Neuhof

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'''Neuhof''' ist eine Gemeinde im [[Landkreis Fulda]] in [[Osthessen]], [[Deutschland]].
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'''Neuhof''' ist eine Gemeinde im [[Landkreis Fulda]] in Osthessen, Deutschland.
== Geografie ==
== Geografie ==
=== Geografische Lage ===
=== Geografische Lage ===
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Der namengebende Hauptort der Gemeinde liegt im [[Fliede|Fliedetal]] zwischen den Mittelgebirgen [[Rhön]] und [[Vogelsberg]], etwa 15 km südwestlich der [[Kreisstadt]] [[Fulda]].
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Der namengebende Hauptort der Gemeinde liegt im Fliedetal zwischen den Mittelgebirgen Rhön und Vogelsberg, etwa 15 km südwestlich der Kreisstadt [[Fulda]].
=== Nachbargemeinden ===
=== Nachbargemeinden ===
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Die Gemeinde Neuhof grenzt im Norden an die Gemeinde [[Großenlüder]] und die Stadt [[Fulda]] sowie im Nordosten an die Gemeinde [[Eichenzell]]. Im Südosten liegt die Gemeinde [[Kalbach]], im Süden die Gemeinde [[Flieden]] (alle im Landkreis Fulda) und im Südwesten die Stadt [[Steinau an der Straße]] ([[Main-Kinzig-Kreis]]). Im Westen befinden sich die zum [[Vogelsbergkreis]] gehörende Gemeinden [[Freiensteinau]] und [[Grebenhain]]. Im Nordwesten ist die Gemeinde [[Hosenfeld]] (Landkreis Fulda) gelegen.
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Die Gemeinde Neuhof grenzt im Norden an die Gemeinde Großenlüder und die Stadt [[Fulda]] sowie im Nordosten an die Gemeinde [[Eichenzell]]. Im Südosten liegt die Gemeinde Kalbach, im Süden die Gemeinde Flieden (alle im Landkreis Fulda) und im Südwesten die Stadt Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis). Im Westen befinden sich die zum Vogelsbergkreis gehörende Gemeinden Freiensteinau und Grebenhain. Im Nordwesten ist die Gemeinde Hosenfeld (Landkreis Fulda) gelegen.
=== Gemeindegliederung ===
=== Gemeindegliederung ===
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Neuhof ist Hauptort der gleichnamigen Großgemeinde. Daneben besteht die Gemeinde aus den Ortsteilen Dorfborn, [[Giesel (Neuhof)|Giesel]], Hattenhof, Hauswurz, Kauppen, Rommerz und Tiefengruben.
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Neuhof ist Hauptort der gleichnamigen Großgemeinde. Daneben besteht die Gemeinde aus den Ortsteilen Dorfborn, Giesel, Hattenhof, Hauswurz, Kauppen, Rommerz und Tiefengruben.
Mit 11.207 Einwohnern (Stand: 30. Juni 2007) ist Neuhof heute die viertgrößte Gemeinde im Landkreis Fulda. Die Einwohnerzahlen verteilen sich auf die einzelnen Ortsteile wie folgt:
Mit 11.207 Einwohnern (Stand: 30. Juni 2007) ist Neuhof heute die viertgrößte Gemeinde im Landkreis Fulda. Die Einwohnerzahlen verteilen sich auf die einzelnen Ortsteile wie folgt:
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=== Mittelalter und frühe Neuzeit ===
=== Mittelalter und frühe Neuzeit ===
==== Überblick ====
==== Überblick ====
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Die Gemeinde Neuhof kann auf eine mehr als 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Mit dem heutigen Gemeindeteil Neustadt erfolgte im Jahr 956 die erste urkundliche Erwähnung einer Ansiedlung.<ref>[http://cgi-host.uni-marburg.de/~hlgl/ortslexikon/id.cgi?lines=10&ex=xs&table=ort&locus=neustadt&current=1&page=1&id=FD-0465&gkr=3543764&gkh=5590748&assured=1&mask=11101100001&chapter=Siedlung Historisches Ortslexikon des Landes Hessen]</ref>
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Die Gemeinde Neuhof kann auf eine mehr als 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Mit dem heutigen Gemeindeteil Neustadt erfolgte im Jahr 956 die erste urkundliche Erwähnung einer Ansiedlung.[http://cgi-host.uni-marburg.de/~hlgl/ortslexikon/id.cgi?lines=10&ex=xs&table=ort&locus=neustadt&current=1&page=1&id=FD-0465&gkr=3543764&gkh=5590748&assured=1&mask=11101100001&chapter=Siedlung Historisches Ortslexikon des Landes Hessen]
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Der Name ''Neuhof'' ([[Latein|lat.]] ''Nova Curia'', [[Mittelhochdeutsch|mhd.]] ''Nuwenhof'') wurde 1239 zum ersten Mal genannt. Er stammt von der Adelsfamilie ''von Neuhof'' ([[Latein|lat.]] ''de nova curia'') bzw. von der gleichnamigen [[Wasserschloss (Architektur)|Wasserburg]] der [[Kloster Fulda|Fuldaer]] [[Liste der Bischöfe von Fulda|Fürstäbte]]. Einzelne Vertreter der Familie ''von Neuhof'' waren vermutlich [[Burgmann|Burgmannen]]. Um das Jahr 1250 ließ [[Fürstabt]] [[Heinrich IV. von Erthal]] (1249–1261) das Schloss Neuhof mit neuen Mauern, Zäunen und Gräben befestigen.
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Der Name ''Neuhof'' lat. ''Nova Curia'', mhd. ''Nuwenhof'') wurde 1239 zum ersten Mal genannt. Er stammt von der Adelsfamilie ''von Neuhof'' (lat. ''de nova curia'') bzw. von der gleichnamigen Wasserburg der Fuldaer Fürstäbte. Einzelne Vertreter der Familie ''von Neuhof'' waren vermutlich Burgmannen. Um das Jahr 1250 ließ Fürstabt Heinrich IV. von Erthal (1249–1261) das Schloss Neuhof mit neuen Mauern, Zäunen und Gräben befestigen.
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Neben Neustadt entstanden in der Nähe des Schlosses die Siedlungen Opperz (1326) und Ellers (1486). Das Wasserschloss wurde allmählich Mittelpunkt eines Verwaltungsbezirks im alten Gericht Flieden. Besonders in Zeiten, als in Fulda die Pest herrschte (beispielsweise in den Jahren 1597 und 1611), zogen sich Regierung und Kanzlei des [[Hochstift|Hochstifts]] Fulda auf das Schloss Neuhof zurück.
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Neben Neustadt entstanden in der Nähe des Schlosses die Siedlungen Opperz (1326) und Ellers (1486). Das Wasserschloss wurde allmählich Mittelpunkt eines Verwaltungsbezirks im alten Gericht Flieden. Besonders in Zeiten, als in Fulda die Pest herrschte (beispielsweise in den Jahren 1597 und 1611), zogen sich Regierung und Kanzlei des Hochstifts Fulda auf das Schloss Neuhof zurück.
==== Historische Straßen ====
==== Historische Straßen ====
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Die Ortsteile der heutigen Gemeinde Neuhof lagen im Mittelalter an der Wegkreuzung der beiden [[Altstraße|Altstraßen]] [[Via Regia|''Via Regia'']] (alte Königsstraße oder Reichsstraße von [[Frankfurt am Main]] nach [[Leipzig]], auch ''Alte Heerstraße'' genannt; hier verlief zudem ein [[Jakobsweg]]) und [[Antsanvia|''Antsanvia'']] (Handelsstraße von [[Mainz]] nach [[Eisenach]], auch ''Alte Straß'' genannt).
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Die Ortsteile der heutigen Gemeinde Neuhof lagen im Mittelalter an der Wegkreuzung der beiden Altstraßen ''Via Regia'' (alte Königsstraße oder Reichsstraße von Frankfurt am Main nach Leipzig, auch ''Alte Heerstraße'' genannt; hier verlief zudem ein Jakobsweg) und ''Antsanvia'' (Handelsstraße von Mainz nach Eisenach, auch ''Alte Straß'' genannt).
   
