Turnhalle Rabanusstraße 28

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Aktuelles

Bild:Turnhalle1.jpg

Im Februar 2008 meldet die Fuldaer Zeitung, dass die Schulturnhalle mit Türmchen bei den Bauvorhaben zu einer neuen Q-Park Tiefgarage entgegen bisheriger Planungen doch nicht abgerissen werden soll. Unklar in dem Bericht bleibt jedoch, ob dies eine Entscheidung der Stadt oder des Investors war.

  • Fuldaer Zeitung:Türmchen wird nicht abgerissen [1]


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Denkmalschutz

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Die Denkmaltopograhie der Stadt Fulda vermerkt:

Südöstlicher der barocken Anlage der alten Universität

"wurde vermutlich 1910 eine Turnhalle für das ehemaligige Domgymnasium errichtet (Rabanusstraße 28). Es handelt sich um einen neobarocken, eingeschossigen Bau mit hohem Mansardendach und angesetztem Rundtürmchen, das eine geschweifte Haube trägt.

Der Gallasini-Bau und die nachträglich hinzugefügte Turnhalle bilden eine Sachgesamtheit von großer geschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

(g,k,s,w)"

Die Abkürzungen bedeuten Kulturdenkmal aus geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen.


Obwohl die Alte Universität (heutige Adolph-von-Dalberg-Schule) nach der Beschreibung der Denkmaltopographie also mit der Turnhalle "eine Sachgesamtheit von großer geschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung" bildet, hat der Denkmalbeirat der Stadt Fulda dem Abbruch zugestimmt. Vorsitzender des Denkmalbeirates ist Manfred Reith, eine Fuldaer Architekt, der ebenfalls einen prämierten Beitrag zum Architektenwettbewerb von Q-Park eingereicht hat.

[Bearbeiten] Gestaltungssatzung

Auch die Gestaltungssatzung der Stadt Fulda verlangt Zurückhaltung bei der "Ermöglichung zeitgenössischen und experimentellen Bauens" wenn die Gebäude "in direktem räumlichen oder optischen Bezug zu historischer oder gewachsener ... Bausubstanz stehen"

Dies veranlaßte Die LINKE.Offene Liste zu einer entsprechenden Anfrage an den Magistrat. siehe: Anfragen Die LINKE.Offene Liste (Stadt)

Stadtbaurätin Cornelia Zuschke beantwortete die Frage so:

Frage 1: Entsprechen die Architektenentwürfe des Q-Park Preisgerichtes der Gestaltungssatzung der Stadt Fulda?

Antwort:

Ja, siehe Präambel :...über Erhalt und Entwicklung hinausgehende herausragende Struktur- und Architekturkonzepte sind dabei besonders erwünscht. Dieser Zielstellung wurde mit dem Architektenwettbewerb Rechnung getragen.

Der in der Anfrage der linken Liste zitierte Abschnitt der Präambel bezieht auf (Neu-) Baugebiete mit Bebauungsplanverfahren, ist bei der Blockrandbebauung Rabanusstraße also nicht relevant.

Grundsätzlich sind durch das Beteiligungsverfahren im Rahmen der Auslobung auch die Voraussetzungen für die Anwendung des §14 (Verfahren) geben. Die entsprechende Prüfung der Notwendigkeit wird im Baugenehmigungsverfahren abzuhandeln sein.


Wie ist das also zu interpretieren? : weil ein Architektenwettbewerb stattgefunden hat, wurde der Gestaltungssatzung genüge getan, warum die Umgestaltung des Universitätsplatzes nicht dem Bebauungsplanverfahren mit festgelegter Bürgerbeteiligung unterliegt, könnte die nächste Frage sein. Das Baugenehmigungsverfahren für die Blockrandbebauung ist also noch gar nicht abgeschlossen, dennoch wird den Ausschüssen eine detaillierte Planung bezüglich Provisorien für die Schulen, Bauaublauf etc. vorgelegt siehe Haupt- und Finanzausschuss

[Bearbeiten] Architektenwettbewerb

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Die Bedingungen für den Architektenwettbewerb wurden von Q-Park festgeschrieben. Bedingung war z.B. der Abriß der Turnhalle um Platz für die Einfahrt zum Parkhaus zu schaffen. Es stellen sich die Fragen:

1. Warum muss die Einfahrt zum Parkhaus ausgerechnet an dieser Stelle erfolgen?

2. Warum muss das Gebäude abgerissen werden, warum ist es nicht möglich die Einfahrt unter dem Gebäud e zu legen? Wenn es zu teuer ist, tritt Frage 1. "in Kraft".

Somit kommt zum Beispiel der Entwurf des Stuttgarter Architekturbüros, der die Halle stehen läßt nicht in Frage und erhält trotz großer Zustimmung nur den 3. Platz, weil er eben den Q-Park Vorgaben, die den Abriss fordern nicht entspricht.


Weiteres siehe Universitätsplatz Blockrandbebauung und Universitätsplatz

[Bearbeiten] Meinungen zum Abriss

In der Stadtverordnetenversammlung September 2006 äußerte sich Oberbürgermeister Gerhard Möller über Kritik am Abriss der denkmalgeschützten Turnhalle am Universitätsplatz:

Fulda ist kein "Rothenburg ob der Tauber" sondern ein Oberzentrum, man könne sich nicht "in Idylle einpuppen". Die "Halle ist verzichtbar, ich bauche keine Nachhilfe in der Wertigkeit des Türmchens. Als Beispiel führte er die Ratgar-Basilika an, die wurde niedergelegt und der Dom gebaut.

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