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Fuldaer Aktionsbündnis gegen Neonazis

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Aktuelles: Naziaufmarsch November 2008


Wieder haben sich Nazis angekündigt am 8. November in Fulda einen Aufmarsch durchzuführen. Derzeit laufen Planungen der Organisationen "Aktionsbündnis gegen Neonazis" einen solchen Aufmarsch zu verhindern bzw. eine Aktionswoche der Demokratie durchzuführen.

Erste Info aus Osthessennews [1]

Verlauf

Bild:Npd8 11 08.jpg Berichte
  • auf osthessennews.de [2]
"Schreckliches der Vergangenheit nicht vergessen" - Gedenkenfeier - VIDEO [3]
B I L D E R S E R I E (1): Eine Stadt wehrt sich gegen Neonazis - der T A G [4]
LIVE-TICKER fast 8 Stunden: Demo-Züge in "Rufweite" - Pfiffe gegen NPD [5]
Demokratiebekenntnis und Kritik an Gerichten - "Kein Platz für Nazis" - VIDEO [6]
150 NPD-Anhänger: Sprüche für "soziales Deutschland ohne EU und NATO" - VIDEO [7]
  • Fuldaer Zeitung [8]
  • indiymedia Diskussion über Sinnhaftigkeit verschiedener Aktionsformen [9]

Aufruf 8.11.2008


Wir sind Fulda.

Nazis sind es nicht!

„Freiheit der Rede, Freiheit des Bekenntnisses, Schutz des einzelnen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten, das sind die Grundlagen des neuen Europa“ (aus dem 5. Flugblatt der Weißen Rose)

In dieser über Stadt und Region hinaus weisenden Überzeugung und im Bewusstsein ihrer politischen und religiösen Unterschiede haben sich in Fulda Parteien, Kirchen, die jüdische Gemeinde und zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen wie bereits 2006 erneut im Aktionsbündnis gegen Neo-Nazis – Fulda bleibt demokratisch und weltoffen zusammengefunden.

Am 8. November, einen Tag vor dem 70. Jahrestag der Reichspogromnacht, wollen Neonazis durch Fuldas Innenstadt marschieren, mit einer Kundgebung unsere - bei allen Unterschieden - gemeinsamen Werte durch Wort und Tat verhöhnen.

Gegen diese Provokation haben wir uns zusammengefunden. Wir wollen mit Musik, Feiern, Information und Gebet ein Zeichen setzen.

Fulda lehnt Veranstaltungen von Gegnern unserer Verfassung ab. Fulda ist eine werteorientierte Stadt. Dies belegen die Männer und Frauen, die den Nazis widerstanden und dafür zum Teil mit Verfolgung, Verhaftung, KZ oder dem Tod büßten. Stellvertretend genannt seien der katholische Priester Konrad Trageser, der im KZ sterben musste, ebenso Sparkasseninspektor Raimund Biedenbach, der am 20. September 1944 hingerichtet wurde, weiterhin Mitglieder der Eisenbahnergewerkschaften, u.a. Karl Engel, Alfred Limpert und Bernhard Scheffel die für die Internationale Transportarbeiter-Förderation illegal Flugblätter verteilten, die entlassen und verhaftet wurden, nicht zuletzt die Vinzentinerinnen Adolfine Fabra und Hedda Wagner, die behinderte Kinder aus dem Antoniusheims vor der Ermordung durch die Nazis bewahrten.

Der Neo-Nazi-Aufmarsch richtet sich damit gegen unsere Stadt, in der die Nationalsozialisten bei den letzten freien Wahlen 1933 keine Mehrheit hatten, gegen das friedliche und partnerschaftliche Zusammenleben der Menschen verschiedener Herkunft, Kultur und Nationalität in Fulda.

Nazis raus aus unserer Stadt!

Das Aktionsbündnis ruft für den 08.11.2008 ab 12.30 Uhr zu einer breiten Palette an Veranstaltungen, Demonstrationen und Kundgebungen auf.

Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit dürfen in Fulda keinen Platz haben. Sie widersprechen den Werten und Traditionen unserer Stadt.

Die heutigen Rechtsextremen sind nichts mehr und nichts weniger als die Nachfolger der massenmörderischen Nazis, Verächter der universellen Menschenrechte, wahnhafte Antisemiten und ohne jedes Programm für die innen- und weltgesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart.