   
An den Verlauf der ''Via Regia'' erinnern heute entsprechende Hinweisschilder mit der Aufschrift „Des Reiches Straße“.
An den Verlauf der ''Via Regia'' erinnern heute entsprechende Hinweisschilder mit der Aufschrift „Des Reiches Straße“.
=== Eingemeindungen ===
=== Eingemeindungen ===
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Der Hauptort der Gemeinde Neuhof wurde erst 1928 aus den vormals selbstständigen Gemeinden Ellers, Neustadt und Opperz gebildet. 1972 wurde Neuhof im Rahmen der [[Gebietsreform in Hessen]] mit den bis dahin ebenfalls selbstständigen Gemeinden Dorfborn, [[Giesel (Neuhof)|Giesel]], Hattenhof, Hauswurz, Kauppen, Rommerz und Tiefengruben zur Großgemeinde Neuhof zusammengefasst.
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Der Hauptort der Gemeinde Neuhof wurde erst 1928 aus den vormals selbstständigen Gemeinden Ellers, Neustadt und Opperz gebildet. 1972 wurde Neuhof im Rahmen der Gebietsreform in Hessen mit den bis dahin ebenfalls selbstständigen Gemeinden Dorfborn, Giesel, Hattenhof, Hauswurz, Kauppen, Rommerz und Tiefengruben zur Großgemeinde Neuhof zusammengefasst.
== Religionsgemeinschaften ==
== Religionsgemeinschaften ==
=== Katholische Kirche ===
=== Katholische Kirche ===
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Das Gebiet der politischen Gemeinde Neuhof umfasst fünf [[Römisch-Katholische Kirche|katholische Pfarrgemeinden]], die wiederum drei [[Dekanat|Dekanaten]] bzw. vier [[Pastoralverbund|Pastoralverbünden]] im [[Bistum Fulda]] zugeordnet sind:
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Das Gebiet der politischen Gemeinde Neuhof umfasst fünf katholische Pfarrgemeinden, die wiederum drei Dekanaten bzw. vier Pastoralverbünden im Bistum Fulda zugeordnet sind. Etwa 77% de Bevölkerung sind katholisch.
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Im Hauptort Neuhof besteht die zum Dekanat Neuhof–Großenlüder bzw. Pastoralverbund Heiliger Geist Kalbach–Neuhof zählende katholische Pfarrgemeinde St. Michael. Sie umfasst die alte Pfarrkirche St. Michael im Gemeindeteil Opperz sowie die Filialkirchen St. Barbara im Gemeindeteil Ellers, St. Josef der Arbeiter in Dorfborn und die Kapelle St. Maria Unbefleckte Empfängnis in Tiefengruben. Zu ihr zählen rund 4.500 Katholiken (= 77 Prozent der Bevölkerung).
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Zum gleichen Dekanat und Pastoralverbund zählt außerdem die katholische Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt in Rommerz, die seit 2005 von der Pfarrgemeinde St. Michael im Hauptort Neuhof seelsorgerisch betreut und mitverwaltet wird.
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Das Dekanat Neuhof–Großenlüder umfasst auch die katholische Pfarrgemeinde St. Bartholomäus in Hauswurz mit der Filialkirche Mariä Himmelfahrt in [[Flieden|Flieden-Buchenrod]]. Die Pfarrgemeinde St. Bartholomäus gehört dem Pastoralverbund Christus Erlöser Flieden–Hauswurz an und schließt kirchenrechtlich auch den Ortsteil Brandlos der Nachbargemeinde [[Hosenfeld]] ein, der über kein eigenes Kirchengebäude verfügt.
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Weiterhin gibt es die dem Dekanat Fulda bzw. Pastoralverbund Herz Jesu Fulda-West zugeordnete katholische Pfarrgemeinde St. Laurentius in Giesel mit der Filialkirche Mariä Geburt in Fulda-Istergiesel, die seit 2006 von der Fuldaer [[St. Andreas (Fulda)|Pfarrei St. Andreas]] (Stadtteil Neuenberg) seelsorgerisch betreut und mitverwaltet wird, sowie die zum Dekanat Rhön bzw. Pastoralverbund St. Marien Eichenzell zählende Pfarrgemeinde St. Kosmas und Damian in Hattenhof.
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=== Evangelische Kirche ===
=== Evangelische Kirche ===
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In Neuhof besteht zudem eine [[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck|evangelische Pfarrgemeinde]] mit einer Pfarrkirche und einem Jugendheim im Gemeindeteil Ellers, einem Gemeindehaus in Rommerz sowie einer Filialkirche in der Nachbargemeinde [[Flieden]].
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In Neuhof besteht zudem eine evangelische Pfarrgemeinde mit einer Pfarrkirche und einem Jugendheim im Gemeindeteil Ellers, einem Gemeindehaus in Rommerz sowie einer Filialkirche in der Nachbargemeinde Flieden.
=== Ehemalige jüdische Gemeinde ===
=== Ehemalige jüdische Gemeinde ===
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Bis 1938 gab es in Neuhof eine [[Jüdische Gemeinde|jüdische Gemeinde]] mit einer [[Synagoge]] in der heutigen Marktstraße im Gemeindeteil Neustadt. In der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] vom 9. auf den 10. November 1938 brannte die Synagoge vollständig aus. In Neuhof lebten damals 48 Juden. Im Laufe des Jahres 1942 wurden die noch verbliebenen jüdischen Bürger aus Neuhof [[Deportation|deportiert]]. Der ehemalige [[Jüdischer Friedhof|jüdische Friedhof]] oberhalb der Landesstraße zwischen Neuhof und Flieden (ehemalige [[Bundesstraße 40]]) ist bis heute erhalten.
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Bis 1938 gab es in Neuhof eine jüdische Gemeinde mit einer Synagoge in der heutigen Marktstraße im Gemeindeteil Neustadt. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannte die Synagoge vollständig aus. In Neuhof lebten damals 48 Juden. Im Laufe des Jahres 1942 wurden die noch verbliebenen jüdischen Bürger aus Neuhof deportiert. Der ehemalige jüdische Friedhof oberhalb der Landesstraße zwischen Neuhof und Flieden (ehemalige Bundesstraße 40) ist bis heute erhalten.
== Politik ==
== Politik ==
=== Gemeindevertretung ===  
=== Gemeindevertretung ===  
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Die [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeindevertretung]] Neuhof besteht aus 37 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab folgende Stimm- bzw. Sitzverteilung bei 42,1 Prozent Wahlbeteiligung (Zahlen im Vergleich zur Kommunalwahl vom 18. März 2001):
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Die Gemeindevertretung Neuhof besteht aus 37 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab folgende Stimm- bzw. Sitzverteilung bei 42,1 Prozent Wahlbeteiligung (Zahlen im Vergleich zur Kommunalwahl vom 18. März 2001):
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[[Bürgermeisterin]] Maria Schultheis (CDU) wurde am 20. Dezember 1998 erstmals direkt in dieses Amt gewählt, das sie seit dem 1. Februar 1999 offiziell innehat. Ihre Wiederwahl erfolgte am 10. Oktober 2004 mit einem Stimmenanteil von 79,3 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 46,8 Prozent.
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Bürgermeisterin Maria Schultheis (CDU) wurde am 20. Dezember 1998 erstmals direkt in dieses Amt gewählt, das sie seit dem 1. Februar 1999 offiziell innehat. Ihre Wiederwahl erfolgte am 10. Oktober 2004 mit einem Stimmenanteil von 79,3 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 46,8 Prozent.
=== Wappen ===
=== Wappen ===
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Bauwerke ===
=== Bauwerke ===
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Die Wahrzeichen der Gemeinde sind die katholische Pfarrkirche St. Michael im Gemeindeteil Opperz und die vier erhaltenen Türme des ehemaligen Neuhofer [[Wasserschloss (Architektur)|Wasserschlosses]], dessen Hauptgebäude 1958 abgerissen wurde. An seiner Stelle befindet sich heute die Schlossschule (Grundschule Neuhof).
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Die Wahrzeichen der Gemeinde sind die katholische Pfarrkirche St. Michael im Gemeindeteil Opperz und die vier erhaltenen Türme des ehemaligen Neuhofer Wasserschlosses, dessen Hauptgebäude 1958 abgerissen wurde. An seiner Stelle befindet sich heute die Schlossschule (Grundschule Neuhof).
