgeld, usw. Statt dessen eine wie auch immer geartete Erfolgsbeteiligung, die jedes Jahr neu definiert werden soll und auch null betragen kann.

Darum geht es und das ist auch der Kern der Auseinandersetzung. Warum reagieren Sie in diesem Konflikt mit einer solch bösartigen Wut? Mit der Verbreitung von Unwahrheiten, Drohungen und Angstmache gegenüber der Belegschaft? Warum versuchen sie gezielt ein paar wenige Günstlinge mit Geld zu ködern? Doch nur um die Belegschaft zu spalten und die Kampfkraft der IG Metall zu schwächen.

Wer so wie Sie, sehr geehrter Herr Hofmann, reagiert, offenbart Angst und Schwäche. Darüber hinaus auch ein gehöriges Defizit an demokratischem Verständnis. Mit dieser Strategie werden Sie und Herr Helmig auf Dauer keinen Erfolg haben. Sie spalten die Belegschaft, sähen Misstrauen und Missgunst. Das Vertrauen der Mitarbeiter/innen in die Geschäftsleitung ist nachhaltig gestört. Die Motivation der Mitarbeiter tendiert jetzt schon auf null. Der Krankenstand wird steigen. So führt man kein modernes Unternehmen. Jetzt zu den Fakten:

1. Ohne die Mithilfe der IG Metall Hanau/Fulda, wäre die Reform Maschinenfabrik Anfang 2005 in die Insolvenz gegangen. Wir haben durch den Abschluss des Sanierungstarifvertrages geholfen die Kreditlinien der Banken zu sichern. Dies hat die Belegschaft eine Menge Geld gekostet. Die Mitarbeiterinnen haben den Verzicht mitgetragen, im Vertrauen darauf, dass sich die Geschäftsleitung an unterschriebene Verträge hält.
Als Sie uns brauchten, waren wir gut genug. Uns heute vorzuwerfen, dass „bei der IG Metall nicht gerade Fachleute am Werk wären, wenn es um den dauerhaften Erhalt von Arbeitsplätzen ginge“, wirkt da wenig glaubhaft.
2. Sie schreiben, „es wirke geradezu paradox, wenn die IG Metall in diesen Tagen unvermittelt eingreift und ‚Druck machen’ will, um getroffene Vereinbarungen bereits im frühen Stadium eines Sanierungsprozesses einseitig zu kippen.“
War es Herr Helmig oder die IG Metall, der durch seinen juristischen Winkelzug, den Sanierungstarifvertrag quasi kündigte?
Sie versuchen Realitäten und Tatsachen ins Gegenteil zu verkehren, deshalb wollen wir Ihr Erinnerungsvermögen ein wenig auffrischen.
Sie haben dem Betriebsrat und der Belegschaft mit Schreiben vom 10.03.2006 versprochen, dass sie den festen W illen haben, mit der neuen Firma dem Arbeitgeberverband beizutreten.
Sie, Herr Hofmann, haben der IG Metall mit Schreiben vom 03.08.2006 gegenüber erklärt, dass Sie keine Tarifverhandlungen mit der IG Metall führen.
Die getroffenen Vereinbarungen wurden von Ihnen und nicht der IG Metall einseitig gekippt.
3. Der IG Metall-Ortsvorstand weist die Unwahrheiten, die Herr Helmig und Sie schriftlich in Umlauf gebracht haben zurück und fordert Sie beide auf, diese richtig zu stellen.
Herr Helmig hat den Mitarbeitern mitgeteilt, der Sanierungstarifvertrag laufe noch bis Ende 2007. Das ist die Unwahrheit.
Vor dem Betriebsübergang wurde gegenüber den Mitarbeitern erklärt, der Sanierungstarifvertrag wirke als Firmentarifvertrag weiter. Auch das war die Unwahrheit.
Ständig behaupten Sie, man wolle Gespräche mit dem Betriebsrat führen, dieser sei der richtige Ansprechpartner. Sie wissen genau, dass der Betriebsrat, gemäß § 77 , Abs. 3, keinerlei Verhandlungen über Dinge führen darf, die in Tarifverträgen geregelt werden. Dies ist dem Betriebsrat vom Gesetzgeber verboten.