Die NPD hat eine neue Hetzkampagne begonnen. Wirtschaftliche Probleme in unserem Lande sollen dazu genutzt werden, verstärkt fremdenfeindliche Aktionen durchzuführen. Wir Bürgerinnen und Bürger haben das Recht auf unserer Seite, aber auch die Pflicht und die Verantwortung, die Rechte unserer Verfassung gegen die Ewiggestrigen zu verteidigen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Sympathisanten der Nazi-Ideologie nur so stark sind, wie man sie werden lässt!

Sollte die Stadt Fulda mit ihrer verwaltungsgerichtlichen Klage gegen den Neonazi- Veranstaltung erfolgreich sein, verschwindet der Neonazismus nicht aus dem öffentlichen Leben. In diesem Sinne werden sich die Unterzeichner auch über den 08. November hinaus dauerhaft für Toleranz, Solidarität und Weltoffenheit einsetzen.

Auf allen Plätzen in unserer Stadt werden eine bunte Reihe von Informationsständen der verschiedensten kirchlichen und bürgerschaftlichen Organisationen für eine tolerante, solidarische und demokratische Gesellschaft werben.

Fulda zeigt Gesicht - bunt und weltoffen

Gemeinsame Eröffnungskundgebung:

'08. Nov. 12.30 Uhr Universitätsplatz

Danach sind an folgenden Plätzen Veranstaltungen des Bündnisses:

Am Universitätsplatz beginnt bereits um 10 Uhr ein buntes Kulturprogramm des DGB mit Gesprächsrunden und Statements bis zur gemeinsamen Eröffnungskundgebung. Danach geht das Programm weiter. Es gibt weitere Informationsstände von verschiedenen Verbände und Jugendgruppen aus Fulda. Nach einer Unterbrechung zwischen 18.30 – 19.30 Uhr anlässlich der Gedenkstunde zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht an der ehemaligen Synagoge wird das Programm bis 21.30 Uhr fortgesetzt.

Rund um die Christuskirche und am Jerusalemplatz wirbt die Evangelische Kirche und die Jüdische Gemeinde für Weltoffenheit, Demokratie und Toleranz.

Am Jesuitenplatz bietet die CDU ein Fest der Freiheit an.

Am Buttermarkt gibt es Informationen von der CWE.

Am Domplatz wird eine breite Palette katholischer Verbände und Einrichtungen informieren, Kinderspiele anbieten und die katholische Vielfalt darstellen.

Am Gemüsemarkt, im Anschluss an den Wochenmarkt, gibt es Informationen, Kinderspiele und Unterhaltung von „uno, eine Welt in Fulda“, dem Weltladen, dem Bildungsverein Kreidekreis und amnesty international.

Am Platz Unterm hl. Kreuz gibt es Informationen, Kinderspiele und Unterhaltung von SPD und AWO

Am Bonifatiusplatz werden Informationen durch die SPD angeboten.

Zum Abschluss treffen wir uns alle um 18.30 Uhr am Platz der ehemaligen Synagoge in Fulda „Am Stockhaus“ zur Gedenkveranstaltung: 70. Jahrestag der Reichs-Pogrom- Nacht

Erstunterzeichner: CDU-Stadtverband (Thomas Bach), SPD-Stadtverband (Werner Krah), Bündnis 90/Die Grünen-Stadtverband (Ernst Sporer), CWE Fulda (Gerhard Becker), Die LINKE.Offene Liste (Günter Maul), Die Linke (Sebastian Zöppel).

Katholisches Dekanat Fulda (Dechant Dr. Dagobert Vonderau), Evangelische Gesamtgemeinde Fulda (Pfarrer Fried-Wilhelm Kohl), Jüdische Gemeinde Fulda (Roman Melamed), Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Fulda e.V. (Hiltrud Strupp).