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Die Pfarrkirche St. Michael ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika. Sie entstand 1831 und wurde von 1909 bis 1911 erweitert. Die Fassade wird von drei Sandsteinfiguren geschmückt. Bemerkenswert ist der zweigeschossige spätgotische Westturm mit Spitzhelm. Er wurde als Wehrkirche mit einer kleinen Kapelle im Erdgeschoss am Friedhof in Opperz errichtet, die 1490 dem [[Michael (Erzengel)|Hl. Erzengel Michael]] geweiht wurde.
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Die Pfarrkirche St. Michael ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika. Sie entstand 1831 und wurde von 1909 bis 1911 erweitert. Die Fassade wird von drei Sandsteinfiguren geschmückt. Bemerkenswert ist der zweigeschossige spätgotische Westturm mit Spitzhelm. Er wurde als Wehrkirche mit einer kleinen Kapelle im Erdgeschoss am Friedhof in Opperz errichtet, die 1490 dem Erzengel Michael geweiht wurde.
Das nachbarocke Langhaus der Kirche mit Tonnengewölbe ist einfach gestaltet. Die Ausstattung stammt aus verschiedenen Zeiten. Zu erwähnen sind beispielsweise die spätbarocken Apostelfiguren im Hauptschiff. Der spätgotische Taufstein stammt von 1503.
Das nachbarocke Langhaus der Kirche mit Tonnengewölbe ist einfach gestaltet. Die Ausstattung stammt aus verschiedenen Zeiten. Zu erwähnen sind beispielsweise die spätbarocken Apostelfiguren im Hauptschiff. Der spätgotische Taufstein stammt von 1503.
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Für Sport- und Freizeitaktivitäten stehen in Neuhof u. a. zwei Stadien, fünf Sportplätze und sechs Turnhallen, vier Bolzplätze, zwei Tennisanlagen, eine Tennishalle/Squash, mehrere Kegelbahnen, ein Streetball- und Inlineskatingplatz sowie ein Grillplatz zur Verfügung. Größere Sportveranstaltungen finden in der Vier-Felder-Halle (62&nbsp;x&nbsp;27&nbsp;m Nutzfläche) der Wernher-von-Braun-Schule statt, die eine feste Sitztribüne für ca. 900 Zuschauer enthält. Weiterhin gibt es eine Sportschule für Selbstverteidigung, Kampfsport und Fitness.
Für Sport- und Freizeitaktivitäten stehen in Neuhof u. a. zwei Stadien, fünf Sportplätze und sechs Turnhallen, vier Bolzplätze, zwei Tennisanlagen, eine Tennishalle/Squash, mehrere Kegelbahnen, ein Streetball- und Inlineskatingplatz sowie ein Grillplatz zur Verfügung. Größere Sportveranstaltungen finden in der Vier-Felder-Halle (62&nbsp;x&nbsp;27&nbsp;m Nutzfläche) der Wernher-von-Braun-Schule statt, die eine feste Sitztribüne für ca. 900 Zuschauer enthält. Weiterhin gibt es eine Sportschule für Selbstverteidigung, Kampfsport und Fitness.
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Eine touristische Attraktion ist der 1999 eröffnete [[Planetenwanderweg]], ein naturwissenschaftlicher Lehrpfad, der von der Wernher-von-Braun-Schule am Opperzer Berg ausgehend bis zum [[Kalbach|Kalbacher]] Ortsteil Eichenried führt.
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Eine touristische Attraktion ist der 1999 eröffnete Planetenwanderweg, ein naturwissenschaftlicher Lehrpfad, der von der Wernher-von-Braun-Schule am Opperzer Berg ausgehend bis zum Kalbacher Ortsteil Eichenried führt.
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Neuhof liegt außerdem am 240&nbsp;km langen [[Hessischer Radfernweg R3|Rhein-Main-Kinzig-Radweg]], der in [[Rüdesheim am Rhein]] beginnt und nach [[Tann (Rhön)]] führt.
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Neuhof liegt außerdem am 240&nbsp;km langen Rhein-Main-Kinzig-Radweg, der in Rüdesheim am Rhein beginnt und nach Tann (Rhön) führt.
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
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* [[Fastnacht]]sveranstaltungen und [[Rosenmontagszug]] im Februar bzw. März
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* Fastnachtsveranstaltungen und Rosenmontagszug im Februar bzw. März
* Heidelbeerfest im Ortsteil Giesel am zweiten Wochenende im August
* Heidelbeerfest im Ortsteil Giesel am zweiten Wochenende im August
* Ökumenisches Pfarrfest der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden im Gemeindezentrum im Gemeindeteil Neustadt Ende September
* Ökumenisches Pfarrfest der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden im Gemeindezentrum im Gemeindeteil Neustadt Ende September
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== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Funktion als Unterzentrum ===
=== Funktion als Unterzentrum ===
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Die Gemeinde Neuhof hat heute die Funktion eines [[Unterzentrum]]s nahe der Kreisstadt [[Fulda]]. Hier finden sich u.&nbsp;a. neun Ärzte, zwei Tierärzte, zwei Apotheken, ein Seniorenpflege- und Betreuungszentrum, neun Kirchen, eine Postagentur, ein Bahnhof, mehrere Lebensmittelmärkte, Banken, fünf Schulen, eine Zweigstelle der Volkshochschule des Landkreises Fulda, sechs Kindergärten, ein Gemeindezentrum, sieben Bürgerhäuser, drei Gemeindebüchereien, eine Polizeidienststelle, eine Straßenmeisterei, vier Revierförstereien (Betriebsbezirke des Forstamts Fulda) sowie mehrere Gasthäuser.
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Die Gemeinde Neuhof hat heute die Funktion eines Unterzentrums nahe der Kreisstadt [[Fulda]]. Hier finden sich u.&nbsp;a. neun Ärzte, zwei Tierärzte, zwei Apotheken, ein Seniorenpflege- und Betreuungszentrum, neun Kirchen, eine Postagentur, ein Bahnhof, mehrere Lebensmittelmärkte, Banken, fünf Schulen, eine Zweigstelle der Volkshochschule des Landkreises Fulda, sechs Kindergärten, ein Gemeindezentrum, sieben Bürgerhäuser, drei Gemeindebüchereien, eine Polizeidienststelle, eine Straßenmeisterei, vier Revierförstereien (Betriebsbezirke des Forstamts Fulda) sowie mehrere Gasthäuser.
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Die räumliche Nähe zum [[Oberzentrum]] Fulda hat neben anderen Faktoren allerdings auch mit dazu geführt, dass Neuhof in den letzten Jahren einige Unternehmen und öffentliche Einrichtungen verlor. Größere Unternehmen waren in der Vergangenheit die Rhöngold-Molkerei der Gebrüder Fricke, die Fleischwarenfabrik Josef Ruppel und der Holzhandel Reschop. Früher gab es in Neuhof außerdem noch zwei Forstämter, eine Zweigstelle des Amtsgerichts Fulda, ein Hallenfreibad („Allwetterbad“), ein Postamt und eine Niederlassung der [[Orden der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul|Barmherzigen Schwestern]] mit Altenheim. Die Eigenständigkeit der Raiffeisenbank Neuhof eG ging ebenfalls verloren.
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Die räumliche Nähe zum Oberzentrum Fulda hat neben anderen Faktoren allerdings auch mit dazu geführt, dass Neuhof in den letzten Jahren einige Unternehmen und öffentliche Einrichtungen verlor. Größere Unternehmen waren in der Vergangenheit die Rhöngold-Molkerei der Gebrüder Fricke, die Fleischwarenfabrik Josef Ruppel und der Holzhandel Reschop. Früher gab es in Neuhof außerdem noch zwei Forstämter, eine Zweigstelle des Amtsgerichts Fulda, ein Hallenfreibad („Allwetterbad“), ein Postamt und eine Niederlassung der Barmherzigen Schwestern mit Altenheim. Die Eigenständigkeit der Raiffeisenbank Neuhof eG ging ebenfalls verloren.
=== Regionalforum Fulda Südwest ===
=== Regionalforum Fulda Südwest ===
