Naziverbrechen in der Region Fulda

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Inhaltsverzeichnis

Zuchthaus und KZ

In der Liste der "Schutzhaftgefangenen" des Konzentrationslagers Breitenau 1933/1934 finden sich zahlreiche Gefangene aus Fulda und Umgegend. Mehr darüber findet sich hier

1941/42

"Schutzhäftlinge" Julius Braunschweiger und Nathan Strauß im KZ Breitenau Julius Braunschweiger (*22.8.1895) sowie Nathan Strauß (*21.10.1874) aus Burghaun wurden am 19. September 1941 in Breitenau eingeliefert. Sie hatten im Wald Beeren gepflückt und damit offenbar gegen die neue NS-Verordnung verstoßen, die den Juden seit 1. September 1941 verbot, den Bereich ihrer Wohngemeinde ohne polizeiliche Erlaubnis zu verlassen. Jemand muss sie angezeigt haben. Während Herr Braunschweiger am 6. Dezember 1941 wieder nach Hause entlassen wurde, um zwei Tage später nach Riga deportiert zu werden, hatte man mit Herrn Strauß etwas anderes vor. Er kam am 2. Dezember in das KZ Dachau, wo er am 12. März 1942 starb - offiziell an Darmkatarrh! Seine Witwe Adelheid Strauß bekam wenig später eine Urne mit der Asche ihres Mannes per Post zugesandt. [1]

Im KZ Dachau kam der Marbacher Pfarrer Konrad Trageser um Leben. Die LINKE.Offene Liste hat im Kreistag anläßlich des 100. Geburtstages von Konrad Trageser (siehe Kreistagssitzung März 2010) die Einrichtung einer Dokumentationsstätte für Opfer der Naziherrschaft im Kreis Fulda beantragt.

Das Totenbuch von Buchenwald verzeichnet :

Fulda

  • Köck, Otto Karl (13.12.1893* in Fulda, Hessen-Nassau)
  • Plaut, Hugo (21.07.1911* in Fulda, Hessen-Nassau)
  • Wetzlar, Isfried (05.03.1886* in Fulda, Hessen-Nassau)

Neuhof

  • Benkner, Justus (10.05.1873* in Neuhof (Ellers), Hessen-Nassau)
  • Huck, Ferdinand (08.12.1878* in Hattenhof, Krs. Fulda)

Hünfeld

  • Bacharach, Hermann (Herz) (12.04.1859* in Rhina, Krs. Hünfeld)

Eiterfeld

  • Wiesenfelder, Salomon (21.03.1875* in Eiterfeld, Krs. Hünfeld, Hessen-Nassau)
  • Rosenstock, Ludwig (11.08.1915* in Eiterfeld, Hessen-Nassau)

Mansbach

  • Bacharach, Sally (14.10.1883* in Mansbach, Hessen-Nassau)

Wüstensachsen

  • Buchsbaum, Max (22.12.1883* in Wüstensachsen, Hessen-Nassau)
  • Nordhäuser, Arthur Adolf (30.12.1902* in Wüstensachsen in der Rhön)
  • Nußbaum, Gustav (22.01.1880* in Wüstensachsen, Hessen-Nassau)

Buchenau

  • Acker, Heinrich (05.10.1908* in Buchenau, Hessen-Nassau)
  • Bernhard Löbenstein Geburtsdatum:08.02.1880 in Buchenau, Hessen-Nassau Todesdatum: 27.03.1942 Sterbeort: Bernburg [14.03.1942]

Entrechtung

Text folgt

Deportation

Recherchen zu den Deportationen der Bürger jüdischen Glaubens in der Region Fulda finden sich auf der Artikelseite Jüdisches Leben in Fulda

Zwangsarbeit

Text folgt

Kriegsgefangenenlager

In Wildflecken in der Rhön befand sich ein Kriegsgefangenenlager. Heute erinnert der "Leidensweg der Nationen" am heutigen Truppenübungsplatz an das Leiden und Sterben.

Todesmärsche

Fünf Tage vor der Befreiung Frankfurts wurden 350 KZ-Häftlinge der Frankfurter Adler Werke auf Befehl des Gauleiters Sprenger am 24.3.1945 gezwungen, die Stadt zu Fuß zu verlassen. Ziel war das KZ Buchenwald bei Weimar. Schon kurz hinter der Stadt wurden 24 Häftlinge erschossen, Die erste Etappe endete bei Hanau und wurde in vier Nachtmärschen fortgesetzt. Die Strecke führte über Fechenheim, Dörnigheim, Hanau, auf der Reichsstraße 40, der heutigen B 40 über Langenselbold, Gelnhausen, Wächtersbach, Schlüchtern, Neuhof, Eichenzell, Fulda, Hünfeld.

In Hünfeld wurden die Menschen auf Güterwagen nach Buchenwald verladen. Dort kamen 280 völlig entkräftete Menschen an und wurden zu Fuß weiter nach Dachau geschickt. Am 27. April erreichen keine 40 davon das KZ Dachau. Zwei Tage später wurden sie von der US Army befreit.

In Frankfurt findet 2010 eine Gedenkveranstaltung statt. Mehr dazu hier: http://www.dielinke-mkk.de/nc/termine/termine/detail/zurueck/aktuell-66/artikel/gedenkveranstaltung-an-den-65-jahrestag-des-todesmarsches/

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weblinks

Literatur

  • Ernst Kaiser und Michael Knorn „Wir lebten und schliefen zwischen den Toten“, Rüstungsproduktion, Zwangsarbeit und Vernichtung in den Frankfurter Adlerwerken, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage 1998, Erstauflage 1994, Campus Verlag Frankfurt, New York, ISBN 3-593-36163-9

Medien

2004 versuchte eine Initiative auf dem Weg des Todesmarsches eine szenische Collage aufzuführen. Für 13 geplante Aufführungen wurde vom Osthessischen Kultursommer eine Finanzierung von insgesamt 300 Euro in Aussicht gestellt.

Wenn sich bis Ende Mai 2008 genügend Initiativen, Kommunen, Kirchengemeinden und Schulen oder Gewerkschaftsgliederungen beim Autor melden, dann wird es noch möglich sein, die Schauspieler und Musiker der beiden Uraufführungen wieder zu gewinnen.

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