DGB Region Südosthessen (Frank Herrmann), Katholikenrat im Bistum Fulda (Richard Pfeifer), KAB DV Fulda (Michael Schmitt), Caritasverband für Stadt und Landkreis Fulda e.V. (Winfried Möller), Diakonisches Werk des Evangelischen Kirchenkreises Fulda (Pfarrer Burkhard Enners), AWO Fulda (Edith Becker), Ev. Christen für Frieden und Gerechtigkeit (Gertrud Goeb), Ausländerbeirat Fulda (Ali Yazik), "Inkultura"-Ausländerberatung (Christel Krummeich), Fuldaer Netzwerk gegen Rassismus (Rainer Epp), DGB-Jugend (Boris Bogojev), uno - Eine Welt in Fulda (Hashem Savoji), attac – Regionalgruppe Fulda (Ferdinand Betz), Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. (Prof. Dr. Peter Krahulec), amnesty international (E. Herrlich), Bildungsverein Kreidekreis e.V. Migrationsberatung (Johanna Pflüger), Studierende der Hochschule Fulda (Corinna Steinebronn), Junge Union Stadtverband Fulda (Mathias Bergener), Jusos Fulda (Philipp Przybylski), Linksjugend solid (Phillipp Ebert), Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt (Marcel Wagner), Sportjugend Fulda (Michael E. Werthmüller), LSBH-Sportkreis Fulda (M. Schäfer), Marianum Fulda (Jürgen Weber), Marienschule Fulda (Dr. Oswald Post), Hochschule Fulda, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften (Prof. Dr. Gudrun Hentges), Bonifatiushaus Fulda (Direktor und Leiter Gunter Geiger), Evangelische Jugend im Kirchenkreis Fulda (Jugendreferentin Anke Seibert), Evangelische Studierendengemeinde Fulda (Pfarrerin Anke Haendler-Kläsener), Landsmannschaft der Deutschen aus Russland Kreisverband Fulda (Rosa Emich)

Programm 8.11.2008

folgt

Medien

  • on 2.10.08 EXKLUSIV! NPD will am 8. 11. in Fulda marschieren - Stadt prüft Antrag - Rede [10]
  • on 14.10.08 Aktionsbündnis gegen Neonazis - Für buntes und weltoffenes Gesicht [11]
  • on 22.10.08 Stadt erteilt Verbotsverfügung gegen Neonazi-Aufmarsch - NPD will klagen [12]
  • on 27.10 "Wir sind Fulda – Nazis nicht" - Gewerkschaftsaufruf zu Zivilcourage am 08.11. [13]
  • on 31.10 Verwaltungsgericht Kassel: NPD darf marschieren - Stadt legt Beschwerde ein [14]
  • on 31.10. Geplanter NPD-Aufmarsch (1): "Es ist eine Schande" - Kritik der evang. Kirche [15]
  • on 31.10.Geplanter NPD-Aufmarsch (2) - Gewerkschaften: "Gerichtsentscheidung ein Skandal" [16]
  • on 3.11. "Fulda bleibt demokratisch & weltoffen": Aktionen gegen NPD am 8. November [17]
  • on 4.11. DGB plant großes Kulturprogramm: "Laut gegen Rechts – Laut gegen Nazis" [18]
  • on 5.11. NPD darf Samstag marschieren - Einspruch der Stadt vom VGH abgewiesen [19]
  • on 5.11. DGB-Aufruf "Zeichen setzen für Demokratie" - im letzten Jahr hatte die NDP einen Marsch bei Phillipstal durchgeführt, auch in diesem Jahr wollen der DGB Hersfeld-Rotenburg einen Sternmarsch für Demokratie dagegen setzen [20]
  • fuldaino Katholikenrat gegen Fuldaer Naziaufmarsch [21]
  • on 6.11. "Nazifreie Zone" und "deutschlandweite Solidaritätswelle" - IG BAU zur Gegendemo [22]
  • on 6.11. NPD-Demo: Gericht lehnt Auflagen ab - Polizei ist "vorbereitet" - VIDEO [23]
  • on 6.11. Sohn des letzten Rabbiners von Fulda zu Gast in der Stadt [24]
  • FZ 6.11. FULDA Die Polizei bereitet sich mit einem Großaufgebot auf die geplante Demonstration der rechtsextremen NPD in Fulda vor [25]
  • FZ 7.11. FULDA Das Aktionsbündnis gegen Neo-Nazis, dem unter anderem die christlichen Kirchen, Parteien, Verbände, Vereine und Gewerkschaften angehören, hat für Samstag eine ganze Reihe von Veranstaltungen angekündigt. [26]
  • 7.11. Sohn des letzten Rabbiners von Fulda "Demokratie darf sich nie selbst abschaffen“ Er war knapp 14 Jahre alt, als geschah, woran in diesen Tagen in Deutschland erinnert wird. [27]
  • 7.11. Bischof Algermissen zur Pogromnacht „Der Schoß ist fruchtbar noch.“ [28]