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Zur Förderung der Regionalentwicklung hat sich Neuhof im Mai 1998 mit den Gemeinden [[Bad Salzschlirf]], [[Eichenzell]], [[Flieden]], [[Großenlüder]], [[Hosenfeld]] und [[Kalbach]] zum „Regionalforum Fulda Südwest“ zusammengeschlossen und eine kommunale Arbeitsgemeinschaft gebildet.<ref>[http://www.rffs.de Regionalforum Fulda Südwest]</ref> Seit der Umwandlung des Zusammenschlusses in einen Verein 2006 sind unter anderem die Kreishandwerkerschaft, der Kreisbauernverband und die Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände beigetreten. Das Regionalforum bewirbt sich um die Anerkennung als Förderregion der [[Europäische Union|Europäischen Union]] nach der sogenannten Gemeinschaftsinitiative [[LEADER]] zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.
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Zur Förderung der Regionalentwicklung hat sich Neuhof im Mai 1998 mit den Gemeinden Bad Salzschlirf, [[Eichenzell]], Flieden, Großenlüder, Hosenfeld und Kalbach zum „Regionalforum Fulda Südwest“ zusammengeschlossen und eine kommunale Arbeitsgemeinschaft gebildet.[http://www.rffs.de Regionalforum Fulda Südwest] Seit der Umwandlung des Zusammenschlusses in einen Verein 2006 sind unter anderem die Kreishandwerkerschaft, der Kreisbauernverband und die Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände beigetreten. Das Regionalforum bewirbt sich um die Anerkennung als Förderregion der Europäischen Union nach der sogenannten Gemeinschaftsinitiative LEADER zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.
In folgenden Bereichen führt die Kooperation der sieben Gemeinden zu Einsparungen oder Mehreinnahmen:
In folgenden Bereichen führt die Kooperation der sieben Gemeinden zu Einsparungen oder Mehreinnahmen:
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* Tag der Regionen jedes Jahr im Herbst
* Tag der Regionen jedes Jahr im Herbst
* kostengünstigere Führerscheinausbildung für Feuerwehrleute
* kostengünstigere Führerscheinausbildung für Feuerwehrleute
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* Einführung Kosten- und Leistungsrechnung ([[Doppik]])
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* Einführung Kosten- und Leistungsrechnung (Doppik)
* Abrufen von EU-Mitteln durch Regionalforum als regionale Entwicklungsgruppe
* Abrufen von EU-Mitteln durch Regionalforum als regionale Entwicklungsgruppe
=== Bergbau ===
=== Bergbau ===
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Neuhof ist die einzige Bergbaugemeinde im [[Landkreis Fulda]]. Im [[Salzbergwerk|Kalibergwerk]] Neuhof-Ellers (gegründet 1906) wird von 680&nbsp;Mitarbeitern [[Kalisalz|Rohsalz]] abgebaut und zu hochwertigen [[Düngemittel]]n verarbeitet. Bei einer jährlichen Rohsalzförderung von fast vier Millionen Tonnen erzeugt Neuhof-Ellers rund 1,3&nbsp;Millionen Tonnen Verkaufsprodukte. Das Werk ist damit der größte Industriebetrieb im südlichen Teil des Landkreises. Es gehört heute zur [[Kassel]]er [[K+S AG]] (früher Kali und Salz AG bzw. [[Wintershall AG]]). Der weithin sichtbare Salzberg, die [[Kalisalz|Kali]]-Abraumhalde (bis {{Höhe|500|DE-NN}} hoch), im Volksmund auch „Kaliberg“ oder „Monte Kali“ genannt, besteht aus ca. 50&nbsp;Millionen Tonnen überwiegend [[Natriumchlorid]] (Kochsalz) und [[Gips|Calciumsulfat]] (Gips) und ist somit eine der größten Deponien Europas. 1926/27 wurde das Bergwerk auf Betreiben von [[August Rosterg]], dem seinerzeitigen [[Generaldirektor]] der Wintershall AG, stillgelegt. 1954 wurden die Anlagen erneuert, und das Werk nahm den Betrieb wieder auf.
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Neuhof ist die einzige Bergbaugemeinde im [[Landkreis Fulda]]. Im [[Salzbergwerk|Kalibergwerk]] Neuhof-Ellers (gegründet 1906) wird von 680&nbsp;Mitarbeitern [[Kalisalz|Rohsalz]] abgebaut und zu hochwertigen Düngemitteln verarbeitet. Bei einer jährlichen Rohsalzförderung von fast vier Millionen Tonnen erzeugt Neuhof-Ellers rund 1,3&nbsp;Millionen Tonnen Verkaufsprodukte. Das Werk ist damit der größte Industriebetrieb im südlichen Teil des Landkreises. Es gehört heute zur Kasseler K+S AG (früher Kali und Salz AG bzw. Wintershall AG). Der weithin sichtbare Salzberg, die [[Kalisalz|Kali]]-Abraumhalde (bis {{Höhe|500|DE-NN}} hoch), im Volksmund auch „Kaliberg“ oder „Monte Kali“ genannt, besteht aus ca. 50&nbsp;Millionen Tonnen überwiegend [[Natriumchlorid]] (Kochsalz) und Calciumsulfat (Gips) und ist somit eine der größten Deponien Europas. 1926/27 wurde das Bergwerk auf Betreiben von [[August Rosterg]], dem seinerzeitigen Generaldirektor der Wintershall AG, stillgelegt. 1954 wurden die Anlagen erneuert, und das Werk nahm den Betrieb wieder auf.
=== Verkehr ===
=== Verkehr ===
==== Fernstraßen ====
==== Fernstraßen ====
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* [[Bundesautobahn 66|Autobahn 66]]: [[Wiesbaden]]–[[Frankfurt am Main]]–[[Hanau]]–'''Neuhof'''–[[Autobahndreieck|Dreieck]] [[Fulda]] (Verbindung zur [[Bundesautobahn 7|Autobahn 7]])
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* Autobahn 66: Wiesbaden–Frankfurt am Main–Hanau–'''Neuhof'''–Dreieck Fulda (Verbindung zur Autobahn 7)
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:: Derzeit besteht noch eine 7 km lange Autobahnlücke zwischen den [[Anschlussstelle (Autobahn)|Anschlussstellen]] 51 Neuhof-Süd auf der Höhe des Gemeindeteils Neustadt und 53 Fulda-Süd in der Nähe des [[Eichenzell|Eichenzeller]] Ortsteils [[Kerzell]]. Der [[Lückenschluss]] soll bis Ende 2013 abgeschlossen sein, wobei die Ortslage von Neuhof mit einem 1.610&nbsp;m langen, zweiröhrigen [[Autobahntunnel|Tunnelbauwerk]] durchquert werden wird. Außerdem wird Neuhof eine zweite Anschlussstelle zwischen Dorfborn und Tiefengruben (Anschlussstelle 52 Neuhof-Nord) erhalten.  
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:: Derzeit besteht noch eine 7 km lange Autobahnlücke zwischen den Anschlussstellen 51 Neuhof-Süd auf der Höhe des Gemeindeteils Neustadt und 53 Fulda-Süd in der Nähe des [[Eichenzell|Eichenzeller]] Ortsteils Kerzell. Der Lückenschluss soll bis Ende 2013 abgeschlossen sein, wobei die Ortslage von Neuhof mit einem 1.610&nbsp;m langen, zweiröhrigen Tunnelbauwerk durchquert werden wird. Außerdem wird Neuhof eine zweite Anschlussstelle zwischen Dorfborn und Tiefengruben (Anschlussstelle 52 Neuhof-Nord) erhalten.  
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* [[Bundesstraße 40]]: '''Neuhof'''–[[Eichenzell]]
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* Bundesstraße 40: '''Neuhof'''–[[Eichenzell]]
:: Bis zum Lückenschluss der Autobahn 66 dient das restliche Teilstück der Bundesstraße 40 zwischen Neuhof-Neustadt und Kerzell als Bindeglied für die Autobahn zwischen den Anschlussstellen 51 Neuhof-Süd und 53 Fulda-Süd.
:: Bis zum Lückenschluss der Autobahn 66 dient das restliche Teilstück der Bundesstraße 40 zwischen Neuhof-Neustadt und Kerzell als Bindeglied für die Autobahn zwischen den Anschlussstellen 51 Neuhof-Süd und 53 Fulda-Süd.
==== Eisenbahn ====
==== Eisenbahn ====
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* Bahnstrecke [[Frankfurt am Main]]–[[Fulda]] ([[Kinzigtalbahn (Hessen)|Kinzigtalbahn]])
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* Bahnstrecke Frankfurt am Main–[[Fulda]] (Kinzigtalbahn)
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:: Der Bahnhof Neuhof (Kr Fulda) wird jeweils im Stundentakt mit [[RegionalExpress|Regionalexpress-Zügen]] (RE) nach Fulda und Frankfurt am Main bedient. Außerdem besteht hier eine [[Anschlussbahn]] zum Kalibergwerk Neuhof-Ellers.
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:: Der Bahnhof Neuhof (Kr Fulda) wird jeweils im Stundentakt mit Regionalexpress-Zügen (RE) nach Fulda und Frankfurt am Main bedient. Außerdem besteht hier eine Anschlussbahn zum Kalibergwerk Neuhof-Ellers.
