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Pia Hainer

Aus Fuldawiki

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Pia Hainer, 52 Jahre alt, verheiratet, 3 Kinder

Ich bin in einer gut bürgerlichen Familie mit drei weiteren Geschwistern aufgewachsen und lebe seither in Kerzell, einem Ortsteil von Eichenzell.

Mein Vater war Malermeister und meine Mutter führte, trotz 4 Kindern, ein Lebensmittelgeschäft, was für uns alle bedeutete schon früh im Geschäft, im Haushalt und in allen anderen Bereichen mit an zupacken.

Nach meinem Realschulabschluss in 1974 fing ich beim damaligen Fernmeldeamt in Fulda im nichttechnischen mittleren Dienst (dies war keine anerkannte Ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz) an zu arbeiten.

Mehrere Jahre war ich in der Fernsprechauskunft beschäftigt, die durch schlechte und stressige Arbeitsbedingungen, monotone Arbeitsvorgänge und Schichtdienst gekennzeichnet waren.

Ich trat in die damalige DPG (heute ver.di) ein und stritt bis 1986 als Personal- bzw. Betriebratsmitglied in diesen Gremien u.a. für humanere Arbeitsbedingungen, Verbesserungen im Schichtdienst, für mehr Fortkommensmöglichkeiten der Frauen und eine anerkannte Berufsausbildung.

Die Kindergarten- und Schulzeit meiner Kinder begleitete ich in verschiedenen Elternbeiräten, wobei die durchgängige Problematik qualifizierte und feste Öffnungs- u. Betreuungszeiten sowie die gemeinsame Lern- u. Schulzeit eine große Rolle gespielt haben.

Nach wie vor halte ich dies immer noch für die wichtigste Grundlage um Beruf und Familie für Männer und Frauen vereinbaren zu können.

Mit der Einführung der sogenannten „Minijobs“ und den damit verbundenen Wegfall der sozialen Absicherungen, wurde mir klar, dass dies überwiegend Frauen treffen würde, für die es die Verdrängung aus den regulären Arbeitsverhältnissen bedeutete. Aber es kam für alle noch schlimmer:

Die Privatisierung des Gesundheitswesens, die Einführung der Rente mit 67 und weiteren Anspruchskürzungen, die „Riester-Lüge“, und der bisherige Höhepunkt „Hartz IV“, der nicht nur Arbeitnehmer und ihre Familien in finanzielle Not stürzt, sondern alle Arbeitnehmer in Zukunfts- u. Existenzsorgen und gravierende Auswirkungen auf die Arbeitswelt hat.

Alle sozialen Sicherungssysteme die über Jahrzehnte erkämpft wurden sind mittlerer Weile zugunsten von Unternehmen und Profitinteressen geopfert worden, es ist an der Zeit aufzustehen und sich zu wehren.

Ich tue das in verschiedenen Gewerkschaftsgremien und als ehrenamtliche Vorsitzende des DGB Kreisverbandes in Fulda.

Auch Kommunen tragen eine soziale Verantwortung, nicht nur ihren Arbeitnehmern gegenüber, sondern auch gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Fundamentale Grundbedürfnisse gehören nicht in die Hände von Profiteuren oder auf den Aktienmarkt. Sie müssen für alle gleichermaßen zur Verfügung stehen.

Wir brauchen:

  • Eine soziale Daseinvorsorge, keine Privatisierungen von Krankenhäusern, Altenpflege, Kindergärten, Schulen, Verkehrsmitteln, Parkflächen, Entsorgung, Wasser und Energie.
  • Keine Ausgliederung von kommunaler Beschäftigung (Dienstleistungs GmbH), sondern ordentliche, tarifliche Beschäftigungsverhältnisse.
  • An Arbeitzeiten orientierte Betreuungsangebote für Klein- u. Kindergartenkinder, sowie feste und qualifizierte Öffnungszeiten aller Grundschulen.
  • Die Beteiligung der Menschen in der Kommunalpolitik, ein Rede- u. Antragsrecht aller Bürger/innen, sowie Transparenz.
Persönliche Werkzeuge