Tag der Demokratie in Wunsiedel

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Dreimal ist es Wunsiedel bereits gelungen,

im August ein deutliches Zeichen für Demokratie zu setzen,

das schillernder, kräftiger und erfolgreicher war,

als alle Versuche der Rechtsextremen,

ihre menschenfeindliche Botschaft zu demonstrieren.

Damit dies wieder gelingt,

laden wir Sie heute schon ein zu einem bunten Tag mit

Ausstellung

Gottesdienst

Friedensdemonstration

Platz der Demokratie

Kundgebung

Kultur- und Musikprogramm

Begegnung und Bildung

Information und Inspiration

sowie kulinarischen Genüssen.

Wir bitten Sie, diesen Termin heute schon vorzumerken,

damit im August wieder unsere Botschaft laut werden kann: [29]


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Inhaltsverzeichnis

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Antifaarbeit in der Region

Resolutionsentwurf der Ortsgruppe Lauterbach der Naturfreunde für die Landesdeligiertenkonferenz

Wehret den Zuständen! – Hinschauen statt wegschauen!

Wir, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 31. Landesdelegiertenkonferenz der NaturFreunde- Hessen, An­gehörige aller Generationen, aus allen Regionen Hessens, aus unterschiedlichen politi­schen Spektren, sind uns ungeachtet aller sonstigen politischen und weltanschaulichen Diffe­renzen darin einig, dass die Zurückdrängung von Neofaschismus, Antisemitismus und Rassis­mus in Hessen unverändert eine vorrangige tagtägliche Aufgabe sein muss! Es ist schon viel zu spät für den Alarmruf: „Wehret den Anfängen!“; es ist vielmehr schon notwendig, den Zuständen zu wehren!

  • Jenen Zuständen, die die weitere Ausbreitung faschistischer Gruppierungen ermöglichen.
  • Jenen Zu­ständen, die Revanchismus und Nationalismus unter notdürftigen Deckmäntelchen wie dem vom „aufgeklärten Patriotismus“ hoffähig zu machen versuchen.
  • Jenen Zuständen, die es er­möglichen, dass mittels einer scheinbar wissenschaftlichen Rechtfertigung durch die Totalita­rismus­doktrin „links“ und „rechts“ als gleichermaßen extremistisch faktisch gleichgesetzt wer­den.
  • Jenen Zuständen, die dazu führen, dass inzwischen das antifaschistische Kennzeichen des durchgestrichenen Hakenkreuzes ebenso juristisch verfolgt wird wie die als Zustimmung ge­meinte Nutzung des unveränderten Hakenkreuzes.

Wenn wir sagen: „Wehret den Zustän­den!“, dann fordern wir zugleich, dass es keine Kriminalisierung des Antifaschismus geben darf!

Wenn wir diese Zustände verändern wollen, dann darf den Faschisten kein Fußbreit Raum ge­geben werden. Nirgends!

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Nicht zuletzt aus den Erfahrungen der Vergangenheit beteiligen wir NaturFreunde uns aktiv an örtlichen Bündnissen und Netzwerken gegen Neonazis.

Wir finden es unredlich, wenn Regierung, Behörden und Gerichte den „Auf­stand der Anständigen“ einfordern und zugleich den „Aufstand der Anständigen“ mit juristischer Rabulistik be- oder gar verhindern!