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* Der nächste [[InterCityExpress|ICE]]-Anschluss befindet sich in [[Bahnhof Fulda|Fulda]] (14&nbsp;km Entfernung).
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* Der nächste ICE-Anschluss befindet sich in Fulda (14&nbsp;km Entfernung).
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Neuhof bietet mehrere Haltepunkte und Umsteigemöglichkeiten der [[Lokale Nahverkehrsgesellschaft|Lokalen Nahverkehrsgesellschaft]] Fulda (LNG Fulda) mbH in benachbarte Ortschaften (Linien 50 bis 54) im Rahmen der [[Rhein-Main-Verkehrsverbund|Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV)]].
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Neuhof bietet mehrere Haltepunkte und Umsteigemöglichkeiten der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Fulda (LNG Fulda) mbH in benachbarte Ortschaften (Linien 50 bis 54) im Rahmen der Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV).
=== Bildung ===
=== Bildung ===
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* Monte-Kali-Schule in Rommerz
* Monte-Kali-Schule in Rommerz
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'''[[Kooperative Gesamtschule|Additive Gesamtschule]] mit [[Förderstufe]]'''
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'''Additive Gesamtschule mit Förderstufe'''
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* [[Wernher von Braun|Wernher-von-Braun]]-Schule am Opperzer Berg &ndash; Hauptschule, Realschule und gymnasialer Zweig (Sekundarstufe I)
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* Wernher-von-Braun-Schule am Opperzer Berg &ndash; Hauptschule, Realschule und gymnasialer Zweig (Sekundarstufe I)
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'''[[Sonderschule|Förderschule]] mit Beratungszentrum'''
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'''Förderschule mit Beratungszentrum'''
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* [[Albert Schweitzer|Albert-Schweitzer]]-Schule im Gemeindeteil Neustadt
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* Albert-Schweitzer-Schule im Gemeindeteil Neustadt
'''Volkshochschule'''
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* Zweigstelle der [[Volkshochschule]] des Landkreises Fulda
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* Zweigstelle der Volkshochschule des Landkreises Fulda
== Persönlichkeiten ==
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=== Söhne und Töchter der Gemeinde ===
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* Josef Albinger (1911–1995), aufgewachsen in Ellers, katholischer Priester, wurde wegen Verlesens einer Predigt [[Clemens August Graf von Galen|Kardinal von Galens]] in das [[Konzentrationslager Dachau]] verschleppt, Ehrenbürger der Gemeinde [[Poppenhausen (Wasserkuppe)|Poppenhausen]]
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* Josef Albinger (1911–1995), aufgewachsen in Ellers, katholischer Priester, wurde wegen Verlesens einer Predigt Kardinal von Galens in das Konzentrationslager Dachau verschleppt, Ehrenbürger der Gemeinde Poppenhausen
* Rudolf Ehrhardt (1932–1999), aufgewachsen im Gemeindeteil Neustadt, Familienunternehmer und Firmenchef der [[Förstina|Förstina-Mineralsprudel Ehrhardt & Sohn GmbH & Co.]] im [[Eichenzell|Eichenzeller]] Ortsteil Lütter
* Rudolf Ehrhardt (1932–1999), aufgewachsen im Gemeindeteil Neustadt, Familienunternehmer und Firmenchef der [[Förstina|Förstina-Mineralsprudel Ehrhardt & Sohn GmbH & Co.]] im [[Eichenzell|Eichenzeller]] Ortsteil Lütter
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* [[Rochus Hahn]] (* 1960), aufgewachsen im Gemeindeteil Ellers als Sohn eines K+S-Angestellten, deutscher Comedyautor, erstes Filmprojekt im Lützgrund vor Schacht II, Sketchup, Bewegte Männer, Kanal fatal, bekanntestes Werk ist das Drehbuch zu Sönke Wortmanns Erfolgsfilm [[Das Wunder von Bern|''Das Wunder von Bern'']] (2003) über die [[Fußball-Weltmeisterschaft 1954]]
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* Rochus Hahn (* 1960), aufgewachsen im Gemeindeteil Ellers als Sohn eines K+S-Angestellten, deutscher Comedyautor, erstes Filmprojekt im Lützgrund vor Schacht II, Sketchup, Bewegte Männer, Kanal fatal, bekanntestes Werk ist das Drehbuch zu Sönke Wortmanns Erfolgsfilm ''Das Wunder von Bern'' (2003) über die Fußball-Weltmeisterschaft 1954
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*[[Winfried Heurich]] (* 1940), Organist und Komponist, Dozent an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in [[Frankfurt am Main]]
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*Winfried Heurich (* 1940), Organist und Komponist, Dozent an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main
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* Professor Dr. Aloys Ruppel (1882–1977), aufgewachsen in Opperz, Historiker, Direktor der [[Stadtbibliothek Mainz|Stadtbibliothek]], des Stadtarchivs und des [[Gutenberg-Museum|Gutenberg-Museums]] in [[Mainz]], [[Johannes Gutenberg|Gutenbergforscher]], Ehrenbürger der Gemeinde Neuhof und der Stadt Mainz (1957)
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* Professor Dr. Aloys Ruppel (1882–1977), aufgewachsen in Opperz, Historiker, Direktor der Stadtbibliothek, des Stadtarchivs und des Gutenberg-Museums in Mainz, Gutenbergforscher, Ehrenbürger der Gemeinde Neuhof und der Stadt Mainz (1957)
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* [[Gabor Steingart]] (* 1962), aufgewachsen im Gemeindeteil Opperz als Sohn eines K+S-Fabrikleiters, Journalist und Buchautor (u.&nbsp;a. ''Weltkrieg um Wohlstand'', 2006), 2001–2007 Leiter des [[Der Spiegel|''Spiegel'']]-Hauptstadtbüros in [[Berlin]], seit 2007 Autor im ''Spiegel''-Büro in [[Washington D.C.|Washington]]
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* [[Gabor Steingart]] (* 1962), aufgewachsen im Gemeindeteil Opperz als Sohn eines K+S-Fabrikleiters, Journalist und Buchautor (u.&nbsp;a. ''Weltkrieg um Wohlstand'', 2006), 2001–2007 Leiter des [[Der Spiegel|''Spiegel'']]-Hauptstadtbüros in Berlin, seit 2007 Autor im ''Spiegel''-Büro in Washington
=== Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben ===
=== Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben ===
* [[August Rosterg]] (1870–1945), deutscher Industrieller, Generaldirektor der [[Wintershall AG]] (heute ist im Gemeindeteil Ellers eine Straße nach ihm benannt)
* [[August Rosterg]] (1870–1945), deutscher Industrieller, Generaldirektor der [[Wintershall AG]] (heute ist im Gemeindeteil Ellers eine Straße nach ihm benannt)
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*[[Ludwig Schick|Dr. Ludwig Schick]] (* 1949), Professor für [[Kirchenrecht]], seit 2002 [[Erzbischof]] von [[Bamberg]], war von 1975 bis 1977 [[Kaplan]] in Neuhof
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*Dr. Ludwig Schick (* 1949), Professor für Kirchenrecht, seit 2002 Erzbischof von Bamberg, war von 1975 bis 1977 Kaplan in Neuhof
* Dr. Arno Singewald (* 1926), Bergwerksdirektor in Neuhof-Ellers von 1952 bis 1966, Erfinder der elektrostatischen Salz-Trennungsanlage (ESTA), später Professor und Vorstand der Kali und Salz AG, Kassel
* Dr. Arno Singewald (* 1926), Bergwerksdirektor in Neuhof-Ellers von 1952 bis 1966, Erfinder der elektrostatischen Salz-Trennungsanlage (ESTA), später Professor und Vorstand der Kali und Salz AG, Kassel
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== Weblinks ==
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* [http://www.nhf.de/ Offizielle Internetseite der Gemeinde Neuhof]
* [http://www.nhf.de/ Offizielle Internetseite der Gemeinde Neuhof]