4. Es ist zu durchsichtig, wie Sie versuchen, unseren Mitarbeiter, Ferdinand Hareter und die gesamte IG Metall zu diffamieren und seine Aufrichtigkeit in Zweifel zu ziehen. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht. Wieder benutzen Sie Unwahrheiten, Schmähkritik unter der Gürtellinie und Ehrverletzungen, um ihr Ziel, das Vertrauen in die IG Metall zu erschüttern, zu erreichen.


5. Herr Hareter wurde nicht nach Fulda abgeschoben, sondern von der IG Metall Hanau/Fulda angestellt, um dort die Interessen der Kolleginnen und Kollegen wirksam zu vertreten. Herrn Hareter zeichnet eine hohe Sachkompetenz, Engagement und Verlässlichkeit aus. In kurzer Zeit hat er sich die Anerkennung, Achtung und das Vertrauen unserer Kolleginnen und Kollegen im Raum Fulda erworben.
Seine Erfolge und der konsequente Einsatz für die Rechte unserer Kolleginnen und Kollegen sind es wohl, die von Ihnen und einigen Unternehmern der Region mit Ärgernis wahrgenommen werden.


Der IG Metall-Ortsvorstand lässt es sich von niemandem vorschreiben, wie er eine Auseinandersetzung zu führen hat. Wir bleiben dabei aber immer fair und auf dem Boden den uns der Gesetzgeber vorgegeben hat.

Durch Ihr störrisches Verhalten haben Sie uns gezwungen Arbeitskampfmaßnahmen einzuleiten und öffentlichkeitswirksame Maßnahmen durchzuführen. Dies geschieht nur, um Sie zu Verhandlungen über einen Anerkennungs- oder Firmentarifvertrag zu bewegen.

Sie haben es in der Hand die Auseinandersetzung sofort zu beenden, indem Sie endlich Tarifverhandlungen mit der IG Metall aufnehmen. Ansonsten zwingen Sie uns weitere Aktionen folgen zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen

gez.

Michael Pilz

1 . Bevollmächtigter




[Bearbeiten] Presse

  • 04.07.20 Reform Grinding Technology entlässt Gros der Belegschaft [5]
  • 27.3.07 Schleifen für Fortgeschrittene - Reform aus Fulda beliefert Airlines und Flugzeugbauer in aller Welt [6]
  • 10.11.06 Solidarität mit REFORM-Belegschaft - "Ballons platzten wie Helmigs Versprechen" [7]
  • 10.11.06 "Macht weiter Eindruck" - KAB-Grussadresse an Reform-Belegschaft - IM WORTLAUT [8]
  • 6.11.06 "Das geht uns alle an" - IG-Metall ruft zum „Tag der Solidarität“ am Freitag auf[9]
  • 2.11.06 Heute 2. Warnstreik bei REFORM Maschinenfabrik Rabenseifner - Kritik an HELMIG[10]
  • 4.10.06 Jusos solidarisch mit REFORM-Belegschaft - Kritik an "Hetzkampagne" der MIT [11]
  • 26.9.06 "Offener Brief" von IG METALL an REFORM-Chef: "Diffamierung und Unwahrheiten"

[12]

  • 25.9.06 Unruhe bei REFORM - Mittelstandsvereinigung kritisiert IG Metall-Aktionen [13]
  • 22.9.06 "Reform für REFORM" - Maschinenfabrik Rabenseifner kritisiert IG METALL [14]
  • 21.9.06 IG METALL macht bei RABENSEIFNER weiter Druck! Heute Protestmarsch zu ATON

(on) mit vielen Fotos![15]

  • 20.9.06 Appelle an Geschäftsführung - Protestkundgebung der IG Metall vor der Reform Maschinenfabrik FZ [16]
  • 19.9.06 "Störrischer Arbeitgeber" - IG METALL-Demo vor REFORM-Rabenseifner on [17]
  • 24.03.06 Neuer HELMIG-COUP: ATON kauft REFORM Maschinenfabrik Rabenseifner [18]
  • 07.09.06 Protest bei REFORM: REFORM Maschinenfabrik Rabenseifner vor Streik? [19]

Siehe zu Lohnverzicht auch telekom, duramotive, Kommentar Fulda Echo Nr. 1 "Rettet Verzicht auch nur einen Arbeitsplatz?"

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