Wir sind nicht bereit, uns in trügerischer Sicherheit zu wiegen, das Problem der extremen Rechten werde sich quasi von selbst erledigen, weil z. B. eine NPD-Landtagsfraktion mit er­heblichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Wir beobachten vielmehr, dass die Mitgliederzahl dieser faschistischen Partei weitgehend stabil bleibt, dass es ihr gelungen ist, bisherige organi­satorische Lücken zu schließen, dass immer mehr Mitglieder und ganz Gruppen der neonazisti­schen Freien Kameradschaften zu ihr stoßen, deren Führer mit Funktionärsposten belohnt werden. Das Weiterbestehen der Gefahr durch diese Partei und ihr Gedankengut wird bestätigt durch die jüngsten Meinungsumfragen, die die NPD vor allem in den neuen Bundesländern deutlich über fünf Prozent sehen. Auch wenn wir unterschiedlicher Meinung darüber sind, ob ein Verbot der NPD eine sinnvolle Maß­nahme wäre oder nicht, besteht doch kein Dissens darüber, dass die Anstrengungen zur Zu­rückdrängung dieser Partei und ihres Gedankengutes deutlich verstärkt werden müssen.

Wir begrüßen in diesem Zusammenhang die Fortführung der Bundesprogramme gegen die ex­treme Rechte.

Wir wissen, dass eine gute Sozialpolitik und eine gerechtere Wirtschaftsordnung allein nicht zu einer entscheidenden Zurückdrängung der extremen Rechten führen werden. Wir wissen je­doch ebenso, dass eine ungerechte Wirtschaftsordnung, steigende Zukunftsängste der Men­schen, das Abschreiben ganzer Regionen, eine Politik des sozialen und kulturellen Kahlschlags wie auch die weitere Verschärfung der Ungleichheit die Entwicklungs- und Existenzmöglichkei­ten der extre­men Rechten fördern. Antifaschistische Politik steht für die Verwirklichung von Gleichheit in allen Bereichen und von Demokratie auf allen Ebenen. Faschistische Politik steht für die ex­tremste Form der Ungleichheit bis hin zum Bestreiten des Lebensrechtes für ganze Menschen­gruppen und für einen autoritären Führerstaat. Zurückdrängung des Faschismus kann also nur erfolgen durch mehr Demokratie und durch mehr Gleichheit. Dafür stehen wir, die NaturFreunde in Hessen.

Von dieser Landesdelegiertenkonferenz aus rufen wir alle Naturfreundinnen und Naturfreunde in Hessen dazu auf, in ihrer jeweiligen familiären, lokalen, gesellschaftlichen und politischen Umgebung für Weltoffenheit, Freiheit und Demokratie und gegen alle Formen von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Chauvinismus und Faschismus offen und in den je möglichen Bündnissen ein- und aufzutreten! Vor allem Kindern und Jugendlichen gegenüber sind wir verpflichtet, eindeutige und unmissverständliche Einstellungen und Haltungen an den Tag zu legen und klare Positionen gegen die gefährlichen Machenschaften von Rechtsextremen und Neofaschisten zu beziehen!


Übergabe der gesammelten Unterschriften

Montag, dem 30.10. 2006, um 17.45 vor Beginn der Stadtverordnetenversammlung im Grünen Zimmer

an Oberbürgermeister Gerhard Möller und die Stadtverordnetenvorsteherin Frau Hartmann

Die Unterschriftenlisten des Fuldaer Aktionsbündnis gegen Neonazis werden vor der Sitzung 17.30 Uhr in einem Empfang dem Oberbürgermeister Gerhard Möller überreicht. Die Teilnehmer des Bündnisses sind eingeladen. Nach der Übergabe überbringt Herr Thomas Bach (CDU Stadtverbandsvorsitzender) den Anwesenden die Nachricht vom Tode des beeindruckenden Redners Peter Gingold, der am Tag zuvor verstorben ist. Alle halten eine Weile inne und gedenken des Verstorbenen.

Gegen geplanten Naziaufmarsch am 19.08.06

Die ehemalige Leiterin des Fuldaer Stadtarchivs Frau Wehner mit der einzigen Überlebenden der Fuldaer Transporte in die Ghettos von Lublin und Lodz
Der Stand des DGB mit intensiver Besetzung vom Mitgliedern ver.di Fachbereich 9 (Telekommmunikation)
Der Stand der globalisierungskritischen Bewegung attac
"Die anderen sollen es richten", der Beginn der Aktion um 11 Uhr
Als wäre das Problem Rechtsentwicklung durch die Absage des Aufmarsches verschwunden....
Endlich mehr Beteiligung nach Beginn der Reden...
Peter Gingold nach seiner Rede auf dem Domplatz, links im Bild CDU Stadtverbandsvorsitzender Thomas Bach und SPD Landtagsabgeordnete Sabine Waschke)
Peter Gingold im Gespräch mit einem Redakteuer der Fuldaer Zeitung
Peter Gingold im Gespräch mit dem Redakteur der Fuldaer Zeitung
Peter Gingold bei seiner Rede auf dem Universitätsplatz, rechts im Bild DGB Jugendsekretärin Osthessen Anke Muth
Aktionen am Jerusalemplatz