Version vom 18:13, 6. Jan. 2008

Aktuelles
Ortsverband Neuhof

Der Ortsverband Neuhof Die Linke wird am 11.1. 2008 gegründet.

Neuhof ist eine Gemeinde im Landkreis Fulda in Osthessen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Der namengebende Hauptort der Gemeinde liegt im Fliedetal zwischen den Mittelgebirgen Rhön und Vogelsberg, etwa 15 km südwestlich der Kreisstadt Fulda.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde Neuhof grenzt im Norden an die Gemeinde Großenlüder und die Stadt Fulda sowie im Nordosten an die Gemeinde Eichenzell. Im Südosten liegt die Gemeinde Kalbach, im Süden die Gemeinde Flieden (alle im Landkreis Fulda) und im Südwesten die Stadt Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis). Im Westen befinden sich die zum Vogelsbergkreis gehörende Gemeinden Freiensteinau und Grebenhain. Im Nordwesten ist die Gemeinde Hosenfeld (Landkreis Fulda) gelegen.

Gemeindegliederung

Neuhof ist Hauptort der gleichnamigen Großgemeinde. Daneben besteht die Gemeinde aus den Ortsteilen Dorfborn, Giesel, Hattenhof, Hauswurz, Kauppen, Rommerz und Tiefengruben.

Mit 11.207 Einwohnern (Stand: 30. Juni 2007) ist Neuhof heute die viertgrößte Gemeinde im Landkreis Fulda. Die Einwohnerzahlen verteilen sich auf die einzelnen Ortsteile wie folgt:

Ortsteil Einwohner
Neuhof 5.018
Rommerz 1.730
Hattenhof 1.551
Giesel 1.062
Hauswurz 967
Dorfborn 640
Tiefengruben 156
Kauppen 83
Gesamt 11.207

Geschichte

Via Regia, Alte Heerstraße zwischen Neuhof und Fulda

Mittelalter und frühe Neuzeit

Überblick

Die Gemeinde Neuhof kann auf eine mehr als 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Mit dem heutigen Gemeindeteil Neustadt erfolgte im Jahr 956 die erste urkundliche Erwähnung einer Ansiedlung.Historisches Ortslexikon des Landes Hessen

Der Name Neuhof lat. Nova Curia, mhd. Nuwenhof) wurde 1239 zum ersten Mal genannt. Er stammt von der Adelsfamilie von Neuhof (lat. de nova curia) bzw. von der gleichnamigen Wasserburg der Fuldaer Fürstäbte. Einzelne Vertreter der Familie von Neuhof waren vermutlich Burgmannen. Um das Jahr 1250 ließ Fürstabt Heinrich IV. von Erthal (1249–1261) das Schloss Neuhof mit neuen Mauern, Zäunen und Gräben befestigen.

Neben Neustadt entstanden in der Nähe des Schlosses die Siedlungen Opperz (1326) und Ellers (1486). Das Wasserschloss wurde allmählich Mittelpunkt eines Verwaltungsbezirks im alten Gericht Flieden. Besonders in Zeiten, als in Fulda die Pest herrschte (beispielsweise in den Jahren 1597 und 1611), zogen sich Regierung und Kanzlei des Hochstifts Fulda auf das Schloss Neuhof zurück.

Historische Straßen

Die Ortsteile der heutigen Gemeinde Neuhof lagen im Mittelalter an der Wegkreuzung der beiden Altstraßen Via Regia (alte Königsstraße oder Reichsstraße von Frankfurt am Main nach Leipzig, auch Alte Heerstraße genannt; hier verlief zudem ein Jakobsweg) und Antsanvia (Handelsstraße von Mainz nach Eisenach, auch Alte Straß genannt).

An den Verlauf der Via Regia erinnern heute entsprechende Hinweisschilder mit der Aufschrift „Des Reiches Straße“.

Eingemeindungen

Der Hauptort der Gemeinde Neuhof wurde erst 1928 aus den vormals selbstständigen Gemeinden Ellers, Neustadt und Opperz gebildet. 1972 wurde Neuhof im Rahmen der Gebietsreform in Hessen mit den bis dahin ebenfalls selbstständigen Gemeinden Dorfborn, Giesel, Hattenhof, Hauswurz, Kauppen, Rommerz und Tiefengruben zur Großgemeinde Neuhof zusammengefasst.

Religionsgemeinschaften

Katholische Kirche

Das Gebiet der politischen Gemeinde Neuhof umfasst fünf katholische Pfarrgemeinden, die wiederum drei Dekanaten bzw. vier Pastoralverbünden im Bistum Fulda zugeordnet sind. Etwa 77% de Bevölkerung sind katholisch.

Evangelische Kirche

In Neuhof besteht zudem eine evangelische Pfarrgemeinde mit einer Pfarrkirche und einem Jugendheim im Gemeindeteil Ellers, einem Gemeindehaus in Rommerz sowie einer Filialkirche in der Nachbargemeinde Flieden.