Grußbotschaft der Bürgerinitiative "Wunsiedel ist bunt nicht braun" an die Bürger der Stadt Fulda zum 19. August 2006.

Naziaufmärsche zur Glorifizierung des Kriegsverbrechers und Hitlerstellvertreters Rudolf Hess sind ein dreistes Zeichen für die Unterwanderung und Herausforderung unserer Gesellschaft durch Rechtsextremisten.

Weil ihnen die direkte Verherrlichung Ihres eigentlichen Idols, Adolf Hitler, verboten ist, weichen Sie auf den Stellvertreter aus, der nach seinem Selbstmord als einzige Führungsperson des damaligen Terrorregimes in ein Grab gelegt wurde. Weil sich die Familie von Hess nicht einigen konnte, kam er, obwohl er nie in unserer Stadt lebte, durch einen Akt der Barmherzigkeit, in das Grab seiner Vorfahren nach Wunsiedel.

Seit dieser Zeit versuchen Alt- und Neonazis, am Samstag nach dem Todestag eine Großdemonstration zur Verherrlichung von Hess und der von ihm verkörperten Ideologie abzuhalten. Dieser Verhöhnung von Opfern und Missbrauchten der Naziherrschaft gilt es ebenso entgegenzutreten, wie allen Versuchen, unsere Gesellschaft erneut mit dieser menschenverachtenden Ideologie zu unterwandern.

Meinungs- und Versammlungsfreiheit – auch Andersdenkender - sind wichtige Grundlagen unserer freiheitlich demokratischen Gesellschaft. Darüber steht jedoch die unantastbare Würde des Menschen als oberstes Rechtsgut und als wichtigste Lehre aus der Geschichte unseres Landes. Deshalb stellen wir uns gegen Demonstrationen, Unterwanderungs- und Machtbestrebungen von Personen und Organisationen, die Menschenwürde missbrauchen oder dazu aufrufen, dieses zu billigen oder zu glorifizieren.

Nach 5-jähriger parteiübergreifender und maßgebliche gesellschaftliche Kräfte umfassender Arbeit gelang es in Wunsiedel in diesem Jahr zum zweiten Mal, den größten regelmäßig angemeldeten Naziaufzug Europas zu verhindern. Wir bedauern, das damit in vielen Städten unseres Landes Ersatzveranstaltungen abgehalten werden und auch Sie in Fulda von diesem Missbrauch Ihrer Stadt betroffen sind.

Rechtsextremismus ist jedoch kein Problem einzelner Städte und Gemeinden, sondern dieser versucht flächendeckend die Grundpfeiler menschlichen Zusammenlebens anzugreifen. Verschämtes oder aus Imageerwägungen kalkuliertes Wegsehen oder Nichtbeachtung ist keine Antwort auf diese Herausforderung, sondern eine Einladung an die Extremisten, dieses schamlos auszunutzen. Familien und Heranwachsende werden so alleine gelassen. Ohne sich vorher den Gefahren bewusst zu sein, werden Sie einem Treiben ausgesetzt, in das sie, wie bei einer Droge, hineingezogen und missbraucht werden können.

Jeder Bürger, insbesondere jeder Heranwachsende sollte zumindest wissen, worauf er sich einlässt, wenn er an Rechtsextremisten gerät. Das setzt jedoch eine breit angelegte und offene Auseinandersetzung mit der Thematik voraus. Dabei haben auch Städte und Gemeinden eine Verantwortung, die sie annehmen sollten. Deshalb freuen wir uns sehr, dass Sie in Fulda sehr gekonnt und mit einem breiten Bündnis vorgehen und der Nazidemonstration etwas viel Interessanteres, Einladenderes und Medienwirksameres entgegensetzen. Unsere Gedanken sind an diesem Tag bei Ihnen, wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg. Deutschland ist bunt und nicht braun! Fulda ist ein starker Baustein dieses Bauwerks zur Bewahrung von Demokratie und Menschenwürde.

Mit freundlichen Grüßen aus der Festspielstadt Wunsiedel im Fichtelgebirge

Ihr Matthias Popp

Sprecher der Bürgerinitiative „Wunsiedel ist bunt, nicht braun“ und 2. Bürgermeister

Mail: sprecher@wunsiedel-ist-bunt.de, Internet: http://www.wunsiedel-ist-bunt.de und http://www.tag-der-demokratie.de

Aktuell 17.8.06

Aktuell: Verbotsverfügung ist aufgehoben! Nazis dürfen marschieren, Wortlaut des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs siehe Naziaufmarsch

Veranstaltungsprogramm 19.8.06 in Fulda

Das Veranstaltungsprogramm des Aktionsbündnisses für den Samstag sieht gegenwärtig wie folgt aus:

DOMPLATZ FULDA von 11.00 bis 14.00 Uhr

11.00 Uhr Ansprache zur Eröffnung durch Oberbürgermeister Gerhard Möller

11.30 Uhr Oberbürgermeister a.D. Dr. Hamberger

12.00 Uhr MdB Michael Brand

12.30 Uhr Landtagsabgeordnete Margarete Ziegler-Raschdorf, CDU

Margarete Höldobler-Heumüller, Grüne

Dr. Norbert Herr, CDU (angefragt)

Sabine Waschke, SPD

13.00 Uhr Peter Gingold / Zeitzeuge aus dem Widerstand

13.30 Uhr Ubuntu-Chor -Chormusik aus dem südlichen Afrika-

dazu Informationen von Kirchen, Parteien und Verbänden sowie das Spielmobil der AWO


Rund um den Jerusalemplatz 12.00 bis ca. 16.00 Uhr

Ort der Stille und Begegnung, gemeinsames Singen und Sprechen von Gebeten und Psalmen

bis ca. 13.00 Uhr jüdische Lieder und gemeinsamen Singen der Lieder

bis ca. 14.00 Uhr Evangelischer Posaunenchor

anschließend Theaterstück mit Teilnahme der evangelischen Jugend und der Pfadpfinder


Universitätsplatz - ab 12.00 Uhr Infostände verschiedener Organisationen

Am musikalischen Programm "Künstler gegen Rechts" von 15 bis 22 Uhr beteiligen sich:

15.15 Uhr Red Blues

15.45 Uhr Mighty Vibez

16.15 Uhr Ubuntu-Chor

16.35 Uhr Zulu

17.05 Uhr Andreas Wetter

17.25 Uhr Lex Logga

17.55 Uhr K-Kanabel

18.15 Uhr Shiver

18.45 Uhr Purple Rain

19.15 Uhr Lex Logga


Aktuell 16.8.06

FZ: Verwaltungsgericht bestätigt Verbot der Stadt Aber keine Entwarnung!

"Möller wie auch Ordnungsdezernent Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel zeigten sich nach der Entscheidung der Kasseler Richter erleichtert über deren klare Position. Für den OB ist der erstinstanzliche Beschluss Allerdings warnt Möller vor einer vorschnellen Entwarnung. Nach wie vor müsse das weitere Verfahren abgewartet werden, da die Möglichkeit bestehe, dass die Freien Nationalisten doch noch kurzfristig den Beschluss des Verwaltungsgerichts vor dem Oberverwaltungsgericht anfechten könnten. Möller und Dippel begrüßten im Zusammenhang nachdrücklich das Engagement des Aktionsbündnisses gegen Neonazis, das für Samstag zu Aktionen aufgerufen hat." [30]

osthessenews Bericht [31] Abweisung des Eilantrages im Wortlaut osthessennews [32]

siehe auch Naziaufmarsch

Aufruf

Ein gemeinsamer Aufruf mit Erstunterzeichnern wurde am 1.8.06 bei einer gemeinsamen Sitzung im Haus Oranien beschlossen.