Ehemalige jüdische Gemeinde

Bis 1938 gab es in Neuhof eine jüdische Gemeinde mit einer Synagoge in der heutigen Marktstraße im Gemeindeteil Neustadt. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannte die Synagoge vollständig aus. In Neuhof lebten damals 48 Juden. Im Laufe des Jahres 1942 wurden die noch verbliebenen jüdischen Bürger aus Neuhof deportiert. Der ehemalige jüdische Friedhof oberhalb der Landesstraße zwischen Neuhof und Flieden (ehemalige Bundesstraße 40) ist bis heute erhalten.

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung Neuhof besteht aus 37 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab folgende Stimm- bzw. Sitzverteilung bei 42,1 Prozent Wahlbeteiligung (Zahlen im Vergleich zur Kommunalwahl vom 18. März 2001):

Parteien und Wählergemeinschaften 2006 2001
 % Sitze  % Sitze
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 71,6 27 63,0 23
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 28,4 10 28,5 11
Christliche Wähler-Einheit (CWE) 5,5 2
Bündnis 90/Die Grünen (GRÜNE) 3,0 1
gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung 42,1 % 55,8 %

Bürgermeister seit 1945

Name von bis
August Lotz 1945 1952
Jakob Schneider 1952 1959
Karl Heimüller (CDU) 1960 1984
Martin Hohmann (CDU) 1984 1998
Maria Schultheis (CDU) 1999 heute

Bürgermeisterin Maria Schultheis (CDU) wurde am 20. Dezember 1998 erstmals direkt in dieses Amt gewählt, das sie seit dem 1. Februar 1999 offiziell innehat. Ihre Wiederwahl erfolgte am 10. Oktober 2004 mit einem Stimmenanteil von 79,3 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 46,8 Prozent.

Wappen

Blasonierung: Das Wappen der Gemeinde Neuhof ist geteilt von Gold und Schwarz, die als Symbolfarben für den Bergbau stehen. Es zeigt im oberen Teil vorne in Gold drei ineinander verschlungene schwarze Ringe als Sinnbild für den Zusammenschluss der vormals selbstständigen Gemeinden Ellers, Opperz und Neustadt im Jahr 1928. Im oberen Teil hinten sind in Gold ein gekreuzter schwarzer Hammer und Schlägel als Embleme für den Bergbau zu sehen. Im unteren Teil befindet sich in Schwarz ein von einer schmalen schwarzen Linie durchzogenes goldfarbenes Kreuz als Symbol für die fast 650-jährige Zugehörigkeit Neuhofs zum Kloster bzw. Hochstift Fulda mit der späteren Funktion als Amtssitz und „Nebenresidenz“ der Fuldaer Fürstäbte bzw. Fürstbischöfe.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Die Wahrzeichen der Gemeinde sind die katholische Pfarrkirche St. Michael im Gemeindeteil Opperz und die vier erhaltenen Türme des ehemaligen Neuhofer Wasserschlosses, dessen Hauptgebäude 1958 abgerissen wurde. An seiner Stelle befindet sich heute die Schlossschule (Grundschule Neuhof).

Die Pfarrkirche St. Michael ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika. Sie entstand 1831 und wurde von 1909 bis 1911 erweitert. Die Fassade wird von drei Sandsteinfiguren geschmückt. Bemerkenswert ist der zweigeschossige spätgotische Westturm mit Spitzhelm. Er wurde als Wehrkirche mit einer kleinen Kapelle im Erdgeschoss am Friedhof in Opperz errichtet, die 1490 dem Erzengel Michael geweiht wurde.

Das nachbarocke Langhaus der Kirche mit Tonnengewölbe ist einfach gestaltet. Die Ausstattung stammt aus verschiedenen Zeiten. Zu erwähnen sind beispielsweise die spätbarocken Apostelfiguren im Hauptschiff. Der spätgotische Taufstein stammt von 1503.

Musik

In der Gemeinde Neuhof besteht traditionell ein reges musikalisches Leben sowohl im kirchlichen wie auch im profanen Bereich. Neben der Chorvereinigung Cäcilia (gegründet 1907) und der Jungen Kantorei St. Michael gibt es im Hauptort Neuhof ein Akkordeonorchester, ein Blasorchester und einen Spielmanns- und Fanfarenzug sowie drei bürgerliche Musikvereine in den Ortsteilen Giesel, Hattenhof und Hauswurz. Ein eigener Verein zur Förderung junger Musiker kümmert sich um die Belange neuer musikalischer Talente.

Freizeit und Sport

Für Sport- und Freizeitaktivitäten stehen in Neuhof u. a. zwei Stadien, fünf Sportplätze und sechs Turnhallen, vier Bolzplätze, zwei Tennisanlagen, eine Tennishalle/Squash, mehrere Kegelbahnen, ein Streetball- und Inlineskatingplatz sowie ein Grillplatz zur Verfügung. Größere Sportveranstaltungen finden in der Vier-Felder-Halle (62 x 27 m Nutzfläche) der Wernher-von-Braun-Schule statt, die eine feste Sitztribüne für ca. 900 Zuschauer enthält. Weiterhin gibt es eine Sportschule für Selbstverteidigung, Kampfsport und Fitness.

Eine touristische Attraktion ist der 1999 eröffnete Planetenwanderweg, ein naturwissenschaftlicher Lehrpfad, der von der Wernher-von-Braun-Schule am Opperzer Berg ausgehend bis zum Kalbacher Ortsteil Eichenried führt.

Neuhof liegt außerdem am 240 km langen Rhein-Main-Kinzig-Radweg, der in Rüdesheim am Rhein beginnt und nach Tann (Rhön) führt.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Fastnachtsveranstaltungen und Rosenmontagszug im Februar bzw. März
  • Heidelbeerfest im Ortsteil Giesel am zweiten Wochenende im August
  • Ökumenisches Pfarrfest der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden im Gemeindezentrum im Gemeindeteil Neustadt Ende September
  • Kirmestanz auf dem Kirchplatz St. Michael im Gemeindeteil Opperz am Kirmessonntag (Kirchweihfest) Anfang November
  • Weihnachtsmarkt im Schlosshof im Gemeindeteil Neustadt am zweiten Adventswochenende

Wirtschaft und Infrastruktur

Funktion als Unterzentrum

Die Gemeinde Neuhof hat heute die Funktion eines Unterzentrums nahe der Kreisstadt Fulda. Hier finden sich u. a. neun Ärzte, zwei Tierärzte, zwei Apotheken, ein Seniorenpflege- und Betreuungszentrum, neun Kirchen, eine Postagentur, ein Bahnhof, mehrere Lebensmittelmärkte, Banken, fünf Schulen, eine Zweigstelle der Volkshochschule des Landkreises Fulda, sechs Kindergärten, ein Gemeindezentrum, sieben Bürgerhäuser, drei Gemeindebüchereien, eine Polizeidienststelle, eine Straßenmeisterei, vier Revierförstereien (Betriebsbezirke des Forstamts Fulda) sowie mehrere Gasthäuser.

Die räumliche Nähe zum Oberzentrum Fulda hat neben anderen Faktoren allerdings auch mit dazu geführt, dass Neuhof in den letzten Jahren einige Unternehmen und öffentliche Einrichtungen verlor. Größere Unternehmen waren in der Vergangenheit die Rhöngold-Molkerei der Gebrüder Fricke, die Fleischwarenfabrik Josef Ruppel und der Holzhandel Reschop. Früher gab es in Neuhof außerdem noch zwei Forstämter, eine Zweigstelle des Amtsgerichts Fulda, ein Hallenfreibad („Allwetterbad“), ein Postamt und eine Niederlassung der Barmherzigen Schwestern mit Altenheim. Die Eigenständigkeit der Raiffeisenbank Neuhof eG ging ebenfalls verloren.

Regionalforum Fulda Südwest

Zur Förderung der Regionalentwicklung hat sich Neuhof im Mai 1998 mit den Gemeinden Bad Salzschlirf, Eichenzell, Flieden, Großenlüder, Hosenfeld und Kalbach zum „Regionalforum Fulda Südwest“ zusammengeschlossen und eine kommunale Arbeitsgemeinschaft gebildet.Regionalforum Fulda Südwest Seit der Umwandlung des Zusammenschlusses in einen Verein 2006 sind unter anderem die Kreishandwerkerschaft, der Kreisbauernverband und die Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände beigetreten. Das Regionalforum bewirbt sich um die Anerkennung als Förderregion der Europäischen Union nach der sogenannten Gemeinschaftsinitiative LEADER zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.

In folgenden Bereichen führt die Kooperation der sieben Gemeinden zu Einsparungen oder Mehreinnahmen:

  • ein gemeinsamer Jugendbetreuer
  • Entwicklung von Radtourismus und Fremdenverkehr
  • Museumsverbund
  • Homepagepflege
  • Studie Biomassenutzung
  • Kulturwoche und kulturelle Veranstaltungen
  • Tag der Regionen jedes Jahr im Herbst
  • kostengünstigere Führerscheinausbildung für Feuerwehrleute
  • Einführung Kosten- und Leistungsrechnung (Doppik)
  • Abrufen von EU-Mitteln durch Regionalforum als regionale Entwicklungsgruppe

Bergbau

Neuhof ist die einzige Bergbaugemeinde im Landkreis Fulda. Im Kalibergwerk Neuhof-Ellers (gegründet 1906) wird von 680 Mitarbeitern Rohsalz abgebaut und zu hochwertigen Düngemitteln verarbeitet. Bei einer jährlichen Rohsalzförderung von fast vier Millionen Tonnen erzeugt Neuhof-Ellers rund 1,3 Millionen Tonnen Verkaufsprodukte. Das Werk ist damit der größte Industriebetrieb im südlichen Teil des Landkreises. Es gehört heute zur Kasseler K+S AG (früher Kali und Salz AG bzw. Wintershall AG). Der weithin sichtbare Salzberg, die Kali-Abraumhalde (bis Vorlage:Höhe hoch), im Volksmund auch „Kaliberg“ oder „Monte Kali“ genannt, besteht aus ca. 50 Millionen Tonnen überwiegend Natriumchlorid (Kochsalz) und Calciumsulfat (Gips) und ist somit eine der größten Deponien Europas. 1926/27 wurde das Bergwerk auf Betreiben von August Rosterg, dem seinerzeitigen Generaldirektor der Wintershall AG, stillgelegt. 1954 wurden die Anlagen erneuert, und das Werk nahm den Betrieb wieder auf.

Verkehr

Fernstraßen

  • Autobahn 66: Wiesbaden–Frankfurt am Main–Hanau–Neuhof–Dreieck Fulda (Verbindung zur Autobahn 7)
Derzeit besteht noch eine 7 km lange Autobahnlücke zwischen den Anschlussstellen 51 Neuhof-Süd auf der Höhe des Gemeindeteils Neustadt und 53 Fulda-Süd in der Nähe des Eichenzeller Ortsteils Kerzell. Der Lückenschluss soll bis Ende 2013 abgeschlossen sein, wobei die Ortslage von Neuhof mit einem 1.610 m langen, zweiröhrigen Tunnelbauwerk durchquert werden wird. Außerdem wird Neuhof eine zweite Anschlussstelle zwischen Dorfborn und Tiefengruben (Anschlussstelle 52 Neuhof-Nord) erhalten.
Bis zum Lückenschluss der Autobahn 66 dient das restliche Teilstück der Bundesstraße 40 zwischen Neuhof-Neustadt und Kerzell als Bindeglied für die Autobahn zwischen den Anschlussstellen 51 Neuhof-Süd und 53 Fulda-Süd.

Eisenbahn

  • Bahnstrecke Frankfurt am Main–Fulda (Kinzigtalbahn)
Der Bahnhof Neuhof (Kr Fulda) wird jeweils im Stundentakt mit Regionalexpress-Zügen (RE) nach Fulda und Frankfurt am Main bedient. Außerdem besteht hier eine Anschlussbahn zum Kalibergwerk Neuhof-Ellers.
  • Der nächste ICE-Anschluss befindet sich in Fulda (14 km Entfernung).

Buslinien

Neuhof bietet mehrere Haltepunkte und Umsteigemöglichkeiten der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Fulda (LNG Fulda) mbH in benachbarte Ortschaften (Linien 50 bis 54) im Rahmen der Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV).

Bildung

Grundschulen

  • Schlossschule im Gemeindeteil Neustadt
  • Grundschule am Rippberg in Hattenhof
  • Monte-Kali-Schule in Rommerz

Additive Gesamtschule mit Förderstufe

  • Wernher-von-Braun-Schule am Opperzer Berg – Hauptschule, Realschule und gymnasialer Zweig (Sekundarstufe I)

Förderschule mit Beratungszentrum

  • Albert-Schweitzer-Schule im Gemeindeteil Neustadt

Volkshochschule

  • Zweigstelle der Volkshochschule des Landkreises Fulda

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Josef Albinger (1911–1995), aufgewachsen in Ellers, katholischer Priester, wurde wegen Verlesens einer Predigt Kardinal von Galens in das Konzentrationslager Dachau verschleppt, Ehrenbürger der Gemeinde Poppenhausen
  • Rudolf Ehrhardt (1932–1999), aufgewachsen im Gemeindeteil Neustadt, Familienunternehmer und Firmenchef der Förstina-Mineralsprudel Ehrhardt & Sohn GmbH & Co. im Eichenzeller Ortsteil Lütter
  • Rochus Hahn (* 1960), aufgewachsen im Gemeindeteil Ellers als Sohn eines K+S-Angestellten, deutscher Comedyautor, erstes Filmprojekt im Lützgrund vor Schacht II, Sketchup, Bewegte Männer, Kanal fatal, bekanntestes Werk ist das Drehbuch zu Sönke Wortmanns Erfolgsfilm Das Wunder von Bern (2003) über die Fußball-Weltmeisterschaft 1954
  • Winfried Heurich (* 1940), Organist und Komponist, Dozent an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main
  • Professor Dr. Aloys Ruppel (1882–1977), aufgewachsen in Opperz, Historiker, Direktor der Stadtbibliothek, des Stadtarchivs und des Gutenberg-Museums in Mainz, Gutenbergforscher, Ehrenbürger der Gemeinde Neuhof und der Stadt Mainz (1957)
  • Gabor Steingart (* 1962), aufgewachsen im Gemeindeteil Opperz als Sohn eines K+S-Fabrikleiters, Journalist und Buchautor (u. a. Weltkrieg um Wohlstand, 2006), 2001–2007 Leiter des Spiegel-Hauptstadtbüros in Berlin, seit 2007 Autor im Spiegel-Büro in Washington

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • August Rosterg (1870–1945), deutscher Industrieller, Generaldirektor der Wintershall AG (heute ist im Gemeindeteil Ellers eine Straße nach ihm benannt)
  • Dr. Ludwig Schick (* 1949), Professor für Kirchenrecht, seit 2002 Erzbischof von Bamberg, war von 1975 bis 1977 Kaplan in Neuhof
  • Dr. Arno Singewald (* 1926), Bergwerksdirektor in Neuhof-Ellers von 1952 bis 1966, Erfinder der elektrostatischen Salz-Trennungsanlage (ESTA), später Professor und Vorstand der Kali und Salz AG, Kassel

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