Der Aufruf mit Unterschriftenliste ist da, er kann hier als PDF heruntergeladen und weiterverbreitet werden. [33]

Erstunterzeichner

  • CDU-Stadtverband (Thomas Bach)
  • SPD-Stadtverband (Werner Krah)
  • Bündnis 90/Die Grünen-Stadtverband (Ernst Sporer)
  • FDP-Stadtverband (Martin Olk).
  • Domkapitel (Prof. Dr. Werner Kathrein)
  • Ev. Gesamtgemeinde Fulda (Pfarrer Fried-Wilhelm Kohl, Pfarrerin Petra Hegmann)
  • Jüdische Gemeinde (Linde Weiland),
  • Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (Hiltrud Strupp)
  • Netzwerk gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (Prof. Knut Krusewitz)
  • DGB (Arno Enzmann)
  • DGB-Jugend (Anke Muth)
  • ver.di FB 8 Osthessen (Martin Uebelacker)
  • UNO - Eine Welt in Fulda (Hashem Savoji)
  • attac - Regionalgruppe Fulda (Ferdinand Betz)
  • Pax Christi (Ferdinand Betz)
  • Ausländerbeirat Fulda
  • Die LINKE.Offene Liste (Günter Maul)
  • KUZ Kreuz e. V. (Wolfgang Wortmann)
Foto gefunden bei Flikr hochgeladen am 18. August mit folgendem Kommentar:with a big demonstration of neonazis tomorrow in fulda being anounced, the city is organizing a counterdemonstration. being in frankfurt tomorrow, this must be my part in it. for non german speakers: the writing on the wall says "nazis out". in this environment "nazis in" maybe would have worked better.

Hinzugekommene Organisationen

Presse

  • 20.8.06 „Das ist unsere Siegesfeier“

Veranstaltungen am Jerusalem- und Uniplatz machten gegen Rechte mobil [38]

  • 20.8.06 Kommentar (FZ)[39]
  • 20.8.06 „Fulda hat Samstag gewonnen“-Gegendemonstranten reagieren erleichtert auf Neonazi-Absage / OB Möller kritisiert Richter (FZ) [40]
  • 19.8.06 Singen, beten und malen ... auf dem Jerusalemplatz - Freude über Neonazi-Absage (osthessennews) [41]
  • 19.8.06 Lob für Bündnis, Kritik an Gericht, Frage nach Ursachen: HAMBERGER-Rede (osthessennews)[42]
  • 19.8.06 BILDERSERIE - Bürgerschaft demonstrierte gegen ungebetene Rechtsradikale [43]
  • 19.08.06 1.000 Polizisten zur Sicherheit: 164 Überprüfungen, 29 Verweise, Sicherstellungen [44]
  • 19.8.06 Wehrhaftes demokratisches Fulda zeigte Stärke - Absage der Rechten - VIDEO (osthessennews)[45]
  • 19.08.06 ÜBERRASCHUNG! Neonazis sagen Demonstration um 08.40 Uhr in Fulda ab!(osthessennews)[46]
  • 19.8.06 1.000 Rechtsextreme heute bei Demo? Innenstadt von Polizei "dichtgemacht"

[47]

  • 19.8.06 Rechte ziehen doch durch Fulda- Verbot aufgehoben / Aktionsbündnis hat Gegenkundgebungen in der Innenstadt organisiert(FZ) [48]
  • 18.8.06. Aufruf von OB Möller: „Zeichen setzen“ (FZ) [49]
  • 17.8.06.Verwaltungsgerichtshof genehmigt Demonstration von Rechtsextremen

[50]

  • 14.8.06 Katholikenrat des Bistums Fulda (höchstes Laiengremium im Bistum) [51]
  • 27.7.06 Rockmusik und Theater gegen Rechtsextreme Aktionsbündnis plant Programm für den 19. August [52]
  • 24.7.06 Aktionsbündnis gegen Neonazis macht mobil - 3 Gegenveranstaltungen [53]


siehe auch Naziaufmarsch

Material

  • Positionsbeschreibung CDU Stadtverband 2003: [54]
  • CDU Dokumentation Geschichte [55]
  • Repräsentativuntersuchung der Friedrich Ebert Stiftung zur extremen Rechten unter dem Titel „Vom Rand zur Mitte“, 185 Seiten als PDF [56]
Persönliche Werkzeuge